Dienstag, 17. Dezember 2024

KI verändert den Alltag in der Schule

© Roman Sturm, Bistum Speyer 

Jahrestagung der Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Berufsbildenden Schulen

Waldfischbach-Burgalben. Die Jahrestagung der Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Berufsbildenden Schulen im Bildungshaus Maria Rosenberg am 5. und 6. Dezember beschäftigte sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz und deren Bedeutung für die berufliche Bildung. Aber auch die Veränderungen in der Alltagswelt in Arbeit, Ausbildung und Beruf stellen neue Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer, die weit über das technische Handling hinausgehen. In der Medizin,  in der Mobilität, im Social Media Bereich – überall finden sich Anknüpfungspunkte für Schüler und Lehrer, die mit ethischen Entscheidungen verbunden sind. Die Bedeutung der KI in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft, die Einschätzung und Beurteilung von Medienprozessen, hinter denen sich zahlreiche KI Anwendungen verbergen bis hin zur Frage der Entscheidungen auf der Grundlage der von der KI vorgeschlagenen Lösungen – die Spielräume sind fließend. Sie reichen vom Autonomen Fahren über Behandlungsverfahren zur Auswertung von MRTs oder CTs bis zum Einsatz von KI in der modernen Landwirtschaft zur intensiven Nutzung von Anbauflächen. In Unterrichtseinheiten wurden diese Möglichkeiten vorgestellt.

Im Zentrum der Tagung stand die Anwendung des ChatGPT Programms Fobizz für Schulen für die Kolleginnen und Kollegen, die sich in fünf ausgewählten Themenbereichen zu ethischen Konfliktsituationen mit den Möglichkeiten zur Gestaltung von Unterrichtseinheiten, Materialien in Texten, Bildern und Graphiken in Gruppen beschäftigten. Neben ernstzunehmenden Ergebnissen kam es auch zu recht originellen Lösungen, die für den ein oder anderen Lacher sorgten. Den Routiniers des Formats fielen auch die Grenzen des Programms auf – die Bedeutung von Rechtssicherheit bei der Nutzung und Anwendung des Programms bietet aber einen unschätzbaren Vorteil gegenüber anderen kostenlosen und kostenpflichtigen Programmen. Dieses Programm ist auch für die Schülerinnen und Schüler gedacht, um den Unterricht nachzubereiten und sich auf neue Prüfungsformen vorzubereiten. In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass sich Hausaufgaben, Unterrichtsinhalte, Prüfungsformen dieser neuen Herausforderung stellen müssen – aus einem Kommunikationsprogramm werden auch neue Lernformen entstehen. Eine wichtige Erkenntnis – KI macht Fehler, sie kann menschliche Entscheidungen nicht ersetzen.

KI im Spielfilm und Literatur, Reportagen zum Hintergrund von Künstlicher Intelligenz und ihrem Einsatz in Schule und Forschung, aber auch in Beratung und Konfliktsituationen – die Religionslehrerinnen und Religionslehrer konnten sich aus einem Pool von vorgestellten Materialsammlungen bedienen um sich in ihren Schwerpunkt einzuarbeiten. Im Ausblick wurden die Möglichkeiten vorgestellt, die das Deutsche Museum in den beiden Standorten Nürnberg und Bonn in den technischen Anwendungen präsentiert. Nicht nur in den Kellergesprächen wurde über die Thematik intensiv und kritisch diskutiert, eigene Erfahrungen und Unterrichtsmodelle präsentiert und zur Verfügung gestellt.

In den Gottesdiensten – gestaltet vom Vertreterrat und Volker Sehy – war die Künstliche Intelligenz auch das zentrale Thema. Ein Nikolausroboter provozierte ungeahnte Reaktionen, KI generierte Texte waren schon befremdlich, die Sehnsucht nach dem Menschlichen in der KI Welt wurde spürbar. Volker Sehy stellte den Einsatz von Nikolaus für eine gerechte Behandlung für alle Benachteiligten und die Menschen am Rande der Gesellschaft in den Mittelpunkt seine Predigt – nicht die Kinderlegende des gütigen Nikolaus, der alle reich beschenkt!

 

Text: Roman Sturm