Montag, 29. April 2024
Auftakt zur Woche der Inklusion

Die Band „21 Plus & Freunde“ sorgte für gute Stimmung beim Aktionstag in der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte in Ludwigshafen. © Mechthild Möbus
Auftaktveranstaltung in der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte Ludwigshafen
Ludwigshafen. Bei Rockmusik, kreativem Malen und frischgebackenen Waffeln – zusammen mit Gleichgesinnten feierten die Besucher am Sonntag in der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte in Ludwigshafen den Auftakt zur Woche der Inklusion. Menschen mit und ohne Behinderung erlebten Gemeinschaft und kamen ins Gespräch. Drei Stunden lang stand unter dem Motto „Viel vor für Inklusion - Selbstbestimmt leben - ohne Barrieren“ das Miteinander bei dem Aktionstag im Mittelpunkt, zu dem die Behindertenseelsorge des Bistums Speyer zusammen mit verschiedenen Gruppen und Vereinen mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern eingeladen hatte. Mit dem Aktionstag zum europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Sonntag, 5. Mai, endet die Woche der Inklusion.
Ob Familien mit Kindern, Jugendliche oder Senioren - die zahlreichen großen und kleinen Besucher wurden zu Beginn herzlich begrüßt von Dekan Dominik Geiger, Ortsvorsteher Christoph Heller für die südliche Innenstadt und Referentin Katharina Kintz von der Behindertenseelsorge des Bistums Speyer, bevor vielfältige Aktionen zum Mitmachen einluden. Ihre Geschicklichkeit konnten die Besucher an der Tischtennisplatte ausprobieren, wo es unter anderem darum ging, den Tischtennisball zu balancieren oder damit ein Ziel zu treffen. „Das ist eine Herausforderung - für alle, aber den Leuten macht es Spaß“, freute sich Gunter Straub über die Begeisterung bei den Teilnehmern aus allen Altersgruppen. Als Referent der Jugendseelsorge des Bistums Speyer betreute er die Aktivität. Am Schluss konnten die erfolgreichen Teilnehmer sogar das Tischtennis-Sportabzeichen des Deutschen Tischtennisbundes entgegennehmen.
Kreative Spiele wurden unter dem Zeltdach des Club 86 angeboten und gleich nebenan nutzten viele Besucher die Gelegenheit, eine Stofftasche mit Farben zu gestalten. Auf Barrieren, die Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag erleben, machte der Stand der Behindertenseelsorge im Bistum Speyer aufmerksam. Wer wollte, konnte seine Erfahrung mit Barrieren aufschreiben und an die Pin-Wand heften, die Mitarbeiterin Anna-Lena Abend vorbereitet hatte. „Barrieren erfahren Menschen mit Behinderung häufig, auch in der Freizeit. Und wenn dann kein Begleiter da ist, können sie ihrer Freizeitbeschäftigung nicht nachgehen“, schilderte Anna-Lena Abend das Problem.
Für Stimmung sorgten die Mitglieder der Band „21 Plus & Freunde“ mit ihrer fetzigen Musik, zu der sich spontan eine Polonaise aus Besuchern bildete, die Hand in Hand zur Musik tanzten. Den Besuchern Rede und Antwort standen an ihren Ständen unter anderem Heike Kühner von der Blinden- und Behindertenseelsorge der Evangelischen Kirche der Pfalz und Karl Gajewski, der über die Selbsthilfevereinigung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Teilleistungsschwächen (SeHT) informierte. Für sie sei die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig, um im Sinn von Teilhabe und Inklusion die Brücke zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu bauen.
„Der Aktionstag mit seiner Mischung aus Infos und Unterhaltung bringt Menschen zusammen“, zeigte sich Besucherin Michaela Schneider-Wettstein begeistert. „Berührungsängste werden auf diese Weise abgebaut, wenn die Menschen zusammenkommen und sich austauschen können“, ist sie sich sicher.
Sehr zufrieden mit der Resonanz auf den gut besuchten Aktionstag zeigten sich auch die Veranstalter wie Katharina Kintz von der Behindertenseelsorge: „Vom Alter her hatten wir ein bunt gemischtes Publikum.“ Auch Peter Stahl, Behindertenbeauftragter der Stadt Ludwigshafen und Vorsitzender des Behindertensportvereins Ludwigshafen, freute sich über die gelungene Veranstaltung: „Der Aktionstag ist genau das, was wir uns wünschen. Die Leute freuen sich, dass es solch eine Veranstaltung gibt. Man merkt, dass das gebraucht wird.“
Text: Mechthild Möbus