Sonntag, 06. November 2022

Sonderpreis für Projekt der Pfarrei in Winnweiler

Die Preisträger mit Speyers Bischof Karl-Heinz Wiesemann (9. von rechts), der stellvertretenden rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Katharina Binz (4. von rechts) und Bonifatiuswerk-Präsident Heinz Paus (3. von rechts). 

Mutig neue Wege gehen: Bonifatiuswerk zeichnet innovative und kreative Projekte aus

Speyer/Paderborn. 187 Wegbegleiter, Entdecker und Mutmacher hatten sich unter dem Motto „Mut machen. Neue Wege gehen!“ um den „Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland“ 2022 beworben. Damit würdigt das Bonifatiuswerk alle drei Jahre den Einsatz von Menschen, die neue Wege einschlagen oder bewährte Traditionen weiterdenken, um die Botschaft des Evangeliums kreativ und innovativ weiterzutragen. Während der Diaspora-Aktionseröffnung des Bonifatiuswerkes in Speyer sind nun vier Projekte prämiert worden, die zuvor von einer prominent besetzten Jury ausgewählt wurden. Der erste Preis ist mit 5.000, der zweite mit 3.000, der dritte mit 2.000 Euro und der Sonderpreis mit 1.000 Euro dotiert.

Der erste Preis ging an den KinderPilgerWeg in Telgte, Bistum Münster. Der Trostkoffer des Pfarrverbandes Stiftsland im Erzbistum München und Freising schaffte es auf Platz zwei, Platz drei belegte die RadioKinderKirche aus Kiel im Erzbistum Hamburg.

Sonderpreis für Projekt der Pfarrei Heilig Kreuz in Winnweiler

Für besonderes Engagement in Krisenzeiten wurde zudem ein Sonderpreis verliehen. In der Pfarrei Heilig Kreuz in Winnweiler wurde kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges durch Pfarrer Carsten Leinhäuser eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet, da die Notunterkunft schnell ausgelastet war. In kürzester Zeit haben sich etwa hundert Ehrenamtliche im Ort gefunden, die ihre Hilfe anboten. Das Projekt „Helfende Hände“ war geboren, das sich stets weiterentwickelt hat. Ehrenamtliche haben zudem im Pfarrhaus ein Café organisiert. Zwei Mal in der Woche können sich dort Geflüchtete und Gemeindemitglieder treffen, miteinander reden und sich kennenlernen. Als dritter Teil des Projektes hat die Pfarrei im September ein Ladenlokal angemietet und dort eine Kleiderstube eröffnet.

„Die Menschen, die sich heute für den Glauben und die Glaubensweitergabe einsetzen, sind mutig. Sie engagieren sich, weil keiner alleine glauben soll. Sie setzen sich gegen alle Entmutigungen ein, die wir derzeit erleben: der Vertrauensverlust der Kirche, die schwierige Situation in vielen Gemeinden, fehlende Zugänge zum Glauben. Aber wir dürfen eben auch mit Zuversicht und Selbstbewusstsein unterwegs sein: Es geschieht viel Gutes und Positives in der Kirche. Und das dürfen wir mit Glaubensfreude nach außen tragen. Das zu zeigen, ist ein Ziel des Bonifatiuspreises. Wir müssen nicht viel Neues erfinden, sondern die Projekte und Initiativen wertschätzen und vernetzen, die es gibt. Denn wir können mit- und voneinander lernen“, sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, der auch Jurymitglied bei der diesjährigen Verleihung des Bonifatiuspreises war, krankheitsbedingt aber nicht in Speyer vor Ort sein konnte.

Außer ihm gehörten Prälat Erich Läufer, Stifter des Preises, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, ZDF-Moderator Tim Niedernolte, Jugendbischof Johannes Wübbe, BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher und ZdK-Mitglied Karin Kortmann der Jury an.

Text: Bonifatiuswerk/Foto: Bonifatiuswerk - Marius Thöne