Dienstag, 22. März 2016
„Dreifach christlich. Einfach menschlich“
Kolpingwerk bereitet sich auf Sozialwahlen 2017 vor – Konferenz der Vorsitzenden und Präsides in Homburg: Zukunft des Verbandes im Blick – Kreativ-Wettbewerb: „Wir sind Kolping“ vorgestellt
Kaiserslautern/Homburg. Alle aktuellen Themen der verbandlichen Arbeit standen auf der Tagesordnung der Konferenz der Vorsitzenden und Präsides im Kolpingwerk der Diözese Speyer, die im vertrauten Kardinal-Wendel-Haus zu Homburg stattfand. „Ohne Punkt und Komma“ und „ohne Protokoll“ wurden auch über schwierige Fragen offen diskutiert. Unter Leitung der beiden Vorsitzenden, Diakon Andreas W. Stellmann (Heßheim) und Harald Reisel (Dahn), wurde u.a. über das Verhältnis von Diözesanverband und örtlichen Kolpingsfamilien, ihre verschiedenen und aufeinander bezogenen Aufgaben beraten, über Satzungsfragen informiert, der derzeitige Stand der Partnerschaftsarbeit mit dem Kolpingwerk Tocantins in Nordbrasilien zur Kenntnis genommen und die Arbeit des neuen Diözesanarbeitskreises „Spiritualität / Kirche mitgestalten“ gewürdigt.
Nach einer Übersicht über die Mitgliederentwicklung der letzten 10 Jahre berieten die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger den Vorschlag eines Kreativ-Wettbewerbs: Unter dem Motto „WIR SIND KOLPING – Kolping verbindet Generationen“ ruft der Diözesanvorstand seine Kolpingsfamilien und Mitglieder auf, Ideen und Projekte zu entwickeln, die Jung und Alt zusammenführen, die Brücken bauen zwischen den Generationen, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einer Gemeinschaft zusammenführen. Alle Vorschläge sollen nachhaltig, also keine „Eintagsfliegen“ sein und „Lust machen auf Kolping“! Ziel des Wettbewerbs ist es auch, die Vielzahl von Fähigkeiten, Talenten und Ressourcen, die in den Kolpingsfamilien schon „schlummernd“ da sind, zu wecken und zur Entfaltung zu bringen. Einsendeschluss ist der 1. Juni 2017. In einer eigenen Veranstaltung sollen die Projekte sodann vorgestellt und prämiert werden. Daran gedacht ist auch, eine Handreichung für die Kolpingsfamilien zu erstellen, wie sie selbst diese Ideen in die Tat umsetzen können.
Weitere Themen waren die verbandliche Bildungsarbeit, insbesondere Vermittlung und Verständnis des Leitbildes des Kolpingwerkes nach innen und außen. Unter dem Motto „Dreifach christlich. Einfach menschlich“ werden sich Kolpingwerk und KAB – auf Bundesebene auch mit den evangelischen Arbeitnehmern - gemeinsam in der ACA, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmerorganisationen, um Mandate als Versichertenvertreter in den Entscheidungsgremien der Sozialen Selbstverwaltung, d.s. die Verwaltungsräte der Gesetzlichen Krankenkassen, der Berufsgenossenschaften und der Deutschen Rentenversicherung, bewerben. Bei den bundesunmittelbaren Versicherungsträgern findet immer eine Wahlhandlung statt. Diözesansekretär Thomas Bettinger berichtete insbesondere über die Vorbereitungen zu den Sozialwahlen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Hier wird die ACA bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, der IKK Südwest und der DRV Land zunächst mit eigenen Listen antreten. DGB und ACA wollen wie in den zurückliegenden Jahren zusammenarbeiten und deshalb ihre Listen zu einer gemeinsamen Liste zusammenlegen, um Friedenswahlen, d.h. Wahlen ohne Wahlhandlung, zu erreichen. Wahltag für die Sozialwahlen 2017 ist der 1. Juni 2017. Die Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Verbände setzen sich im Gesundheitswesen für eine starke Selbstverwaltung ein, für mehr Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Bettinger warb um geeignete Kandidaten aus dem Kreis der Kolpingsfamilien. Er wies darauf hin, dass der sozialen Selbstverwaltung in Deutschland ein wichtiger Stellenwert im demokratisch-föderalen Staat zukommt. Die katholischen Sozialverbände hätten nicht zu unterschätzenden Einfluss: „Kirche ist hier im Boot. Kirche hat hier noch die Chance, im Kontext der gesellschaftlichen Kräfte Politik mitzugestalten und evangelische Werte zur Geltung zu bringen.“
Das Kolpingwerk zählt in der Diözese Speyer 5.800 Mitglieder in 58 örtlichen Gemeinschaften, den Kolpingsfamilien. 900 Mitglieder sind unter 30 Jahre alt und gehören der Kolpingjugend an. In Deutschland hat der Verband, der sich auf den Seligen Adolph Kolping und seine Katholischen Gesellenvereine zurückführt, 245.000 Mitglieder in 2.600 Kolpingsfamilien. Weltweit zählt das Kolpingwerk in 61 Ländern über 375.000 Mitglieder in über 7.000 Kolpingsfamilien. Sein Wahlspruch lautet: „Verantwortlich leben – Solidarisch handeln.“
Text: Kolpingwerk / Foto: Bettinger