Mittwoch, 08. März 2017

Aktionsstart "Zukunftszeit": Gemeinsam die Welt bunter machen

Am 19. März startet der BDKJ im Bistum die aktive Phase der Aktion "Zukunftszeit". 

Katholische Jugend setzt im Vorfeld der Bundestagswahl ein Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit

Speyer. Schafft es die katholische Jugend, 35.000 gute Stunden zu sammeln? 35.000 Stunden: Das ist in etwa der Zeitumfang der neuen Legislaturperiode des Deutschen Bundestages, die mit der Wahl im September beginnt. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) stellt sich der Aufgabe bundesweit mit der Aktion „Zukunftszeit – Gemeinsam für ein buntes Land“. Damit setzen sich die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Diözesan- und Mitgliedsverbänden gegen Fremdenfeindlichkeit und für die Integration von Geflüchteten ein. Auch die BDKJ-Verbände im Bistum Speyer sind dabei.

„Wir wollen ganz konkret dazu beitragen, der vielen Rede über Angst etwas entgegenzusetzen. Wir sehen in unserem freiheitlichen Staat, in unserer Demokratie und in einer offenen Haltung gegenüber Fremden die Stärke unserer Gesellschaft. Wir haben die Freiheit, unsere Meinung zu sagen. Daraus leiten wir auch die Pflicht ab, das in der gesellschaftlich-politischen Debatte zu tun“, erläutert Carsten Leinhäuser, BDKJ-Diözesanvorsitzender. Der BDKJ Speyer beginnt die aktive Phase der Zukunftszeit mit einem Eröffnungsgottesdienst am 19.3. um 10.30 Uhr in der katholischen Kirche in Hauenstein. Sie endet mit einem großen Abschlussevent am 16.9. in Kaiserslautern.

Im Aktionszeitraum werden die Verbände und Ortsgruppen aktiv sein und mit ihren Projekten vor Ort Zeit auf das fiktive Zukunftszeit-Konto buchen. Mit einem bistumsweiten Social-Media-Camp vom 31.7. bis 4.8. in Bad Dürkheim wollen Jugendliche des BDKJ Speyer zudem aktiv gegen Vorurteile und Hetze im Netz vorgehen. 

„Als katholische Jugendverbände setzen wir uns für eine solidarische und offene Gesellschaft ein. Mit der Aktion Zukunftszeit machen wir vor der Bundestagswahl deutlich, wie wir uns unser Land in den kommenden vier Regierungsjahren und darüber hinaus wünschen“, erläutert die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier. Eine zukunftsfähige Politik könne nicht von nationalistischem und menschenfeindlichem Gedankengut getragen sein. Die katholischen Jugendverbände haben sich als Ziel gesetzt, gemeinsam mit möglichst vielen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Zukunftszeit zu sammeln. Konkret bedeutet das 35.000 Stunden ihres Engagements. 

Viele Jugendverbandsgruppen engagieren sich schon stark in der Flüchtlingshilfe oder gegen Rechtsextremismus. Zukunftszeit soll dieses Engagement sichtbarer machen und weitere Aktionen anstoßen. „Als katholische Jugendverbände zeigen wir mit allen unseren Aktivitäten, dass das Zeugnis unseres Glaubens auch darin besteht, sich in Kirche, Politik und Gesellschaft einzubringen“, erläutert Pfarrer Dirk Bingener, BDKJ-Bundespräses. „Der Widerstand gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ist für uns als Christinnen und Christen Pflicht und Auftrag zugleich“, ergänzt Maier. 

Klug werden- Bildungsarbeit 

Zukunftszeit gliedert sich in zwei Phasen. Phase 1 „klug werden“ und Phase 2 „aktiv sein“. 

Während der ersten Phase, die im September 2016 begann und nun endet lag der Fokus auf der Bildungsarbeit. In vier Multiplikatorinnen-  und Multiplikatoren-Schulungen haben die Teilnehmenden sich mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auseinandergesetzt und gelernt, mit Stammtischparolen umzugehen. Sie können ihr Wissen im Anschluss an die Schulungen in ihre Verbände weitertragen. Außerdem ist eine Arbeitshilfe zur Aktion entstanden. Der Diözesanverband Speyer hat ergänzend einen Baustein für die dezentralen Eröffnungsgottesdienste entwickelt. 

Aktiv sein- Zukunftszeit sammeln

Ab 17. März bis zur Bundestagswahl im Herbst (September 2017) sind alle Jugendverbandlerinnen und Jungendverbandler zum Stundensammeln aufgerufen. Darüber hinaus sind auch engagierte junge Menschen außerhalb des BDKJ eingeladen, an der Aktion teilzunehmen.

Die konkreten Aktionen für die Integration von Geflüchteten und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit können vielfältig sein – etwa eine gemeinsame sportliche oder kreative Aktion bei Ferienfreizeiten oder in Gruppenstunden, eine interreligiöse Nacht oder die Organisation politischer Diskussionen. Alle bundesweit geleisteten Stunden der einzelnen Aktionen werden addiert, um 35.000 Stunden zu erreichen. 

Text/Foto: BDKJ