Freitag, 07. März 2025
Jahrestreffen der Ständigen Diakone im Bistum Speyer

Diözesanreferent Michael Ganster (links) und Dr. Christoph Rüdesheim vom Theologisch-Pastoralen Institut (tpi) in Mainz © Johannes Hellenbrand
Austausch, Fortbildung und Gemeinschaft
Speyer. Am 15. Februar 2025 fand im Pastoral- und Priesterseminar des Bistums Speyer das jährliche Treffen der Ständigen Diakone statt.
Der Tag begann mit einem geistlichen Impuls durch den Spiritual der Diakone, Martin Seither. Anschließend stand der inhaltliche Schwerpunkt „Chancen für eine diakonische Pastoral – Sozialraumorientierung“ auf dem Programm. Herr Dr. Christoph Rüdesheim vom Theologisch-Pastoralen Institut (tpi) in Mainz führte in das Thema ein und gab praktische Hinweise zur Sozialraumorientierung. Dabei erläuterte er anhand konkreter Beispiele, was ein Sozialraum ist und wie pastorale Arbeit darin gestaltet werden kann.
In kleinen Arbeitsgruppen tauschten sich die Diakone über ihre Erfahrungen und Gedanken aus. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden später im Plenum vorgestellt und diskutiert, sowie praktische Ansätze zur diakonischen Pastoral hervorgehoben. So wurde betont, dass diakonische Themen bewusst auf die Tagesordnung gesetzt werden sollten, um ihre Relevanz im pastoralen Alltag zu stärken. Zudem wurde angeregt, Menschen gezielt in Predigten und Hausbesuchen anzusprechen, um sie für diakonische Anliegen zu sensibilisieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Suche nach Menschen, die sich auf Suchprozesse der Pastoral einlassen und neue Wege in der Seelsorge erproben möchten. Die Diakone wurden ermutigt, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und eine aktive Rolle in der Gestaltung der diakonischen Pastoral zu übernehmen. Darüber hinaus wurde die Bedeutung von Qualifizierungsmaßnahmen hervorgehoben, um das eigene Wissen und die Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern. Schließlich wurde dazu angeregt, immer wieder den Selbsterhalt kritisch zu hinterfragen, um die pastorale Arbeit lebendig und wirksam zu gestalten.
Ein gemeinsames Mittagessen bot Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Pflege der kollegialen Verbundenheit.
Am Nachmittag stand die aktuell im Bistum Speyer diskutierte Pfarreistrukturreform „Ein Segen sollt ihr sein“ im Mittelpunkt. In weiteren Arbeitsgruppen befassten sich die Diakone intensiv mit den Veränderungen, die mit der Reform einhergehen. Dabei wurde nicht nur über die strukturellen Anpassungen gesprochen, sondern auch über die pastoralen Herausforderungen und Chancen, die sich daraus ergeben. Die Diakone reflektierten, wie die neuen großen pastoralen Räume gestaltet werden können, um weiterhin eine nahe und persönliche Seelsorge zu ermöglichen. Neben den positiven Aspekten wie einer besseren Vernetzung und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen äußersten die Diakone auch ihre Sorgen und Bedenken. Ebenfalls wurde die Befürchtung diskutiert, dass größere Strukturen zu Anonymität führen könnten oder das persönliche Engagement erschweren. Die unterschiedlichen Sichtweisen wurden dokumentiert und die dabei gesammelten Anregungen werden als Stellungnahme zum Strukturprozess eingereicht, damit die diakonische Perspektive für die zukünftige Arbeit nicht vergessen wird.
Mit weiteren Informationen zu aktuellen Themen und der Bekanntgabe der anstehenden Termine, wie der gemeinsame Familientag in Worms, wurde der Informationsaustausch fortgesetzt.
Abschließend versammelten sich alle Teilnehmer zur gemeinsamen Feier der Vesper in der Seminarkapelle. In der besinnlichen Atmosphäre der Kapelle wurde noch einmal die spirituelle Dimension ihres Dienstes in den Mittelpunkt gerückt und die Verbundenheit innerhalb der Gemeinschaft gestärkt.
Das jährliche Treffen bot nicht nur eine wertvolle Möglichkeit zur fachlichen und spirituellen Weiterentwicklung, sondern auch zur Stärkung der Gemeinschaft und des diakonischen Selbstverständnisses im Bistum Speyer. Die intensive Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen, der offene Austausch und die gemeinsamen Gebetszeiten trugen dazu bei, das diakonische Engagement weiter zu festigen und mit neuer Motivation in die pastorale Arbeit zurückzukehren
Text: Johannes Hellenbrand, Diakon