Mittwoch, 19. Juni 2024

100. Jahrestag der Grundsteinlegung der Klosteranlage Blieskastel

Einweihung des Klosterhofes durch den Weihbischof Otto Georgens beim Klosterfest 2023 © Kathrin Pfund 

Klosterfest am 30. Juni 2024

Blieskastel. „Wenn diese Mauern erzählen könnten, was würden sie uns alles berichten?“ Diese Frage stellt man sich zurecht, wenn man über die einhundertjährige Geschichte des Klosters Blieskastel ins Nachdenken gerät. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahre 1924, in einer Zeit, in der Deutschland noch unter den Folgen des Ersten Weltkrieges zu leiden hatten. Bereits ein Jahr später wurde es seiner Bestimmung übergeben, denn die Zahl der Wallfahrer, die jedes Jahr zu „Unserer Lieben Frau mit den Pfeilen“ pilgerten, nahm stetig zu und es bedurfte mehrerer Patres und Brüder, die sich der Wallfahrtsseelsorge und der Verpflegung der Pilgerinnen und Pilger annahmen.

Diese Mauern haben die unsicheren Zeiten des Börsencrashs 1929 genauso überstanden wie die Not und das Elend, das mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden war. Zeitweise als Munitionslager missbraucht, bedurfte es einiger Kraftanstrengungen, die Kirche und das Kloster wieder zu einem Ort des Glaubens und des Gebets „auferstehen“ zu lassen. In den schweren Nachkriegsjahren nahm die Zahl der Pilgerinnen und Pilger stetig zu, sodass die Kapuziner, die mit der Wallfahrtsseelsorge betraut waren, alle Hände voll zu tun hatten und sich an Wallfahrtstagen noch Unterstützung aus anderen Klöstern holten, um alle Beichtwünsche zu erfüllen.

Bis zum Jahr 2005 betreuten die beliebten Kapuziner-Brüder die Wallfahrt in Blieskastel, mussten dann aber infolge von Altersbeschwerden und Nachwuchsmangel die Klosterseelsorge aufgeben. Es übernahmen die Franziskaner Minoriten aus der polnischen Provinz Krakau, die heute noch die Wallfahrtsseelsorge betreuen und Patres als Pfarrer und Kaplan in die Pfarreiengemeinschaft Heiliger Franz von Assisi Blieskastel entsenden.

100 Jahre Grundsteinlegung des Klosters bedeuten aber vor allem auch inzwischen 99 Jahre Seelsorge. Gläubige aus fern und nah finden auch noch heute den Weg ins Kloster, um die Sakramente zu empfangen (vor allem die Taufe, das Ehesakrament und das Beichtsakrament), die Gottesdienste und Andachten zu feiern oder auch besonderen Andachten beizuwohnen, wie z.B. der Tiersegnung oder der lebendigen Krippe.

100 Jahre Grundsteinlegung des Klosters Blieskastel – das sind 100 Jahre Grund zum Feiern, aber auch 100 Jahre Grund zum Danken. Daher freut es besonders, dass Herr Weihbischof Georgens mit einem Pontifikalamt um 11 Uhr das Klosterfest eröffnen wird. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernimmt der Männergesangsverein aus Peppenkum. Um 12 Uhr schließt sich die weltliche Feier an. Bürgermeister Bernd Hertzler wird gemeinsam mit Pater Mateusz den Fassbieranstich vornehmen. Die Feier wird musikalisch umrahmt vom Orchesterverein Lautzkirchen. Um 15 Uhr hält Dr. Bernhard Becker einen Vortrag zur 100jährigen Baugeschichte des Klosters Blieskastel. Im Laufe des Nachmittags wird uns auch unser Schirmherr, Minister Reinhold Jost, beehren. Um 19 Uhr klingt das Klosterfest mit einem Gottesdienst aus.

Für Speis und Trank wird wieder bestens gesorgt sein. Elmar Becker mit Team wird die Gäste ebenso bewirten wie Bruder Jakob mit dem traditionellen Bigos. Wie üblich gibt es wieder Würste vom Grill, Flammkuchen, und die Frauen aus der Gemeinde bieten Kaffee und selbstgebackenen Kuchen an. Eine Kinder-Kreativ-Ecke im Klosterkeller lädt die kleinen Gäste zum Verweilen ein.

 

Text: Pater Mateusz Micek