Donnerstag, 25. Juni 2015

Das kirchliche Leben vor Ort aktiv mitgestalten

Schaubild zum Wahlverfahren 

Im Bistum Speyer hat die Kandidatensuche für die Pfarrgremienwahl am 10. und 11. Oktober begonnen – In den neuen Pfarrgremien sind 3847 Sitze zu besetzen

Speyer (25.06.2015). Am 10. und 11. Oktober werden im Bistum Speyer die neuen Pfarrgremien gewählt. Es ist eine besondere Wahl, denn mit dem neuen Seelsorgekonzept „Gemeindepastoral 2015“ des Bistums Speyer haben sich auch die Zusammensetzung und die Arbeitsschwerpunkte der pfarrlichen Gremien vor Ort geändert. „Jede neue Struktur braucht Menschen, die sie prägen und mit Leben erfüllen. Deshalb suchen wir engagierte Christinnen und Christen, die motiviert sind, in diesen spannenden Zeiten an der Zukunft der Kirche im Bistum Speyer mitzuwirken“, ruft Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Gläubigen dazu auf, für die Wahlen zu kandidieren.

Für jede Pfarrei werden ein Pfarreirat und ein Verwaltungsrat gewählt. Neu ist die zusätzliche Wahl von Gemeindeausschüssen. Jede der 70 neuen Pfarreien, die am 1. Januar 2016 im Bistum Speyer gebildet werden, besteht aus durchschnittlich fünf Gemeinden. Die Gemeindeausschüsse haben die Aufgabe, das kirchliche Leben vor Ort zu fördern und zu koordinieren. Ihnen gehören zwischen drei und 15 Mitglieder an.

Im gesamten Bistum Speyer sind bei den Wahlen im Oktober 3.847 Sitze neu zu besetzen. Das bedeutet im Vergleich zu den letzten Pfarreiwahlen im Jahr 2011 einen Rückgang von etwa 700 Mandaten. „Wir haben im Bistum künftig 70 Pfarreien anstelle von bisher 346 Pfarrgemeinden. Damit verringert sich automatisch die Zahl der Sitze in den Pfarrei- und Verwaltungsräten. Gleichzeitig kommen neue Sitze in den erstmals gewählten Gemeindeausschüssen dazu“, erklärt Marius Wingerter, Referent für die Rätearbeit des Bischöflichen Ordinariats. Bei den Wahlen im Oktober werden 843 Mitglieder der Pfarreiräte, 635 Mitglieder der Verwaltungsräte und 2.369 Mitglieder der Gemeindeausschüsse gewählt. Die Amtszeit beträgt vier Jahre.

„Wir suchen Menschen, die Lust darauf haben, bei der Gestaltung der Kirche vor Ort mit anzupacken“, so Marius Wingerter. Dabei sind unterschiedliche Talente und Interessen gefragt. „Wir brauchen Mitglieder, die einen strategischen Blick für die pastorale Arbeit haben, die über den eigenen Kirchturm hinausschauen. Wir brauchen aber auch Menschen, die Sorge tragen, dass die Gemeinden vor Ort weiterhin als Heimat erfahren werden. Beides ist wichtig und deshalb ist Vielfalt gefragt.“ Die Kandidaten für den Pfarreirat und die Gemeindeausschüsse müssen katholische Christen sein, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und in der Pfarrei seit drei Monaten ihren Hauptwohnsitz haben oder in einer der bisherigen Pfarreien wichtige Aufgaben wahrnehmen. Die Kandidaten für den Verwaltungsrat müssen mindestens 18 Jahre alt sein und ebenfalls seit drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in der Pfarrei haben. Man kann auch für mehrere Gremien gleichzeitig kandidieren.

Kampagnen der katholischen Jugend und des Frauenforums werben für aktive Mitarbeit

Kinder und Jugendliche sind Experten in eigener Sache. Sie können ihre Interessen am besten selbst vertreten. Davon ist der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) überzeugt und setzt sich mit der Kampagne "Change your church!" für mehr jugendliche Beteiligung in Gemeinden und Pfarreien, der Diözese Speyer und der Kirche ein. „Pfarreien sind jung! Sie haben Zukunft, weil es junge Menschen gibt, die sie mitgestalten wollen“, sagt der BDKJ-Diözesanvorsitzender Felix Goldinger und weist darauf hin, dass alle Gremien auch jungen Menschen offenstehen. Zudem gibt es die Möglichkeit, als Jugendvertreterin oder Jugendvertreter Stimme der Jugend im Pfarreirat zu sein. Der BDKJ hat eine Broschüre zur Jugendvertretung in der Pfarrei veröffentlicht und liefert Informationen und Materialien zur Wahl auf seiner Internetseite.

Mit einer Postkartenaktion unter dem Motto „Gesucht: …“ wirbt das Frauenforum des Bistums Speyer für mehr Frauen in den pfarrlichen Gremien. „Die Postkarten sollen Frauen Mut machen, ihre Kompetenzen in die pfarrlichen Gremien stärker einzubringen“, erklärt Dr. Gabriele Dreßing, Geschäftsführerin des Frauenforums. Die Postkarten kamen bereits beim Ökumenischen Kirchentag zum Einsatz und werden von den Mitgliedern des Frauenforums in den jeweiligen Strukturen eingesetzt. Mitglieder des Frauenforums sind Vertreterinnen der katholischen Frauenverbände, der Arbeitsgemeinschaft der Orden und Säkularinstitute und mehrerer kirchlicher Berufsgruppen und Berufsverbände wie Pfarrhaushälterinnen, Lehrerinnen, Gemeindereferentinnen, Pastoralreferentinnen und Pfarrsekretärinnen.

Internetseite bietet Informationen und Arbeitshilfen für die Pfarrgremienwahl

Der Slogan der Wahl lautet „Weil es mich angeht!“ Es nimmt Bezug auf die Neuausrichtung der Seelsorge im Bistum Speyer und soll die Gläubigen ermutigen, sich mit ihren Stärken und Begabungen in die kirchlichen Gremien einzubringen. .Das Plakatmotiv zeigt eine Gruppe von Gläubigen, die sich gegenseitig einen Ball zuspielen. „Sie werfen sich den Ball zu, das heißt: Sie versuchen zusammen etwas zu bewirken. Jede und jeder setzt sich mit ihren oder seinen Fähigkeiten für die gemeinsame Sache ein“, erläutert Marius Wingerter.

Das Bistum Speyer informiert mit einer eigenen Internetseite über die Pfarrgremienwahlen. Ein Leitfaden für die Pfarreien zum Herunterladen erläutert zum Beispiel das neue Modell der „Pfarrei in Gemeinden“ und gibt eine Übersicht, in welchen Schritten die Wahlen vorbereitet und durchgeführt werden. Das Logo und verschiedene Plakatvarianten sind auf der Internetseite ebenso erhältlich wie zum Beispiel geistliche Impulse in Form von Fürbitten und Gebeten. Ein Faltblatt zur Wahl wurde an die Pfarreien versandt und kann auf der Internetseite ebenfalls heruntergeladen werden. Viele Pfarreien bieten zurzeit Informationsveranstaltungen zu den Wahlen an, die Termine sind auf der Internetseite der jeweiligen Pfarrei zu finden.

„Wer Interesse hat, für die Wahl zu kandidieren, oder eine andere Person als Kandidatin oder Kandidat vorschlagen möchte, sollte am besten mit dem Pfarramt vor Ort Kontakt aufnehmen“, empfiehlt Marius Wingerter. Die Pfarrämter halten unter anderem ein Formular vor, mit dem Kandidaten für die Wahl der Pfarrgremien vorgeschlagen werden können. Das Vorschlagsformular kann auch von der Internetseite zur Pfarrgremienwahl heruntergeladen werden.

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Text: is