Die bigMESSAGE-Manuskripte vom 14. bis 23. März 2023
Autor: Uwe Burkert, Speyer
Thema: Krieg und Kriegen – ist das Gegenteil von Lassen!
Dienstag, 14. März 2023, 20:45 Uhr
Führst Du auch schon mal Krieg: wenn Du nicht kriegst, was Du kriegen willst? Krieg und kriegen klingen nicht nur sehr verwandt, sie sind es auch: so steht's im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. Wie weit gehst Du, wenn Du etwas erreichen willst? Ein Ziel, ein Ergebnis, ein Produkt, eine Info? Was ist Dir der neue Kult-Sneaker wert – in limitierter Auflage? Was das Konzert-Ticket, für das Du Dich abends vorher anstellen müsst? Wie weit würdest Du gehen für die Liebe Deines Lebens? Wie weit bist Du dafür gegangen? Haben Wollen, Kriegen – beschäftigen jeden Menschen lebenslang und führen oft auf den Holzweg. Ein Grund, warum die Religionen davor warnen. Jesus zum Beispiel sagt sehr klar: Reiche können nicht ins Himmelreich kommen, Reiche schneiden sich ab von Gott. Reiche: sind diejenigen, die immer mehr haben wollen, die nicht genug kriegen können – und die dafür auch schon mal über Leichen gehen. Dem Haben und Kriegen und Besitzen verfallen: "anhaften" heißt das im Buddhismus – und nicht Anhaften ist deshalb das Ziel, was lebenslang eingeübt werden soll. Almosen geben ist eine der sogenannten fünf Säulen im Islam, die alle Muslime beherzigen sollen. Das ist das Gegenteil von Kriegen. Geben und Lassen – ist das Gegenteil von Kriegen. Oder?
Thema: Jag' dem Frieden nach, verfolg' ihn – allzeit!
Donnerstag, 16. März 2023, 20:45 Uhr
Shalom und Salaam – würde ich Dich auf Hebräisch und Arabisch begrüßen. Shalom und Salaam, auf Deutsch: "Frieden". Gute Idee, oder - sich im Alltag bei jeder Begrüßung "Frieden" zu wünschen? Denn auf einmal haben wir gefühlt fast vor der Haustür – wieder Krieg. Und auf einmal bekommt die Aufforderung aus der Bibel eine fürchterlich aktuelle Bedeutung, aus Psalm 34: "Suche Frieden und jage ihm nach!" (Ps 34, 15b) Jage im nach, ja, ist so gemeint, mit diesem energischen, etwas aggressiven Grundton. Verfolge den Frieden – das ist das gleiche Wort im Hebräischen: nachjagen, verfolgen. Denn Frieden fällt niemandem einfach in den Schoß. Frieden – ist ein hartes Stück Arbeit. Und manchmal bedeutet es sogar, sich mit allen Mitteln zu verteidigen im Krieg, um dann eines Tages und hoffentlich bald wieder Frieden zu haben. Jage dem Frieden nach – das bedeutet beispielweise auch, sich einzusetzen gegen Unrecht und ungerechte Verhältnisse, sich stark zu machen für die Schwachen, für die Armen, für die ohne Macht. Frieden fällt Dir nicht einfach in den Schoß. Jage ihm nach, verfolge ihn hartnäckig – rät deshalb die Bibel. Was wirst Du heute tun – für den Frieden? Wo jagst Du – ihm heute nach?
Thema: Treffpunkte mit Gott – auch unter der Dusche?
Dienstag, 21. März 2023, 20:45 Uh
Wo triffst Du Dich am ehesten mit Gott? Wo begegnest Du Gott? In Gottes Haus beziehungsweise in Gotteshäusern – also in Kirchen, Moscheen, Tempeln, Synagogen? Oder triffst Du Gott auch mal in beziehungsweise unter der Dusche? Auf der Arbeit? Beim Sport? In der Natur draußen? Sind's überhaupt bestimmte, besondere Orte, an denen Du Dich triffst mit Gott? Oder sind's eher besondere Momente, ein Musikstück, ein Foto, ein Bild, ein Buch? Sind's besondere Augen-Blicke im wahrsten Sinne des Wortes: wenn Du jemand Besonderem begegnest? Wo triffst Du Dich mit Gott? Die meisten Religionen sind sich darin einig, dass Du Gott auch ganz gut in Dir selbst treffen kannst. Denn Gott ist Dir näher als Deine Halsschlagader, heißt es zum Beispiel im Islam. Innerer als Dein Innerstes beschreibt es der heilige Augustinus. Meister Eckhart nennt es das Seelenfünklein in Dir, Theresa von Avila die innere Burg, wo Du Gott treffen und begegnen kannst. Oder – wo triffst Du Gott? Ich persönlich glaube: wo immer Du willst, wann immer Du willst – wenn Du nur willst. Und deshalb am Ende, ja – auch unter der Dusche! Oder – wo sonst? Und wann? Was - glaubst Du?
Thema: Verkündigung des Gottmenschen: Was glaubst Du?
Donnerstag, 23. März 2023, 20:45 Uhr
Übermorgen in neun Monaten ist? Genau – Weihnachten! Und deshalb steht übermorgen im kirchlichen Kalender das Fest: Verkündigung des Herrn. Dass der Engel Maria die Botschaft bringt laut Bibel: Du wirst ein Kind empfangen, gib ihm den Namen Jesus. Er wird groß sein und Sohn Gottes genannt werden. Die junge Frau aus Nazareth haut's fast um. Und sie wundert sich: obwohl ich mit keinem Mann geschlafen habe? Die Heilige Geistkraft, sagt der Engel, die Kraft des Höchsten wird dafür sorgen. Denn nichts ist unmöglich bei Gott. Neun Monate später isses soweit. Denn dieses Kind wird zwar geheimnisvoll angekündigt vom Engel, und geheimnisvoll wird dann auch die Geburt Jesu selber geschildert. Du erinnerst Dich? Engel erscheinen den Hirten, ganze Heerscharen vom Himmel, und verkünden: Euch ist der Retter geboren, der Heiland, der Herr. Später kommen die Weisen aus dem Morgenland, bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Alles, um zu demonstrieren, der kommt vom Himmel. Aber genauso handfest betonen Bibel und Christ*innen auch: Er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und braucht drum neun Monate - wie jeder x-beliebige andere Erdenbürger auch, um im Mutterleib heranzuwachsen. Für die einen ein absoluter Schmu: Wie kann jemand glauben, dass das der Sohn Gottes sein soll? Für andere ein absolutes Highlight: Wie einer von uns – so nah ist Gott. Und für Dich? Was glaubst Du?