Rückblick
Abschied von Stefan Dreeßen
Zum 30. Juni 2024 ist Stefan Dreeßen in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Er war 20 Jahre lang als Referent in der Seelsorge für Menschen mit Behinderung tätig. Als Ansprechpartner für Menschen mit Körperbehinderung und für Menschen mit einer MS-Erkrankung organisierte er viele Wochenendveranstaltungen und Freizeiten.
Daneben hat Stefan über die Jahre viele weitere Veranstaltungen gestaltet, wie Familienwochenenden, Treffen für Angehörige, Gesprächskreise für Werkstattbeschäftige und Gottesdienste. Auch inklusive Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Behinderung hat Stefan mitorganisiert, wie die Veranstaltungsreihe „Pilgern für alle“. Unvergessen sind die Rolling-Touren durch das Bistum, bei denen auf das Thema Barrierefreiheit aufmerksam gemacht wurde. Innerhalb des Bistums war er immer wieder als beratender Experte gefragt, wenn es um Fragen der baulichen Barrierefreiheit ging.
Wir sagen Danke für seine Arbeit und wünschen ihm alles Gute für seinen Ruhestand!
Leben und wachsen
Ludwigshafen-Oppau, 09.09. – Unter dem Motto „Leben und wachsen“ war dieses Mal eine kleine Gruppe bei „Pilgern für alle“ unterwegs. Seit 2021 gibt es dieses Format als Kooperation der Seelsorge für Menschen mit Behinderung mit dem DJK-Sportverband. Dabei kann Jede und Jeder mitmachen, zu Fuß, im Rolli, mit dem Handbike, mit oder elektrische Unterstützung – wichtig ist das Miteinander-unterwegs-Sein.
Los ging es auf dem Vereinsgelände der DJK Oppau 1919 e.V., wobei der erste Impuls nach Kaffee und Kuchenunter den Bäumen des Pfarrer-Schaller-Wäldchens stattfand. Pfarrer Schaller war lange Jahre Geistlicher Beirat der DJK Oppau und die Bäume des auf dem Vereinsgelände gepflanzten Wäldchens, das nach ihm benannt ist, sind inzwischen recht ansehnlich.
Dann führte der kleine Rundkurs über die Felder zwischen Oppau und Frankenthal, nicht direkt auf dem mittelalterlichen Jakobsweg, aber in unmittelbarer Nähe. Für die spirituellen Impulse verantwortlich waren Stefan Dreeßen (Seelsorge für Menschen mit Behinderung), Martin Fischer (Referent DJK-Sportverband) und Manfred Liepert (Spiritual-Nordic-Walking-Instructor, DJK Oppau). Zum Thema „Leben und wachsen“ gab es eine Baum-Meditation, eine Betrachtung zu den Jahresringen einer Baumscheibe, eine Station zu Kreuz und Kreuzungen sowie eine Brücken-Mediation.
Gegen Abend kehrte die von der Sonne ausgedörrte Gruppe dann im Vereinsheim der DJK-Oppau ein, wo sich noch gute Gespräche über die großen und kleinen Probleme und Freuden des Lebens ergaben.
Menschen mit und ohne Handicap pilgern unter dem Motto „Himmel und Erde“
Limburgerhof/Schifferstadt. Zum zweiten Mal nach 2021 trafen sich knapp dreißig Menschen mit und ohne Handicap zu „Pilgern für alle“. Inspiriert vom ersten barrierefreien Pilgerweg von Worms nach Frankreich sollte auch an diesem Samstag ein Teilabschnitt von etwa 7 km gegangen oder gerollt werden. Dieses Jahr haben gleich drei Kooperationspartner den Pilgertag geplant: Die Seelsorge für Menschen mit Behinderung, der DJK-Sportverband sowie die MS-Gruppe Schifferstadt. Außerdem hatten sich Pastoralreferentin Doris Heiner und Pastoralreferent Heiner Schmith Zeit genommen, um der Pilgergruppe die Kirchen in Limburgerhof und Schifferstadt näher zu bringen.
Der Tag stand unter dem Motto „Himmel und Erde“ – zunächst sah es so aus, als ob der Himmel für die Pilgerinnen und Pilger vor allem Regen vorgesehen hätte. Nach dem Startimpuls in der Kirche St. Bonifatius in Limburgerhof – zwischen Himmel und Erde ist der Horizont, und Pilgern heißt, den Horizont zu überschreiten – deutete sich eine Wetterbesserung an. Als die Gruppe im Park am Schlösschen die erste Station für eine Baum-Meditation einlegte, verzogen sich die dunklen Wolken und blauer Himmel und Sonnenschein begleiteten die Gruppe von da an.
Nach einer weiteren Zwischenstation an der Mennonitenkirche in Kohlhof und regem Austausch auf dem Weg ging es entlang des Rehbachs am Ortsrand von Schifferstadt entlang. Nach einer kurzen Stippvisite an der Jakobuskirche gab es eine Bildmeditation und ein Abschlussgebet am Bürgerhaus.
Dort hatte die MS-Gruppe Schifferstadt alles für das leibliche Wohl vorbereitet, um die hungrige und durstige Pilgergruppe zu verpflegen. Bei Weck und Wurst und später bei Kaffee und Kuchen wurden schon erste Pläne für das nächste Jahr geschmiedet.
Pilgern für alle
Barrierefrei auf dem Jakobspilgerweg von Frankenthal nach Bobenheim Roxheim
Seelsorge für Menschen mit Behinderung und DJK Sportverband gemeinsam unterwegs!
Bei herrlichem Spätsommerwetter machte sich eine kleine, aber fröhliche und bunt gemischte Gruppe auf den Weg von Frankenthal über Mörsch nach Bobenheim-Roxheim. Start war morgens in der Zwölf-Apostel-Kirche in Frankenthal. Los ging es mit einem Impuls über die 12 Apostel, die das Evangelium zu den Menschen brachten. Selbstverständlich mussten sie dazu auch unterwegs sein, um zu den Menschen zu kommen. Und so nahm die Pilgergruppe mit den Gedanken bei den Aposteln den ersten Wegabschnitt in Angriff.
Bald hatte die Gruppe ein Gefühl, welches Tempo die anderen jeweils als angenehm empfanden. Schnell war auch klar, die Rolli-Fahrerinnen und -Fahrer konnten viel schneller als alle anderen, wenn sie wollten. Sie passten sich an die Schrittgeschwindigkeit an. Über den Tag hatte jede und jeder die Möglichkeit von den anderen zu erfahren, was sie im Leben machten, wo sie herkamen und wieso sie dabei waren.
Zwischenhalt war in Mörsch auf dem alten Friedhof. Nach einer kleinen Verpflegungspause gab es einen zweiten Impuls, der den Blick auch auf die dunkleren Seiten auf den Lebenswegen lenkte. Ein kurzer Wegabschnitt wurde im Schweigen zurückgelegt. Am Ortsausgang war das Turmkreuz der 1924 abgebrochenen St. Stephanskirche aufgestellt. Dort legten die Pilger symbolisch mit einem kleinen Stein die schweren Gedanken ab. Mit weniger innerer Last wurde der letzten Wegabschnitt angegangen.
Dieser führte nach Bobenheim-Roxheim an den Silbersee und endete mit einer Umrundung des Roxheimer Altrheins. An einem malerischen Platz am Wasser gab es noch einmal ein paar Gedankenimpulse. Nur mit viel Mut und Solidarität kann die Gruppe das Vertrauen und Zutrauen zum Leben und zu Gott behalten. Gerade angesichts der schrecklichen Ereignisse wie der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal
Als die Pilgerinnen und Pilger schließlich an der Roxheimer Grillhütte eintrafen, hatten Helfer aus der Pfarrei bereits den Grill angefeuert. Teils erschöpft, aber rundum zufrieden über den absolvierten Weg, wurde ein Fazit gezogen. Ganz unterschiedliche Menschen, von denen sich viele vorher nicht kannten, haben vertrauensvoll miteinander einen Wegabschnitt bewältigt. Sie haben miteinander ein Stück ihres Lebens geteilt und sich gegenseitig bereichert. Dazu hat sicher auch das gute Wetter beigetragen, vor allem aber auch die fröhliche und offene Atmosphäre.
Die Route an diesem Tag verlief über ein Teilstück des ersten barrierefrei beschriebenen Pilgerweges in Deutschland mit dem Titel „Pilgern für alle. Barrierefrei unterwegs". Der gesamte Pilgerweg geht über mehrere Etappen vom Kaiserdom in Worms über Speyer bis nach Lauterbourg im Elsass. Ein Mitinitiator des kleinen Büchleins, das man im Buchhandel erwerben kann, war Mitsch Schreiner – Er ist selbst Rollstuhlfahrer und war an diesem Samstag ebenfalls dabei. Organisiert wurde der Tag von der Seelsorge für Menschen mit Behinderung zusammen mit dem DJK Sportverband.
Text und Fotos: Martin Fischer und Stefan Dreeßen