Der Blick auf die Ausgaben

Was macht die Kirche mit ihrem Vermögen und ihrem Geld?

Peter Schappert: Das lässt sich am besten mit Blick auf den Haushalt des Bistums beantworten. Er hat ein Volumen von jährlich etwa 165 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte des Geldes dient der Finanzierung der Pfarrseelsorge. Weitere große Bereiche, in die wir als Kirche Geld und Kraft investieren, sind die Caritas, die Bildungsarbeit sowie übergemeindliche Seelsorgeangebote wie die Krankenhaus-, Notfall- und Gefängnisseelsorge sowie die Jugendseelsorge, die Seelsorge für Menschen mit Behinderung oder für trauernde Menschen.

 


Was kostet der Gebäudeunterhalt pro Jahr?

Peter Schappert: Für die rund 20 Gebäude im Eigentum des Bistums beläuft sich der jährliche Gebäudeunterhalt auf rund 3,5 Millionen Euro. Die meisten Gebäude befinden sich jedoch im Eigentum der Pfarreien.

Für die rund 1375 Gebäude im Eigentum der Pfarreien beträgt der jährliche Gebäudeunterhalt im Durchschnitt rund 20 Millionen Euro. Hinzu kommen rund 3,5 Millionen Euro für den Gebäudeunterhalt der katholischen Kindertagesstätten.

In der Summe leisten das Bistum und seine Pfarreien also rund 27 Millionen Euro für den Gebäudeunterhalt.

Wie hoch sind die Personalausgaben pro Jahr?

Peter Schappert: Beim Bistum belaufen sich die Personalkosten pro Jahr auf etwa 78 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von etwa 47 Prozent am gesamten Etat.

Wie viel gibt die Kirche für die Seelsorge aus?

Peter Schappert: Einhundert Prozent, denn alles was die Kirche tut, dient letztlich der Seelsorge - ob es sich nun um den Unterhalt der Seelsorgerinnen und Seelsorger, die Hilfe für die Armen oder die Feier der Gottesdienste handelt.

Wie viel gibt die Kirche für Soziales aus?

Peter Schappert: Das sind etwa 10 Cent pro einem Euro Kirchensteuer. Der Haushalt der Caritas ist natürlich wesentlich größer. Leistungsentgelte, die zum Beispiel für die Betreuung in einem Altenheim von den Kundinnen und Kunden sowie durch die Sozialversicherungskassen aufgebracht werden, und staatliche Zuschüssen zum Beispiel für Beratungsangebote tragen ebenfalls zur Finanzierung der Caritasarbeit bei.

Kommen wir noch zum Thema sexueller Missbrauch. Wie viel Geld hat die Kirche bisher für Betroffene ausgegeben?

Peter Schappert: Das Bistum hat bisher für 62 Betroffene Zahlungen in Anerkennung des Leids geleistet und Therapiekosten übernommen. Dafür wurden rund 777.000 Euro aufgewendet.

Woher kommt dieses Geld?

Peter Schappert: Die genannten Leistungen werden durch den Bischöflichen Stuhl finanziert. Einnahmen aus der Kirchensteuer werden dafür nicht verwendet.

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