Donnerstag, 09. Februar 2023

Statt mit Waffen den Krieg zu befeuern den Frieden einleiten

 

Stellungnahme des Diözesanverbandes Speyer von pax christi

Speyer. Mit der Entscheidung, Leopard-2-Panzer zu liefern, bewahrheiten sich unsere Befürchtungen hinsichtlich einer Steigerung dieses Krieges. Statt immer mehr und immer weiter reichende Waffen zu schicken, gibt es eine Alternative: Waffenstillstand und Verhandlungen. Doch wer greift das Konzept einer Experten-Kommission vom Juni 2022 auf, die im Vatikan unter der Leitung von Jeffrey Sachs getagt und Bedingungen für einen Waffenstillstand erkundet hat? Wo ist die Debatte über dieses Papier in den deutschen Medien und in den Kirchen? Wo bleibt die Ermutigung an UN-Generalsekretär António Guterres, sich weiter für Waffenstillstand und Verhandlungen einzusetzen? Die zwischen der Ukraine und Russland vereinbarten Gefangenenaustausche und das inzwischen verlängerte Getreideabkommen zeigen, dass Verhandlungen selbst in angespanntesten  Kriegssituationen möglich sind.
 
Verhandlungen erst beginnen zu wollen, wenn kein russischer Soldat sich mehr auf ukrainischem Boden befindet, verlängert das Leid der Menschen, das schon lange erschütternde Dimensionen angenommen hat. Fast ein Jahr nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine und einem Abnutzungskrieg mit hoher Opferzahl – belastbaren Schätzungen zufolge mehr als 200.000 tote und verletzte ukrainische und russische Soldaten sowie laut dem Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen 18.657 zivile Opfer in der Ukraine, darunter 7.110 Todesopfer –
ist es dringend an der Zeit, den Frieden einzuleiten.

Deshalb fordern wir von den Entscheidungsträger:innen in Politik, Wirtschaft, Kirche, Gewerkschaft und Medien, sich für einen raschen Waffenstillstand und für Verhandlungen ohne Vorbedingungen einzusetzen.

Text: pax christi, DV Speyer, Foto: pexels