Donnerstag, 13. Juni 2024

Ökumenisches Gipfeltreffen

Beim ökumenischen Gipfeltreffen trafen sich Vertreterinnen und Vertreter des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz © Evangelische Kirche der Pfalz 

Kirchenleitungen von Bistum Speyer und Evangelischer Kirche der Pfalz im Austausch

Speyer. Einmal im Jahr treffen sich beim ökumenischen Gipfeltreffen die Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Karl-Heinz Wiesemann begrüßten die Mitglieder des Landeskirchenrates und des Allgemeinen Geistlichen Rates sowie eine Reihe von Fachreferenten.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die Auseinandersetzung mit der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU 6), in der erstmals auch katholische Perspektiven repräsentativ erhoben wurden. Tobias Kläden, Leiter des Referats Evangelisierung und Gesellschaft der Katholischen Arbeitsstelle Missionarische Pastoral (KAMP) in Erfurt, stellte Ergebnisse der Studie vor.

Kläden rückte dabei zunächst den Fokus auf den sich fortsetzenden Säkularisierungstrend, zu dem die KMU neue Erkenntnisse liefere. So sei nicht nur ein Rückgang von Kirchlichkeit, sondern insgesamt von Religiosität zu beobachten. „Wir befinden uns in einer säkularen Mehrheitsgesellschaft“, stellte der Wissenschaftler fest – und sah dennoch gleich mehrere Lichtblicke in der Studie.

Nach wie vor gebe es eine hohe Erwartungshaltung an Kirche und eine hohe soziale Reichweite durch Caritas und Diakonie, aber gerade auch durch die hohe Anzahl kirchlicher Ehrenamtlicher. Insbesondere das Ehrenamt stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für die Kirchen stelle sich damit die Herausforderung, den Erwartungen an ihre sozialen Tätigkeiten auch in Zeiten schwindender Ressourcen gerecht zu werden, ohne ihren religiösen Kern preiszugeben.

Im Anschluss an den Vortrag diskutierten Vertreterinnen und Vertreter beider Kirchen, welche Konsequenzen vor allem im Hinblick auf ökumenische Zusammenarbeit aus der jüngsten KMU gezogen werden könnten.

 

Text: Felix Kirschbacher