Samstag, 25. Juni 2016

„Stell Dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes“

Diakon Walter Höcky wird von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Priester geweiht. 

Diakon Walter Höcky wurde von Bischof Wiesemann im Speyerer Dom zum Priester geweiht

Speyer. Die Flaggen vor dem Speyerer Dom zeigten es weithin: Es ist ein besonderer Tag für das Bistum Speyer. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat Diakon Walter Höcky zum Priester geweiht. "Walter Höcky wird ein Priester sein, der den Menschen zuhört", versprach der Bischof. Er charakterisierte den 45-Jährigen aus der Gemeinde St. Peter und Paul in Edesheim als tiefgründigen Menschen. "Die Kirche von Speyer hat heute allen Grund, den Lobeshymnus anzustimmen", sagte der Bischof zu Beginn des Gottesdienstes und dankte dem Herrn, dass er "wieder einen Arbeiter in den Weinberg schickt". Es sei immer wieder bewegend, wenn „jemand seine Hände in die Hände Gottes legt."

Walter Höcky kam auf Umwegen zum Priesteramt. Wiesemann erinnerte in seiner Predigt daran, dass der Weihekandidat bereits als Messdiener Gottes Kraft und Liebe gespürt habe. Der Weg hin zum Priesteramt verlief aber nicht geradlinig. Höcky engagierte sich stark in seiner Heimatgemeinde in Edesheim. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er aber zunächst Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie. Gleichzeitig besuchte Höcky damals schon Theologievorlesungen. Erst im reiferen Alter, blickte Wiesemann zurück, nahm der Weihekandidat tatsächlich ein Theologiestudium auf. In seiner pastoralpraktischen Ausbildung war Walter Höcky in der Pfarrei Heiliger Petrus in Bobenheim-Roxheim tätig. Wiesemann dankte Höckys Wegbegleitern, seinen Freunden und Verwandten, Mitgliedern von Höckys Heimatgemeinde und seiner Diakonatspfarrei. Sie hatten den 45-Jährigen zu seiner Weihe in den Dom begleitet. Ebenso erinnerte der Bischof an Höckys verstorbene Eltern.

"Stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes", rief der Bischof in seiner Predigt dem Weihekandidaten zu. Dies solle der Deutungsschlüssel für das ganze Leben sein. Das Geheimnis des Kreuzes sei weder von weltlichen Maßstäben wie Erfolg bestimmt, noch von solchen, die in früher Zeit galten. Das Geheimnis des Kreuzes sei "das Geheimnis einer Liebe, die alles loslässt – selbst das eigene Leben". Diese Liebe habe die Fruchtbarkeit der Kirche bis heute begründet. Das Zölibat sei die Antwort auf diese Liebe, die sich verschenke und loslasse. Wiesemann bezog Höckys Primizspruch des Propheten Jeremia, der mit einem Rinderjoch durch die Straßen zog, in seine Predigt ein. "Dieses Joch ist in der Stola des Priesters gegenwärtig", sagte er. Es erinnere daran, dass das Leben unter das Geheimnis des Kreuzes gestellt ist.

Nach der Predigt nahm Bischof Wiesemann dem Edesheimer das Weiheversprechen ab. Während der Litanei lag der Weihekandidat zum Zeichen seiner Hingabe ausgestreckt auf dem Boden. Anschließend legte der Bischof – so wie es schon die Apostel taten – schweigend dem Weihekandidaten die Hände auf sowie anschließend alle anwesenden Priester. 

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen die Domsingknaben, der Mädchenchor und Sänger des Domchores sowie die Dombläser. An der Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Die musikalische Leitung hatten Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller inne.

Die Primiz, seine erste Heilige Messe, feiert der Neupriester am Sonntag, 26. Juni, um 10 Uhr in Edesheim. Anschließend feiert die Gemeinde rund um ihre Kirche. Die Primizvesper mit Primizsegen um 17 Uhr beschließt den Tag. Am Dienstag, 28. Juni, 18 Uhr, feiert Walter Höcky in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer die Heilige Messe. Anschließend erteilt er den Primizsegen.

 

Text und Fotos: Yvette Wagner