Die Angedacht!-Manuskripte
vom 26. Februar bis 4. März 2023
Autor: Stefan Weiner, Trier
Thema: Misereor-Fastenaktion: Frau. Macht. Veränderung.
Sonntag, 26. Februar 2023, 6:40 Uhr
Seit Aschermittwoch läuft die Fastenzeit, und heute startet dann auch die Fastenaktion von Misereor – dem Hilfswerk der deutschen Katholik*innen für die Menschen in der Dritten Welt. Jedes Jahr in der Fastenzeit macht Misereor auf diese Menschen aufmerksam: darauf, wie sie leben; wie sie sich organisieren, um Not und Probleme zu überwinden; und welche Projekte dabei von Misereor unterstützt werden. In diesem Jahr steht die Fastenaktion unter der Überschrift „Frau. Macht. Veränderung.“ Das klingt nach anpacken, oder? Nach Nach-vorne-schauen. Auf dem Plakat zur Fastenaktion ist dann auch eine lachende Frau in einem bunten Kleid zu sehen. Ist das künstlicher Zweckoptimismus? Nein, Misereor knüpft da an an Geschichten von Frauen in Madagaskar. Die im guten Sinn aus der Rolle fallen, die Verantwortung tragen für sich und ihre Familien, und auch in ihren Dorfgemeinschaften. Unterstützt werden sie von der Organisation Vahatra, und die wieder wird von Misereor finanziert. Das könnt Ihr Euch alles anschauen im Netz auf misereor de. Die Welt wird immer schlechter? Kommt drauf an, auch auf Euch. „Frau. Macht. Veränderung.“ Was macht Ihr? Was verändert Ihr?
Thema: Schnäppchen-Fasten: Gut für Euch und andere
Montag, 27. Februar 2023, 5:40 Uhr
SonderSchnäppchenPreis! SuperPrämie! TopAngebot! Dröhnt Euch manchmal auch der Kopf von den vielen SuperSchnäppchenAngeboten? Überall noch den letzten Euro rauszupressen, das kann zum Stress werden. Was Ihr da an Geld spart, zahlt Ihr an Zeit und Nerven doppelt drauf. Falls Ihr Euer Ding für diese Fastenzeit noch nicht gefunden habt: Wie wär’s denn mit Schnäppchen-Fasten? Klingt vielleicht komisch, hat aber eine Menge damit zu tun, wie Fasten gemeint ist. Denn in der Fastenzeit geht es darum, das eigene Leben in den Blick zu nehmen und ehrlich Bilanz zu ziehen: Was läuft gut? Was ist so lala? Was läuft richtig verkehrt? Und das sozusagen aus der Perspektive Gottes, und das bedeutet immer mit Blick auf die Anderen. Und wie ist das bei den Schnäppchen? Irgendjemand muss doch dafür bluten, oder? Kaffeebauern, die ihre Ernte für’n Appel und ’n Ei verkaufen müssen. Frauen in China, die an 12-Stunden-Tagen für Hungerlöhne billige T-Shirts zusammennähen. Und so weiter. Fasten heißt auch, die Fesseln des Unrechts zu lösen, für Hungrige und Obdachlose zu sorgen - so steht’s in der Bibel. Und das kann eben auch bedeuten, mal nicht auf Schnäppchenjagd zu gehen. Auf welche Schnäppchen könntet Ihr verzichten?
Thema: Was ist Eure Fastenidee?
Dienstag, 28. Februar 2023, 5:40 Uhr
Seid Ihr schon feste am Fasten? Oder überlegt Ihr noch, wie Ihr dieses Mal in der Fastenzeit fasten könntet? Das soll ja schon etwas sein, was Ihr auch sinnvoll findet. Einfach so weniger Fleisch essen, weil man das halt so macht in der Fastenzeit – das durchzuhalten, ist schwerer als eine Fastenidee, hinter der Ihr wirklich stehen könnt. Aber, worum geht’s überhaupt beim Fasten? Die Fastenzeit ist eine Zeit, sich neu zu orientieren und, bei Bedarf, eine Zeit der Umkehr. Dann nämlich, wenn Ihr feststellt, dass Ihr auf einem falschen Weg seid. Und was ist ein richtiger Weg? Ein Weg, den Ihr gemeinsam mit Gott geht und mit den anderen Menschen auf dieser Erde. Gott lieben und den Nächsten – diese beiden Haltungen sind ja die wichtigsten, sagt Jesus von Nazareth. Zum Fasten gehört deshalb, darüber mal nachzudenken. Auch im Gebet. Auf etwas zu verzichten kann Euch helfen, mal nicht Eure Bedürfnisse als die wichtigsten zu sehen, sondern zu fragen, was gut wäre für die anderen. Da bekommt übrigens der Verzicht auf Fleisch einen zusätzlichen Sinn – denn unser Fleischkonsum ist schlecht für die Umwelt und schlecht für Menschen in der Dritten Welt, denen unser Vieh sozusagen die Felder leer frisst. Und mit Blick auf die Anderen gehört zum Fasten immer auch Almosen geben, spenden. Also: Was ist Eure Fastenidee?
Thema: Werdet Friedensstifter!
Mittwoch, 1. März 2023, 5:40 Uhr
Seit gut einem Jahr läuft jetzt der offene Angriffskrieg der russischen Armee gegen die Ukraine. Am Freitag war der bittere Jahrestag – mit Friedensgebeten, Gedenkveranstaltungen und Reden. Und wie geht’s jetzt weiter? Der Krieg wütet auch auf Entfernung. Die rasant gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise lassen Menschen in Deutschland verzweifeln, die bisher schon in prekären Verhältnissen leben mussten; und sind lebendbedrohlich für die Menschen im globalen Süden, denen es am Lebensnotwendigen fehlt. Der Krieg blockiert Ressourcen, die dringend gebraucht werden für die Bekämpfung der Klimakrise. Und der Krieg führt dazu, dass sich Menschen auf einmal beschimpfen als „Lumpenpazifisten“ auf der einen und als „Kriegstreiber“ auf der anderen Seite. Also - wie geht’s jetzt weiter? Ihr könnt den Krieg nicht stoppen. Aber Ihr könnt etwas an den Auswirkungen tun. Könnt freundlich dazwischen gehen, wenn sich Leute in der Debatte über Waffenlieferungen aggressiv in die Haare geraten. Könnt Euch umschauen, wer in Eurem Umfeld Hilfe braucht. Könnt spenden für die, die in existenzieller Not sind. „Selig sind die, die Frieden stiften“, sagt Jesus von Nazareth. Werdet Friedensstifter!
Thema: Unser tägliches Brot gib uns heute
Donnerstag, 2. März 2023, 5:40 Uhr
„Unser tägliches Brot gib’ uns heute.“ Den Satz kennt Ihr? „Unser tägliches Brot gib’ uns heute“, das ist eine Bitte an Gott. Sie stammt aus dem Vaterunser, dem wichtigsten Gebet der Christ*innen. Die Bibel erzählt, dass es von Jesus selbst stammt. Das tägliche Brot steht für alles, was lebensnotwendig ist. Brot, etwas zum Essen, ist dabei ganz besonders wichtig. Wenn Brot knapp ist, kann man es teilen, dann reicht es für mehr Leute. Die Bibel erzählt davon in der Geschichte von den fünf Broten und zwei Fischen, die für viele Leute reichen – eben weil sie geteilt werden. Brot zu teilen - dieser Gedanke steckt auch hinter der Aktion „Solibrot“ des katholischen Hilfswerks Misereor jetzt in der Fastenzeit. Manche Bäckereien bieten Solibrot an; ein Teil des Verkaufspreises geht dann an Misereor-Projekte, zum Beispiel für Dorfschulen auf Madagaskar oder Kleinbäuer*innen in den bolivianischen Anden. Auch da geht’s um das „tägliche Brot“. Ihr habt alles, was Ihr zum Leben braucht? Gut so! Dann überlegt doch mal, wie Ihr mithelfen könnt, dass auch andere ihr „tägliches Brot“ haben. Ideen, wem und wie Ihr helfen könnt, gibt’s beim Hilfswerk Misereor – im Netz auf misereor de.
Thema: Weltgebetstag: Informiert beten, betend handeln
Freitag, 3. März 2023, 5:40 Uhr
In über einhundert Ländern der Erde machen heute Frauen, Männer und Kinder mit beim „Weltgebetstag der Frauen“. Vorbereitet wird der immer von Frauen aus einem Land - aber Ihr müsst keine Frau sein, um mitbeten zu können! Doch - lohnt sich das überhaupt, beten? Die Antwort, ob beten für Euch gut ist, ob Ihr Verbindung findet mit Gott - die könnt Ihr nur selbst finden. Wenn Ihr’s ausprobiert. Neben dieser ganz persönlichen Seite des Betens gibt’s beim Weltgebetstag aber noch eine andere - die Weltgebetstags-Frauen nennen das „informiert beten, betend handeln“. Denn beim Beten nehmen sie das Leben anderer Menschen in den Blick. Und über's Beten hinaus führt das dann am besten dazu, dass sie die Sache nicht Gott allein überlassen, sondern auch selbst etwas tun. Beim Weltgebetstag in diesem Jahr erfahrt Ihr etwas darüber, wie Menschen, wie besonders Frauen in Taiwan leben - denn die haben in diesem Jahr den Weltgebetstag vorbereitet. Achtung, Spoiler: Das hat mit Demokratie zu tun und Frauenrechten. Das alles nehmt Ihr sozusagen ins Gebet - informiert beten, betend handeln. Wie und wann Ihr mitbeten könnt, und am besten auch mithandeln, das erfahrt Ihr zum Beispiel auf www weltgebetstag de.
Thema: Segen - Gratis, aber nicht umsonst
Samstag, 4. März 2023, 6:20 h
Das Leben in München ist teuer. Auch ein us-amerikanischer Journalist hat das jetzt feststellen müssen. Laut Medienberichten hat der Boris Becker zum Essen eingeladen in ein Münchner Nobelrestaurant. Was den Journalisten dann besonders verblüfft hat, war der Preis für den Sprudel: nämlich 11 Euro 90 pro Flasche. Ganz schön happig, oder? Natürlich hat der Journalist die Rechnung online gepostet, und natürlich gab’s launige Kommentare. Ob da Gold im Wasser schwamm, wurde er gefragt, oder ob gar Weihwasser in den Flaschen gewesen sei. Hmm: Gold – ja vielleicht, aber Weihwasser kann’s nicht gewesen sein, denn das bekommt Ihr – kostenlos. Gratis. Geschenkt. Oft zusammen mit Gottes Segen, zum Beispiel, wenn Fahrzeuge gesegnet werden – wobei’s dann nicht um die Autos und Motorräder und Fahrräder geht, sondern um die Menschen, die sie benutzen. Und Weihwasser und Segen sind auch kein Zauberritual, sondern die Bitte an Gott, diese Menschen zu beschützen. Gratis, wie gesagt. Und wenn Ihr Segen weitergebt, wenn Ihr für andere zum Segen werdet – dann könnt Ihr spüren, wie’s wirkt.