Von der Reformationsepoche bis zum Ende des alten Fürstbistums
1529 | Zweiter Reichstag zu Speyer. Der Einspruch (Protestation) der evangelischen Reichsstände gegen das "Wormser Edikt", das über Luther die Reichsacht aussprach, leitet die endgültige konfessionelle Spaltung ein. |
1529-1552 | Philipp von Flersheim, 69. Bischof von Speyer. Trotz heftiger Gegenwehr gegen die "neue Lehre" gehen zwei Drittel der Diözese verloren. |
1542 | weilt der Jesuitenpater Petrus Faber in Speyer und bestärkt den Bischof und das Domkapitel in ihren Reformbemühungen. |
1568 | gründet Petrus Canisius beim Dom eine Ordensniederlassung der Jesuiten und ein Gymnasium. |
1581-1610 | leitet Bischof Eberhard von Dienheim die Reformmaßnahmen im Bistum im Anschluss an das Konzil von Trient ein. |
1599 | erscheint das erste Gesangbuch des Bistums Speyer. |
1610-1652 | Philipp Christoph von Sötern, 73. Bischof von Speyer. Er leitet das Bistum Speyer während des Dreißgjährigen Krieges und ab 1623 als Kurfürst das Erzbistum Trier. |
1618 | zerstören kurpfälzische Truppen die bischöfliche Festung Udenheim. |
1623 | wird die Festung Udenheim von Bischof Philipp Christoph von Sötern als "Philippsburg" wiedererrichtet. |
1629 | kommen infolge des "Restitutionsedikts" zahlreiche ehemals katholische Besitztümer an das Bistum zurück. |
1648 | gehen im Westfälischen Frieden zurückgewonnene Gebiete verloren. |
1675 | stirbt der 74. Bischof von Speyer, Lothar Friedrich von Metternich. 1652 zum Bischof gewählt, versucht er die Übergriffe der Kurpfalz auf das Bistum zu beenden. Als er 1672 zum Erzbischof von Mainz gewählt wird, erhält er dadurch Rückhalt gegen Kurpfalz. |
1677 | tritt Johannes Hugo von Orsbeck die Nachfolge Metternichs an. Seit Juni 1676 ist er Kurfürst von Trier. Das seelsorgliche Wirken Orsbecks erzielt wegen der Reunionskriege kaum Wirkung. |
1689 | verwüsten die Truppen Ludwigs XIV. die Pfalz. Der Dom wird weitgehend zerstört, lediglich der Ostteil bleibt erhalten. |
1719-1743 | Damian Hugo Philipp von Schönborn, 77. Bischof von Speyer. Er sorgt - ebenso wie sein Nachfolger Kardinal Franz Christoph von Hutten (1743-1770) - in dem durch Kriege verarmten und verwüsteten Fürstbistum für bessere wirtschaftliche Verhältnisse und setzt die tridentinischen Reformmaßnahmen fort. |
1770-1797 | Damian August Philipp von Limburg-Styrum, 79. Bischof von Speyer. Energisch führt er seine Vorhaben durch: Restaurierung des Domes, Ordnung des Gerichts-, Almosen- und Schulwesens. Entschieden wendet er sich gegen nationalkirchliche Tendenzen (Emser Punktation von 1787). |
1772-1778 | baut Franz Ignaz Neumann (Sohn von Balthasar Neumann) das Langhaus des Domes wieder auf und gestaltet den Westteil in barocken Formen neu. |
1792 | erfassen die Ereignisse der Französischen Revolution die gesamte Pfalz. |
1794 | wird der Dom von französischen Revolutionstruppen in seinem Inneren verwüstet. |
1797-1810 | Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorff, letzter Fürstbischof von Speyer. |
1801 | geht das Fürstbistum Speyer unter. Der linksrheinische Teil fällt an Frankreich und wird zum größten Teil dem neugeschaffenen Bistum Mainz zugeschlagen; den rechtsrheinischen Teil leitet bis zu seinem Tod (1810) Bischof Wilderich von Walderdorff. |