Dienstag, 22. November 2016

Ehrenamtlich als „Türöffner“ mit Flüchtlingen auf Jobsuche

Ana Dovio-Geiger und Opaida Almasri 

Zwei Syrer aus Speyer suchen eine Chance

Eine ehrenamtliche Helferin und zwei geflüchtete Syrer aus Frankenthal nehmen an einer bundesweiten Aktionswoche der Caritas teil. In dieser Woche unter dem Motto „Werde Türöffner“ vom 20. bis 25. November wird versucht, Flüchtlingen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ana Dovio-Geiger und die beiden Syrer Opaida A. und Hasan T. wollen gemeinsam nach Kontakten, Praktikumsplätzen oder Jobangeboten suchen. Begleitet wird die Aktionswoche vom Deutschen Caritasverband über soziale Medien.

Erstmals sucht die Caritas über soziale Medien in dieser bundesweiten Aktionswoche Menschen, die Tipps geben, Kontakte anbahnen oder selbst einen Job anbieten – und so zum Türöffner für Flüchtlinge werden. Die Erfahrungen zahlreicher Patenschafts-Projekte zeigen: Flüchtlinge finden leichter einen Job oder eine Beschäftigung, wenn sie von Ehrenamtlichen begleitet werden.

Flüchtlinge brauchen  Arbeit, um in Deutschland richtig anzukommen und sich langfristig selbst versorgen zu können. Doch ein Praktikum, eine Ausbildung oder Beschäftigung zu finden, ist nicht leicht. Neben Sprachkenntnissen und beruflichen Qualifikationen fehlt häufig vor allem eines: Ein Netzwerk, das Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern vermitteln kann. Diese Lücke füllen viele Ehrenamtliche, die als Paten einen Geflüchteten bei der Jobsuche begleiten. Die Caritas ist vom Engagement dieser Paten überzeugt und will mit der Aktion noch mehr Menschen dazu bewegen, sich aktiv an der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen zu beteiligen.

Ana Dovio-Geiger hatte am Montag als erstes mit den beiden Termine beim Speyerer Verein zur Förderung der beruflichen Bildung VFBB um Informationen über das Programm BIWAQ „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier zu bekommen. Danach ging es zur Gabis GmbH.

„Ich komme aus Homs und meine Familie ist noch dort“, berichtet Opaida A. „Ich bin seit einem Jahr und zwei Monaten in Deutschland, aber erst seit drei Monaten im Sprachkurs, weil ich vorher noch keine Erlaubnis dafür hatte.“ Am vergangenen Samstag hatte der 31-Jährige sein Sprachprüfung für das B1-Niveau. „In Syrien habe ich Informatik und Jura studiert. Ich bin Rechtsanwalt und Informatiker. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich in Deutschland als Informatiker arbeiten könnte.“

Hasan T., 27, kommt aus Damaskus. Auch seine Frau ist noch dort. „Ich bin seit eineinhalb Jahren in Deutschland und habe jetzt auch die Prüfung für das B1-Niveau bestanden. In Syrien habe ich als Chemiker gearbeitet, natürlich wäre ein Stelle als Chemiker in Deutschland mein Traum.“ Mit Ana Dovio-Geiger, die hauptamtlich auch als Migrationsberaterin beim Caritas-Zentrum Speyer arbeitet, haben die beiden eine Begleitung gefunden, die sehr engagiert ist. „Ich mache das mit der Türöffner-Aktion ehrenamtlich, in meiner Freizeit. Die beiden sind mir ans Herz gewachsen. Sie sind so fleißig und lernbegierig. Es wäre super, wenn ich was für sie und mit ihnen auf dem Arbeitsmarkt erreichen würde.“

Weitere Infos zur Aktion „Werde Türöffner“ unter www.werde-türöffner.de

Text: Caritasverband für die Diözese Speyer