Mittwoch, 13. Januar 2016
Bistumshaus St. Ludwig: Entscheidung für Investor

Entwurfszeichnung für die neue Nutzung des ehemaligen Bistumshauses St. Ludwig in der Speyerer Innenstadt
Ehemaliges Bistumshaus St. Ludwig soll künftig für barrierefreie und altersgerechte Wohnungen für Senioren genutzt werden – Auch Wohnraum für Familien ist eingeplant
Speyer. Das Bistum Speyer hat sich für die „Diringer & Scheidel Wohn- und Gewerbebau GmbH“ als Investor für die Nachnutzung des ehemaligen Bistumshauses St. Ludwig in Speyer entschieden. Dem Beschluss war ein Planungs- und Investorenwettbewerb vorausgegangen, bei dem aus neun Konzepten zwei Favoriten ermittelt wurden. Die anschließenden Verhandlungen des Bistums mit beiden Interessenten haben jetzt zum Zuschlag für das Mannheimer Unternehmen geführt.
Die „Diringer & Scheidel Wohn- und Gewerbebau GmbH“ möchte auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Areal zwischen Korngasse, Johannesstraße und Großer Greifengasse einen Entwurf des Stuttgarter und Mannheimer Architekturbüros „Blocher Blocher Partners“ realisieren. Er sieht ein gemeinschaftliches Wohnen für mehrere Generationen vor. Herzstück des Entwurfs sind rund 40 barrierefreie und altersgerechte Wohnungen für Seniorinnen und Senioren. Die ursprüngliche Idee eines Pflegeheims wurde zwischenzeitlich aufgegeben. Hinzu kommen rund 50 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, auch für Familien, und mehrere gemeinschaftlich genutzte Räume. Der ehemalige Kirchenraum soll künftig als Versammlungsraum dienen, verbunden mit einer gastronomischen Nutzung. In einer Tiefgarage unter dem Gebäude sind PKW-Stellplätze für die Bewohner eingeplant.
Aus Sicht des Bistums Speyer überzeugte an dem Konzept von „Diringer & Scheidel“ vor allem, dass ältere Menschen die Möglichkeit erhalten, weiterhin im Zentrum der Stadt Speyer zu wohnen und damit kurze Wege zu Geschäften und Veranstaltungen haben. Die Teilhabe älterer Menschen am Leben in der Stadt wird dadurch deutlich verbessert. Der Bedarf an barrierefreien und altersgerechten Wohnungen in der Speyerer Innenstadt war mehrfach festgestellt worden. Positiv wurde die gelungene Einbindung des ehemaligen Kreuzgangs im Innenhof als architektonischer Hinweis auf die kirchliche Tradition des Ortes bewertet. Der Erhalt der Optik der Außenfassaden und die durchgängig dreigeschossige Bauweise sorgen aus Sicht des Bistums für ein stimmiges Gesamtbild und fügen das Gebäude harmonisch in das bauliche Umfeld ein. Weitere Pluspunkte wurden in der Wiederherstellung des früheren Haupteingangs zur Großen Greifengasse sowie in der Schaffung eines Durchgangs für Fußgänger von der Korngasse über das Wormser Gässchen hin zur Johannesstraße und zur Großen Greifengasse gesehen. Geplant ist, dass der Investor das Projekt demnächst im Bauausschuss und im Stadtrat vorstellen wird.
Text: is, Fotos: Diringer&Scheidel