Dienstag, 02. Februar 2016

"Die Kraft der Peripherie – Wege der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit"

Beim Gedenktag des Seligen Nardini (v.r.n.l.): Bischof em. Dr. Anton Schlembach, Weihbischof Otto Georgens, Bischof Dr.Karl-Heinz Wiesemann, Mons. Pirmin Spiegel, Domkapitular Josef Szuba, Pfarrer Arno Vogt. 

Msgr. Pirmin Spiegel hält Vortrag am Nardini-Tag in Pirmasens

Pirmasens. „Wenn Sie jemals das Glück hatten, inmitten einer scheinbar ausweglosen Situation, manchmal umgeben von Armut, Dreck und Gestank, die Erfahrung der Gegenwart Gottes machen zu dürfen, dann werden Sie Ehrfurcht empfinden.“ Mit diesen Worten fasste Monsignore Pirmin Spiegel den Grundgedanken seines Vortrags "Die Kraft der Peripherie – Wege der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit" am diesjährigen Nardini-Tag zusammen. Jedes Jahr treffen sich die Priester und Diakone der Diözese in Pirmasens am Gedenktag des Seligen an seinem Grab zu Besinnung und Gebet. Bischof Wiesemann hatte den Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks „Misereor“ eingeladen, am Gedenktag Paul Josef Nardinis das Impulsreferat zu halten.

Spiegel erläuterte, ausgehend vom Lebensweg Nardinis, wie Gott gerade den Gottsuchenden im Gesicht der Armen begegne. Den Aufruf von Papst Franziskus, an die Ränder zu gehen, habe Nardini im 19. Jahrhundert beispielhaft verwirklicht. Christliche Barmherzigkeit sehe den Notleidenden nicht in erster Linie als Objekt der gut gemeinten Hilfsbereitschaft. Gerade in der Begegnung mit den Armen werde man selbst beschenkt: durch die Wärme der menschlichen Begegnungen, die Lebendigkeit und Tiefe ihres gelebten Glaubens, die Ehrlichkeit und Anziehungskraft ihrer scheinbar unbesiegbaren Hoffnung. „Am Rand begegnen wir der Mitte unseres Glaubens: Christus selbst“, betonte Spiegel. Das gegenwärtige „Jahr der Barmherzigkeit“ wolle die Gläubigen zu dieser Entdeckung neu motivieren. Und gerade die bevorstehende Fastenaktion könne die Pfarreien zu einem intensiven Denk-, Dialog- und Umkehrprozess anregen.

Der Vortrag im Wortlaut

Text: DK Szuba/Foto: Klerusverein