Sonntag, 19. Mai 2024

Fortbildung: Segen für Paare – Austausch und Inspiration

 

Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bistum Speyer trafen sich zu Austausch, Vernetzung und Impulsen

Kaiserslautern. Mitte Mai kamen 25 Seelsorgerinnen und Seelsorger im Caritaszentrum St. Hedwig in Kaiserslautern zu einem intensiven und offenen Austausch im Rahmen der Fortbildung „Segen für Paare – Austausch und Inspiration“ zusammen. In der dreistündigen Veranstaltung ging es sowohl um die Vorbereitungsgespräche mit den Paaren und die darin aufscheinenden Bedürfnisse als auch um den fachlichen Austausch über die Texte und Gestaltung einer solchen Feier. Ausgehend von der Menschenfreundlichkeit Gottes wurde die Frage gestellt, wie eine einladende Pastoral mit einer Haltung von Respekt, Wertschätzung und Offenheit konkret realisiert werden könne.

„Ich bin froh, dass wir in unserem Bistum einen Bischof haben, der die Tür öffnet für alle Paare, die sich den Segen Gottes wünschen“, so der Leiter der HA Seelsorge, Dr. Thomas Kiefer, in seiner Begrüßung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hatte Anstoß zu dieser Veranstaltung mit seinem Schreiben an die Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bistum gegeben. Darin ermutigt er, allen Paaren den Segen Gottes anzubieten. In dem bischöflichen Schreiben ist zu lesen: „Segenshandlungen greifen die tiefe Sehnsucht von Menschen nach Heil, Anerkennung und Geborgenheit auf. Hier gilt es, eine Pastoral der Zugwandtheit zu entwickeln, die sensibel ist für die vielfach erlittenen Verletzungen von Menschen im Raum der Kirche. Die in solchen Beziehungen manchmal sehr aufopfernd gelebte und daher unseren christlichen Glauben bezeugende Treue und Verbindlichkeit hat in den Augen Gottes mit Sicherheit ihren eigenen Wert und daher auch Anteil an der Segens- und Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk.“

Zu Beginn der Veranstaltung wurde über die Teilnahme eines Paares an der Segensfeier für Liebende am Valentinstag berichtet: Das Leben als Paar bleibe im ganz normalen Familienalltag immer mal wieder auf der Strecke. Insofern sei die Feier ein „total tolles Erlebnis“ gewesen, da hier bewusst die Beziehung und die gemeinsame Zeit als Paar im Mittelpunkt standen.

Im Verlauf des Nachmittags kam die Gruppe zu einer Fülle an Themen miteinander ins Gespräch: Wie können Vorbereitungsgespräche beispielhaft ablaufen? Welche Wünsche haben die Paare? Auf welche Weise können Kinder oder Verwandte miteinbezogen werden? Neben diesen und weiteren Fragen wurden auch Erfahrungen ausgetauscht, wie Segensfeiern gestaltet werden können, dass wiederverheiratet Geschiedene, gleichgeschlechtliche Paare oder Paare, die keine kirchliche Hochzeit wünschen, sich in ihren je unterschiedlichen Lebenssituationen angemessen beschenkt fühlen können. Dass sich in der Segensbitte vieler Paare eine tiefe Sehnsucht nach der Begleitung Gottes für den gemeinsamen Lebensweg ausdrücke, wurde in weiteren eindrucksvollen Berichten aus der Runde immer wieder deutlich.

Die Veranstaltung wurde von Monika Kreiner und Christopher Jakob vom Referat LSBTI*-Pastoral, Rita Höfer vom Referat Ehe und Familie und Clemens Schirmer vom Referat Liturgie vorbereitet. Schon jetzt ist klar: Es wird eine Fortsetzung geben.

Text: Rita Höfer, Christopher Jakob, Dr. Thomas Kiefer, Monika Kreiner