Mittwoch, 17. Januar 2024

Konflikte überwinden

Kommunikation ist ein wichtiges Element um Konflikte zu erkennen, aufzuarbeiten und schließlich zu lösen. © Fotolia 

Workshop zum Thema Kommunikation und Konflikte im Rahmen eines Weiterbildungswochenendes der Landjugend Rheinhessen-Pfalz

Worms. Konflikte erkennen, aufarbeiten, lösen. Mit diesen Fragen beschäftigten sich zehn junge Erwachsene, Mitglieder von verschiedenen Landjugend-Gruppen. Sie nahmen teil am Workshop Kommunikation/Konflikte, den Andreas Welte und Regina Wilhelm, Referenten im Fachbereich Arbeitswelt, leiteten. Dieser Workshop war ein Bestandteil des zweitägigen Weiterbildungswochendes, zu dem die Landjugend Rheinhessen-Pfalz in die Jugendherberge in Worms eingeladen hatte. Insgesamt 40 junge Männer und Frauen aus dem Süden und Westen der Pfalz sowie Rheinhessen hatten sich angemeldet.

Eine praktische Übung eröffnete den Workshop. Zunächst sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam einen Turm aus Bauklötzen errichten. Alle hielten je zwei Schnüre die zusammenliefen. Am Ende war ein Haken, mit dessen Hilfe der Bauklotz aufgegriffen und platziert werden konnte. Nur dank Absprachen, dank des Miteinanders konnte die Aufgabe gelöst werden, hielten die Turmbauerinnen und Turmbauer fest. Es wäre jedoch hilfreich gewesen, meinte eine Frau, wenn eine Person die Führung übernommen hätte.

Absprachen treffen und einhalten, einander zuhören – das sind auch zentrale Elemente im Konfliktmanagement. Wie entstehen Konflikte überhaupt? Andreas Welte verdeutlichte, dass sie aufkeimen, wenn sich eine Person in ihrem Denken, Fühlen oder Handeln bedroht fühlt. Gleiches gilt, wenn sie glaubt, nicht wahrgenommen oder wertgeschätzt zu werden. Welte empfahl, in sich andeutenden Konfliktsituationen unbedingt eigene Bedürfnisse anzusprechen, und zwar in Form von Ich-Botschaften.

Entzündet sich ein Konflikt, weil unterschiedliche Ansichten über einen bestimmten Sachverhalt herrschen, sollten die betroffenen Parteien das Gespräch suchen. Dieses sollte „sachlich und keinesfalls emotional geführt werden“, ergänzte ein Teilnehmer. Auch riet er, auf Augenhöhe zu kommunizieren und mit einer positiven inneren Haltung zu starten. Keinesfalls dürfe eine Partei eine „von-oben-herab-Position“ einnehmen. Ausreden lassen, zuhören, nicht ins Wort fallen, die Aussagen des anderen nicht be- oder abwerten oder sofort in einen Diskussionsmodus verfallen, nannte der Referent als weitere bedeutende Punkte.

Gemeinsam sollten die Parteien Lösungswege erarbeiten, mit denen alle leben könnten, betonte Welte. Am Ende sollten sich alle Beteiligten auf einen verständigen, der zunächst für einen bestimmten Zeitraum umgesetzt wird. Nach einem bestimmten Zeitraum sei ein weiteres Treffen anzuberaumen, bei dem es gilt, die Entscheidung zu überprüfen. „Stellt sich heraus, dass sie für einige doch nicht tragbar ist, muss der Prozess nochmals aufgerollt werden.“

Begonnen hatte der Vormittag mit einer Meditation. Ein Segensgebet zum Neuen Jahr sprach im Rahmen einer kleinen Andacht Regina Wilhelm. Andreas Welte ergänzte, dass alle, die sich hier engagieren, „ein Segen für andere sind“, dass die Treffpunkte mit Kindern Jugendlichen „zu wahren Segensorten werden“.

 

Foto: Neomi Albrecht