Montag, 20. Februar 2023
Kardinal Friedrich Wetter feiert 95. Geburtstag
Gebürtiger Landauer war von 1968 bis 1982 Bischof von Speyer
Speyer. Heute, am 20. Februar, wird Kardinal Friedrich Wetter 95 Jahre alt. Wetter war von 1968 bis 1982 Bischof von Speyer. 1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von München und Freising. 1985 wurde er in das Kardinalskollegium aufgenommen. Er ist weltweit eines der ältesten Mitglieder in diesem Kreis. Bis 2008 leitete Wetter die größte bayerische Diözese. Seinen Ruhestand verbringt er im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in München.
Der in Landau in der Pfalz geborene Wetter war am 10. Oktober 1953 in Rom, wo er Theologie studiert hatte, zum Priester geweiht worden. Er wurde 1965 habilitiert und war bis zu seiner Ernennung zum Bischof von Speyer als Professor für Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Eichstätt und als Professor für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz tätig. Nachdem im Februar 1968 der damalige Speyerer Diözesanbischof Isidor Markus Emanuel auf sein Amt verzichtet hatte, ernannte Papst Paul VI. den Theologieprofessor am 28. Mai 1968 zum 94. Bischof von Speyer. Am Hochfest Peter und Paul, dem 29. Juni 1968, wurde er im Dom zu Speyer zum Bischof geweiht und wählte ein Wort aus dem Johannes-Evangelium zum Leitspruch seines bischöflichen Wirkens: "Pax vobis - Friede sei mit Euch!" (Joh 20, 19).
Mit der Vorstellung der Münchener Missbrauchsstudie, die dem früheren Erzbischof Fehlverhalten vorhielt, geriet auch Kardinal Wetter vor gut einem Jahr in die Schlagzeilen. Er übernahm Verantwortung für Missbrauchsfälle und räumte in einer persönlichen Erklärung ein, sich vor 2010 nicht eingehend mit den fatalen und zerstörerischen Folgen von Missbrauchstaten für Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt zu haben. Im Zusammenhang mit der an ihm geäußerten Kritik gab Friedrich Wetter die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Landau zurück.
Mit einem Schreiben zum 95. Geburtstag übermittelte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann seinem Vorvorgänger auf dem Speyerer Bischofsstuhl Glück- und Segenswünsche. Die Zeit des Wirkens Wetters als Bischof von Speyer sei innerkirchlich von den Auf- und Umbrüchen des II. Vatikanischen Konzils und dessen Umsetzung im Leben der Kirche geprägt gewesen, eine Zeit, in der sich auch die Gesellschaft massiv verändert habe. „In diesen 14 Jahren hast Du unserer Diözese wichtige Impulse gegeben, die auch heute – in einer ebenfalls von großen Umbrüchen geprägten Zeit – nichts von ihrer Bedeutung verloren haben und bis in die Gegenwart nachwirken. Du hast die Seelsorgestrukturen des Bistums erneuert, um die Zusammenarbeit unter den unterschiedlichen pastoralen Berufsgruppen wie auch unter den Gemeinden zu fördern“, beschreibt Wiesemann in dem Brief das Wirken Wetters im Bistum Speyer. Auch nach der Ernennung zum Erzbischof von München und Freising sei Wetter „im Herzen ein Pfälzer geblieben“.
Foto: Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau