Freitag, 30. September 2022
Gäste aus Kenia zu Besuch im Bistum Speyer
Veranstaltungen zum Monat der Weltmission
Speyer. Der Oktober ist traditionell der Monat der Weltmission in der katholischen Kirche. Aus diesem Anlass werden zwei Gäste aus Kenia das Bistum Speyer besuchen. Sie sind Projektpartner des katholischen Hilfswerkes missio, das sie zu einem Aufenthalt im Monat der Weltmission nach Deutschland eingeladen hat. In Schulen und Pfarreien in der Pfalz werden beide über ihr Engagement für Menschen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi berichten.
Vom 5. bis 9. Oktober wird Winnie Mutevu im Bistum Speyer zu Gast sein. Die 29-Jährige kämpft gegen Menschen- und ganz besonders gegen Frauenhandel. Sie ist die Leiterin der Präventionsabteilung von HAART Kenya und stellvertretende Programmleiterin. HAART Kenya ist ein Projekt für Opfer von moderner Sklaverei und Menschenhandel.
In ihrer täglichen Arbeit befasst sie sich vor allem mit Trainings von Führungspersonen (change agents) in Gemeinden, Kirchen und Regierungsstellen zur Identifizierung von Fällen von Menschenhandel. Außerdem organisiert sie die Initiative Young at HAART, durch die Jugendliche aus den ärmsten (und damit für den Menschenhandel vulnerabelsten) Bevölkerungsschichten durch Musik und Tanz in ihrer Persönlichkeit gestärkt und gefördert werden. Zudem koordiniert sie die Organisation der Schutzräume, in denen Opfer von Menschenhandel untergebracht werden. Winnie Mutevu ist eine junge, energetische Frau mit einem hohen Fachwissen und einer großen Einsatzbereitschaft. 2019 durfte sie vor der UN-Generalversammlung in New York zum Thema Menschenhandel sprechen.
Der zweite Gast, der vom 5. bis 8. Oktober im Bistum sein wird, ist Charles Sendegeya. Er stammt aus Ruanda, musste während der Wirren des Genozids dort fliehen, zunächst in den Kongo, dann nach Nairobi/Kenia. Dort bekam er Unterstützung von der katholischen Organisation TUSA/Tushirikiane Africa. Inzwischen arbeitet Charles Sendegeya selbst für TUSA und kümmert sich um Flüchtlinge aus Krisenländern wie Kongo, Ruanda und Burundi, die in der kenianischen Hauptstadt Nairobi Zuflucht suchen. Besondere Herausforderungen für Neuankömmlinge sind die Sprachbarrieren zwischen Französisch, Englisch und Kisuaheli sowie der schwierige Zugang zu Gesundheitsversorgung und Schulbildung. In Selbsthilfegruppen organisieren sich die Einwanderer, teilen ihre Erfahrungen, helfen sich gegenseitig bei Behördengängen und stellen Kleinkredite bereit, damit sie eigene Geschäfte und Betriebe eröffnen können. Sie mussten selbst vor Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat fliehen – jetzt helfen sie anderen, die ebenfalls auf der Flucht sind. Dieses Engagement braucht einen langen Atem: TUSA war zunächst als schnelle Hilfe in der Not gedacht, jetzt gibt es die Organisation schon seit mehr als 25 Jahren.
Hintergrund
Der Monat der Weltmission ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit und findet traditionell im Oktober statt. Höhepunkt des Monats der Weltmission ist in diesem Jahr der 23. Oktober 2022, der Sonntag der Weltmission. Er steht unter dem Leitwort "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben" aus dem 29. Kapitel des Jeremiabuchs. Die zentralen Festlichkeiten finden im Bistum Eichstätt statt, der Abschlussgottesdienst im Ingolstädter Münster. Um die im 19. Jahrhundert entstandenen missionarischen Initiativen besser zu koordinieren, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals den Weltmissionssonntag aus. Jedes Jahr wird seither in rund 100 Ländern für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt.
Weitere Informationen:https://www.missio.com/aktuelles/sonntag-der-weltmission
Öffentliche Veranstaltungen mit den Gästen aus Kenia im Bistum Speyer
Mit Winnie Mutevu
Do., 6.10. , 18:30 – 21 Uhr, Frauen-Studientag in Berghausen (Berghäuser Straße 63 a)
Sa., 8.10., 18 Uhr, Vorabendmesse in LU-Pfingstweide, St. Albert (Madrider Weg 15),
19 Uhr, Vortrag „Im Kampf gegen die Menschenhändler“, Kolpingfamilie in LU-Pfingstweide.
So, 9.10., 11 Uhr, Gottesdienst in St. Hedwig (Brandenburger Str. 1), LU-Gartenstadt
Mit Charles Sendegeya
Mi, 5.10., 18 Uhr; Dirmstein, Friedensgebet, St. Laurentiuskirche (Mitteltor 1) und
19 Uhr, Dirmstein, Vortrag, Kath. Pfarrheim (Hauptstrasse 6)
Sa, 8.10., 11 bis 16 Uhr; zu Gast bei der Ruanda Ausstellung in der Rhein-Galerie Ludwigshafen
Foto: missio München