Montag, 28. September 2020
Konsumkritischer Stadtrundgang in Neustadt
Veranstaltung der Katholischen Arbeitsnehmerbewegung (KAB) der Diözese Speyer
Neustadt. Vierzehn interessierte Menschen trafen sich am Samstag vor einer Woche voller Spannung zu dem von der Katholischen Arbeitsnehmerbewegung (KAB) der Diözese Speyer initiierten „Welt-bewussten/konsumkritischen Stadtrundgang“ in Neustadt, in der Erwartung, diesbezügliche Informationen und Anregungen zu einem zukünftigen umweltbewussteren Verhalten zu erlangen.
Kurt Freudenreich, Vorsitzender der KAB der Diözese Speyer, begrüßte die Teilnehmer. Die Durchführung des Programms übernahmen anschließend Monika Kreiner, Referentin in der Frauenseelsorge im Bistum Speyer, und Astrid Waller, Geschäftsführerin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) der Diözese Speyer.
Vorbei an den stark besuchten Marktständen steuerte Monika Kreiner den kurz vor der Eröffnung stehenden Lebensmittelladen „foi“ (= pfälzisch – in Hochdeutsch „fein“) in der Fußgängerzone an, um uns auf deren Verkaufsphilosophie „Feines unverpackt“ hinzuweisen. Ab 26. September werden dort unverpackte Lebensmittel, Naturkosmetik und Reinigungsmittel für den täglichen Bedarf zum Verkauf angeboten. Dadurch, dass der Kunde die Verpackung/das Transportbehältnis für die Waren mitbringt, ist einerseits die Hygiene gewährleistet und andererseits keine Umverpackung aus Plastik oder Papier mehr nötig.
Um die aktuelle Umweltverschmutzung durch Plastik zu demonstrieren, übergab Kreiner jedem Teilnehmer ein Kärtchen, auf dessen Vorderseite dazu Fragen oder Aussagen standen, die nacheinander durch die Teilnehmer beantwortet oder bewertet werden sollten. Erstaunen, Kopfschütteln oder Ungläubigkeit hinsichtlich der realen Antworten waren das Ergebnis.
Astrid Waller führte die Gruppe danach zu einem „Papier- und Deko Shop“ in der Hauptstraße, um vor dem Geschäft anhand von mitgebrachten Papiererzeugnissen in den Werdegang der Papierproduktion, den verschiedenen Papierqualitäten und deren Verwendungsmöglichkeiten zu erklären. Nachdenklich machte die Tatsache, dass der „pro Kopf – Verbrauch/Jahr von ca. 35 kg in 1950 aktuell um ca. das Siebenfache auf ca. 250 kg angewachsen ist. Welche Papierarten sich zum Recyceln eigen und welche nicht, wurde ebenfalls aufgezeigt.
In der Stangenbrunnengasse erläuterte der Vorsitzende des Weltladens, Manfred Alten, den Sinn und Zweck der „Eine-Welt Läden“, erklärte die Philosophie des fairen Handels und zeigte die momentanen Verbindungen und Handelsbeziehungen zu den Herstellerländern und deren Handelspartnern auf.
Er führte der Gruppe deutlich vor Augen, dass durch die weltweite Corona-Pandemie und deren Auswirkungen, sich gerade auch die soziale Ungleichheit und ungerechte Welthandelsstrukturen extrem verschärfen. Gerade jetzt sei die Stabilität des Fairen Handels wichtig für die Produzentinnen und Produzenten. Die Betreiber der Eine-Welt Läden freuen sich sehr darüber, wenn möglichst viele Menschen, gerade auch in der aktuellen Situation, den Fairen Handel, die Weltläden und damit auch deren Partner unterstützen.
Im Pfarrheim neben der Marienkirche fand nach der Führung ein Imbiss statt. „Die anschließende Diskussion war hochinteressant und auch in vielen Bereichen sehr zielführend. Eine sehr gelungene und absolut wiederholungswerte Veranstaltung! Herzlichen und besten Dank an die 1a-Referentinnen Monika Kreiner und Astrid Waller – Weiter so!“, lobte KAB-Vorsitzender Kurt Freudenreich.
Text: KAB/Foto: Hendrik Steffens - pfarrbriefservice.de
