Montag, 22. Februar 2016
Kirche St. Ludwig in Speyer wurde profaniert
Die Kirche St. Ludwig in Speyer wurde Anfang Februar profaniert. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat in einem Profanierungsdekret festgelegt, dass die Kirche ihre Weihe verliert und auf Dauer einem profanen Gebrauch zugeführt wird. Anfang des Jahres hatte sich das Bistum Speyer entschieden, das Bistumshaus und die Kirche St. Ludwig in der Speyerer Innenstadt an das Mannheimer Unternehmen „Diringer & Scheidel Wohn- und Gewerbebau GmbH“ zu verkaufen.
Die Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1689 wurde sie mit einem Großteil der alten Reichsstadt von den Truppen Ludwigs XIV. zerstört. Im Zug der Wiederbesiedlung der verödeten Stadt kam es 1698 zum Wiederaufbau des Dominikanerklosters, von der Kirche wurde allerdings nur der Chor wiederhergestellt. Schon 1794 erlitt die Kirche durch die französischen Revolutionstruppen erneut Verwüstungen. 1802 nach dem Untergang des alten Bistums Speyer wurde das Kloster schließlich versteigert. 1830 konnte das Gebäude zurückgekauft und in der Folgezeit mit der von August von Voit umgestalteten Kirche zu einem Konvikt, einem Studienseminar für künftige Priesterkandidaten, ausgebaut werden. 1935 baute der Architekt Albert Boßlet nach Westen hin ein zusätzliches Joch an die Kirche.
Text: is