Freitag, 16. September 2016

Betreten erwünscht - wir helfen

Caritas-Mitarbeiter im neuen Haus 

Neues Caritas-Zentrum in der Ludwigstraße eingeweiht – Schöne helle Räume und offene Türen für die Menschen

Speyer. „Betreten des Caritas Zentrums erwünscht! Wir helfen in Ihrer Not“. Dieses Schild ziert in Zukunft den Eingang zu den neuen Räumen des Caritas-Zentrums in der Ludwigstraße 13 a in Speyer, die am Donnerstag offiziell von Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer im Beisein vieler Gäste eingeweiht wurden. Schon seit Ende Juni arbeiten die 24 Mitarbeiter der Beratungsstellen des Caritas-Zentrums Speyer nun endlich zusammen unter einem Dach. Vorher waren sie auf mehrere Standorte in ganz Speyer verteilt, zum Teil in viel zu kleinen Räumen.

„Wir haben sechs Jahre lang intensiv gesucht, es war nicht einfach“, sagte Pascal Thümling, Leiter des Caritas Zentrums in Speyer. Nun freuen seine Mitarbeiter und er sich, dass die Caritas dieses frisch renovierte Haus in der Innenstadt langfristig mieten konnte. „Wir sind keine Burg, sondern ein offenes Haus“, betonte Thümling. Er wünschte sich das Haus als ein „Kraftwerk der Liebe, die in die Welt geht.“ Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Bischöflicher Beauftragter für die Caritas im Bistum Speyer, hielt mit den Gästen zusammen eine kleine Andacht, segnete das Haus und die Kreuze, die die Mitarbeiter in ihren Zimmern aufhängen werden. In seiner kurzen Ansprache betonte er die christliche Tradition der Caritas. Wie Moses, der sich für sein abtrünnig gewordenes Volk bei Gott einsetzte, würden sich die Mitarbeiter des Caritaszentrums für all die einsetzen, die in ihrer Not nicht weiterwissen. „Sie bezeugen damit, dass auf die Zusage dieses ,Ich-bin-da-Gottes‘ Verlass ist“, sagte Hundemer.

Speyers Bürgermeisterin Monika Kabs betonte die gute Partnerschaft von Caritas und der Stadt Speyer. „Schön, dass Ihre Räume nun so nah bei uns sind“, sagte sei. „Zu Ihnen kann man kommen, wenn man Hilfe braucht. Es ist so wichtig, dass man willkommen ist“, sagte sie im Hinblick auf das Schild „Betreten erwünscht“.

Bernhard Kukatzki, erster Kreisbeigeordneter des Rhein-Pfalz-Kreises, freute sich mit den Caritas-Mitarbeitern über die schönen hellen Räume in dem großen Barock-Haus. „Ich weiß, Neid ist eine Todsünde, aber in diesem Fall gestatte ich sie mir“. Er lobte das vielfältige Angebot der Caritas und betonte, dass die Zusammenarbeit von Rhein-Pfalz-Kreis und Caritas sehr intensiv und vertrauensvoll sei. Das werde besonders bei der Sozialberatung und der Jugendhilfe deutlich. Der Kreis unterstützt die Caritas jährlich mit 100.000 Euro. „Und das soll auch so bleiben“, so Kukatzki.

„Genug geredet“, befand Pfarrer Friedrich Mohr, der um ein Grußwort als Vertreter des Dekanats gebeten wurde. Es sei nun eher Zeit für den Sektempfang statt für weitere Worte. Die vielen Gäste – Kooperationspartner der Caritas - nutzten die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen, während Domkapitular Hundemer mit Pascal Thümling durch das Haus ging und jeden Raum segnete.

13 Räume hat das neue Caritas-Zentrum, dazu gehören neben den Büros ein Besprechungsraum, ein Sozialraum und ein therapeutisches Spielzimmer. Die Mitarbeiter, darunter sehr viele Teilzeitkräfte, sitzen bewusst nicht nach Abteilungen getrennt, sondern immer fachübergreifend zusammen. So teilt sich beispielsweise eine Mitarbeiterin der katholischen Schwangerschaftsberatung ihr Büro mit der Mitarbeiterin der Erziehungsberatung. Auf dem Wegweiser im Foyer stehen nur Namen, keine Abteilungen. Thümling begründet, dass das den Hilfesuchenden Hemmungen nehmen soll. Oft hätten die Hilfesuchenden nicht nur ein Problem. Die Mitarbeiter könnten dann schnell und ohne viel Aufwand auch ein Gespräch mit einem Kollegen vermitteln. „Menschen, die zu einem Berater kommen, sind in einem psychischen Ausnahmezustand. Sich vor einem Berater zu offenbaren, ist schwer genug. Wenn man dann noch durch die halbe Stadt laufen muss, um zu einem zweiten Berater zu gehen, so wie das früher war, ist das für viele Hilfesuchende einfach zu viel“, erklärte Thümling. Außerdem sei es auch für die Mitarbeiter hilfreich, sich austauschen zu können.

Thümling und seine Mitarbeiter schätzen die zentrale Lage in der Innenstadt. Das mache es Hilfesuchenden einfacher, vorbeizukommen. „Einfach reinkommen, wir möchten ein offenes Haus sein. Am Empfang sitzt jemand, der die Hilfesuchenden dann an die richtige Stelle verweist“, sagt er. Thümling selbst schätzt die Nähe zum Dom. „Ich gehe gerne in der Mittagspause mal in den Dom und hole mir wieder Kraft für meine Arbeit“, sagt er.

Öffnungszeiten des Caritaszentrums:

Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und Dienstag von 14 bis 16 Uhr. Beratungstermine nach Vereinbarung auch zu anderen Zeiten.

Text / Foto: Caritasverband für die Diözese Speyer