Sonntag, 02. Oktober 2016

Würdigung für kirchliches und karitatives Engagement

Die Preisträger der Pirminius-Plakette 2016 

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann verleiht Pirminius-Plakette an besonders engagierte Kirchenmitglieder aus der Diözese Speyer

Würdigung für großes kirchliches und caritatives Engagement: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat 17 Frauen und Männer aus der Diözese am Sonntag, 2. Oktober, im Priesterseminar St. German in Speyer die Pirminius-Plakette verliehen. Sie ist die höchste Auszeichnung der Diözese für besonderen ehrenamtlichen Einsatz für Pfarrei, Dekanat oder gar Diözese. Benannt ist die bischöfliche Ehrenplakette nach dem heiligen Abtbischof Pirminius. Er wirkte als Missionar im südwestdeutschen Raum und gründete das Kloster Hornbach, wo er im Jahr 753 starb. Der Ehrung vorausgegangen war das Pontifikalamt im Dom zum 955. Jahrestag der Weihe der romanischen Kathedrale.

Die Geehrten wurden von den Dekanatsräten sowie von Bischof Wiesemann für die Auszeichnung vorgeschlagen. Die neuen Träger der Pirminius-Plakette heißen Wilma Brock (St. Ingbert), Theodor Brunck (Bayerfeld-Steckweiler), Brigitte Dauer (Eußerthal), Ute Dingenouts (Maxdorf), Karl-Heinz Ebersold (Bexbach), Gertrud Engelbreit (Frankenthal), Alban Gutting (Lingenfeld), Angela Henigin (Hatzenbühl), Karl Josef Koch (Dahn), Josefine Lederle (Ruppertsecken), Franz Leidecker (Kaiserslautern), Hans Lenhart (Glan-Münchweiler), Elisabeth Mertel (Erlenbach), Thorsten Reinarzt (Trippstadt), Walter Rusch (Schopp), Agathe Schuck (Niedermoor) sowie Schwester Ramona Thönnes (Landau). Die Dekanate Bad Dürkheim und Ludwigshafen hatten keine Vorschläge eingereicht.

In seiner Laudatio verglich Bischof Wiesemann die Kirche mit einem Gebäude, sprach von einem „lebendigen Bau der Kirche“. Er betonte: „Die Kirche Jesu Christi ist kein totes Gebilde, sondern eine Lebenskirche.“ Er dankte den Frauen und Männern, denen er die Pirminius-Plakette überreichte. Sie seien diejenigen, die am Gebäude Kirche weiterbauen und es weiterentwickeln, kleine und große Aufgaben übernähmen. „Ich kann als Bischof nur meinen Kopf neigen und danke sagen.“ Einige Preisträger konnten aus gesundheitlichen Gründen die Auszeichnung am Sonntag nicht persönlich entgegennehmen. „Auch die heute Erkrankten erhalten die Ehrung“, versicherte der Bischof.

Die Preisträger der Pirminius-Plakette 2016:

Theodor Brunck aus Bayerfeld-Steckweiler (Pfarrei Hl. Franz von Assisi, Rockenhausen) konnte aus gesundheitlichen Gründen die Auszeichnung nicht entgegennehmen. Dekan Markus Horbach wird die Plakette und Urkunde überbringen, Bischof Wiesemann sprach Theodor Brunck seinen Dank aus: „Er war über viele Jahre ein zuverlässiger Ansprechpartner für alle Angelegenheiten, die die Kirche in Bayerfeld betreffen, gewesen.“ Der Nordpfälzer unterstützt seit fast 60 Jahren das Bonifatiuswerk. Seit 1962 kümmert sich der heute 74-Jährige um Busse des Hilfswerks, wartet und pflegt sie. Seit vielen Jahrzehnten übernimmt Brunck Sonntag für Sonntag Fahrdienste und ermöglicht so, dass Gläubige aus den umliegenden Dörfern den Gottesdienst besuchen können. Daneben war Theodor Brunck über Jahrzehnte Mitglied und Vorsitzender im Pfarrgemeinderat, Mitglied im Verwaltungsrat und Lektor. Seit 40 Jahren übernimmt er den Sakristandienst in St. Josef Bayerfeld, führte ihn trotz schwerer gesundheitlicher Probleme weiter. Ebenso lange begleitet er die Aktion Dreikönigssingen.

Zahlreiche Aufgaben hat auch Josefine Lederle aus Ruppertsecken (Pfarrei Hl. Franz von Assisi, Rockenhausen) inne. Karl-Heinz Wiesemann würdigte die 63-Jährige für ihr vielfältiges Engagement. Als Mitglied und Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Ruppertsecken und inzwischen als Vorsitzende des Pfarreirats der neuen Pfarrei Hl. Franz von Assisi hat sie wichtige ehrenamtliche Aufgaben in der Pfarrei übernommen, ebenso im Liturgie- und Ökumeneausschuss. Aktiv ist Josefine Lederle in ihrer Pfarrei außerdem unter anderem bei der Sternsinger-Aktion, als Sakristanin und Kommunionshelferin. Seit zwölf Jahren ist sie als ehrenamtliche Betreuerin in verschiedenen Seniorenheimen im Donnersbergkreis unterwegs. Seit 15 Jahren liegt die katholische Erwachsenenbildung im Dekanat Donnersberg in Josefine Lederles Händen, was Bischof Wiesemann besonders hervorhob: „Sie haben etwas dazu getan, Bildung möglich zu machen, und haben durch verschiedenste Themen und Referenten Menschen Anregungen zum Leben aus dem Glauben gegeben.“

Alban Gutting aus Lingenfeld (Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini, Germersheim) ist seit seiner Kindheit eng mit der Kirchengemeinde verbunden. „So fällt es schwer, all Ihre Ehrenämter zu benennen“, bekannte der Bischof. In den 1970er Jahren übernahm Gutting die Geschäftsführung des Elisabethenvereins, gliederte die pfarrliche Krankenpflege in die neue Ökumenische Sozialstation Germersheim-Lingenfeld ein. Bis heute ist er als Verwaltungsratsmitglied der Sozialstation tätig. Mit großem Engagement und Verantwortungsbewusstsein kümmerte sich Gutting um den Neubau eines Schwesternhauses der Niederbronner Schwestern, einer Kindertagesstätte und war viele Jahre Ansprechpartner für die Belange des Personals und der Gebäude. Als Lingenfelder Ortsbürgermeister – das Amt bekleidete er fast zwei Jahrzehnte – lag sein Augenmerk auf der guten Zusammenarbeit zwischen Orts- und Kirchengemeinde. Daneben ist der 78-Jährige Mitglied im Verwaltungsrat sowie seit 50 Jahren Sänger im Lingenfelder Kirchenchor.

Bischof Wiesemann würdigte Angela Henigin aus Hatzenbühl (Pfarrei Mariä Heimsuchung, Rheinzabern) für ihre „langjährigen und treuen Dienste in der Pfarrei“ und ihr „ausdauerndes und vom Glauben getragenes Engagement“. Die 77-Jährige ist Mitglied im Pfarreirat, sie ist Sakristanin, Kommunionhelferin und mitverantwortlich beim Kirchenputz und Kirchenschmuck. Lange Jahre war Angela Henigin vor Ort zuständig für die Caritas. „Durch die Verteilung religiöser Schriften haben Sie Kontakt mit vielen Gemeindemitgliedern, vor allen Dingen alten und kranken Menschen, mit denen Sie immer wieder über den Glauben ins Gespräch kommen und so Zeugnis Ihres tiefen Glaubens geben“, sagte der Bischof und hob ihre liebevolle Sorge um den Blumenschmuck an den Feldkreuzen rund um Hatzenbühl hervor. Dies sei Zeugnis der reichen christlichen Tradition der Pfalz.

 

Thorsten Reinartz aus Trippstadt (Pfarrei Maria Schutz, Kaiserslautern) ist seit vielen Jahren auf vielfältige Weise stark in seiner Pfarrei engagiert. Bischof Wiesemann verwies darauf, dass Reinartz vor über 20 Jahren die Kirchenband „Community“ gründete, die mit den geistlichen Gesängen in der heimischen Kirche und im Umland viele Menschen bewegt. Darüber hinaus ist das Engagement des 45-Jährigen vielfältig: Viele Jahre war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderats und hat nun den Vorsitz des Gemeindeausschusses von St. Josef inne. Hinzu kommt der Dienst als Lektor, Kommunionhelfer und Sakristan, die Vorbereitung von Wortgottesdiensten und Kinderchristmetten, die Organisation von Pfarrfesten und nicht zuletzt der Vorsitz im Elisabethenverein. „Manche Ehrenamtliche leisten einen Vollzeitjob“, zollte der Bischof Anerkennung.

Walter Rusch aus Schopp (Pfarrei Hl. Franz von Assisi, Queidersbach) ist seit 30 Jahren als Organist und Chorleiter ehrenamtlich tätig. Karl-Heinz Wiesemann wies auf Ruschs Kompositionen und Arrangements von Chorstimmen hin. „Dass Ihr Herz auch für die Ökumene schlägt“, sagte er dem 77-Jährigen, „können wir daran erkennen, dass Sie während der Krankheit Ihres protestantischen Pendants über einen längeren Zeitraum die Leitung des protestantischen Kirchenchores übernahmen.“ Neben seinem musikalischen Engagement ist Walter Rusch seit mehr als 40 Jahren im Verwaltungsrat tätig und über das normale Maß hinaus etwa bei der Erweiterung des Pfarrheims engagiert. Täglich schaute er auf der Baustelle vorbei. Wiesemann: „Für Ihre Pfarrei sind Sie ein stets verlässlicher Ansprechpartner und Helfer.“

Hans Lenhart aus Glan-Münchweiler (Pfarrei Hl. Remigius, Kusel) ist Gründungsmitglied im Kirchenchor, Mitorganisator und zuverlässiger Helfer bei allen kirchlichen Festen. Darüber hinaus arbeitet der 73-Jährige seit vielen Jahren im Verwaltungsrat der Pfarrei mit, ist seit neun Jahren der stellvertretende Vorsitzende und kümmert sich als Ansprechpartner um die Liegenschaften der Gemeinde St. Pirminius. „Als Verantwortlicher für die Kirchenrenovierung haben Sie mit Tatkraft die Baumaßnahmen begleitet. Auch sind Sie mitverantwortlich für die Kirchenreinigung und Pflege der kirchlichen Einrichtungen“, berichtete Bischof Wiesemann. Er bezeichnete Hans Lenhart als wertvolle Stütze der Pfarrei. Der Glan-Münchweilerer ist außerdem Mitglied im Führungskreis der Kolpingfamilie und organisiert und unterstützt Kirchenfeste.

Agathe Schuck aus Niedermoor (vormals Kusel / Pfarrei Hl. Remigius, Kusel) konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Verleihung teilnehmen. Die Ehrung wird vor Ort durch Dekan Rudolf Schlenkrich nachgeholt. Gewürdigt wurde die 73-Jährige für ihre langjährigen ehrenamtlichen Dienste in der Pfarrei. Sie wirkte als Sakristanin, Lektorin und Kommunionhelferin, war zuständig für den Kirchenschmuck, nahm sich der Messdiener und Sternsinger an. Sie ist Vorbeterin bei Fasten- und Rosenkranzandachten, hält das Totengebet und spendet die Krankenkommunion.

 

Brigitte Dauer aus Eußerthal (Pfarrei Hl. Elisabeth, Annweiler) prägte über 30 Jahre lang die Kirchenmusiktage. In der Pfarrei unterstützte die heute 80-Jährige eine Zeitlang Pfarrer Rinnert fürsorglich im Haushalt, übernahm das Schmücken der Kirche und war unter anderem bei Hochzeiten und Kommunionfeiern mit ihren Blumenschmuckideen gefragt. Lange Zeit war Brigitte Dauer Mitglied im Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat und pflegte die Gewänder der Messdiener. Brigitte Dauer hatte eine Überraschung für den Bischof mitgebracht: Sie überreichte ihm ein Foto, das ihn beim Fest zum 750. Jubiläum von Eußerthal zeigt.

Schwester Ramona Thönnes gehört den Mallersdorfer Schwestern an. Bischof Wiesemann unterstrich: „Mit dieser Ehrung sollen neben Ihnen auch stellvertretend alle Mallersdorfer Schwestern, die seit 125 Jahren in der Kindertagesstätte und Pfarrei Offenbach tätig waren und deren Ära mit Ihrer Pensionierung nun geendet hat, gewürdigt werden.“ Er bezeichnete Schwester Ramona als „eine Frau voller Tatkraft und Stärke“. „Über 30 Jahre waren Sie in Offenbach geradezu eine Institution.“ Die Liste ihrer Verdienste sei sehr lang, einen Aufzählung würde scheitern, erklärte der Bischof und ging dennoch auf einiges ein. Bis vor kurzem leitete Schwester Ramona die Kindertagesstätte Offenbach. „Sie scheuten keine Arbeit und hatten immer ein offenes Ohr für Sorgen, Nöte und Anliegen jeglicher Art“, erklärte Wiesemann. „Mit Charisma, Herz und Verstand haben Sie Ihre Arbeit ausgefüllt und sind dafür vielen Mitmenschen ein Vorbild geworden.“ Auch in der Pfarrei war Schwester Ramona präsent, brachte sich in viele Bereiche ein, unter anderem als Katechetin, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, im Sakristeidienst und beim Besuchsdienst.

 

Karl Josef Koch aus Dahn (Pfarrei Hl. Petrus, Dahn) ist laut Bischof Wiesemann „ein Allround-Talent“. Seit seiner Jugend bereichert der 62-Jährige das Gemeindeleben. Unter anderem war Koch Gruppenleiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG), hatte 28 Jahre lang den Vorsitz des Pfarrgemeinderats St. Laurentius inne und leitet nun den Gemeindeausschuss. Die Sakristei liegt in seinen Händen und auch die Durchführung der Sternsingeraktion. Karl Josef Koch organisierte zahlreiche Zeltlager und Freizeiten, begleitete Baumaßnahmen in der Pfarrei, unter anderem die Renovierung des Jugendhauses, den Aufbau des Pater-Ingbert-Naab-Hauses.

 

Für Elisabeth Mertel aus Erlenbach (Pfarrei Hl. Petrus, Dahn) nahm ihre Tochter stellvertretend die Ehrung entgegen. „Es gibt immer wieder Menschen, ohne die eine Pfarrei für viele andere nicht denkbar ist“, sagte Bischof Wiesemann. „So ein Mensch ist Elisabeth Mertel.“ Die 75-Jährige nahm zahlreiche Aufgaben wahr: vom Dienst in der Sakristei über die Sorge um den Kirchenschmuck und die schöne Gestaltung des Fronleichnamsfestes, hin zur Gestaltung von Andachten, der Mitarbeit im Team des Gesprächskreises und bei Kranken-, und Geburtstagsbesuchen. Seit ihrer Jugend engagierte sich Elisabeth Mertel in ihrer Gemeinde. Wiesemann beeindruckte, dass sie auch nachdem sie schwer erkrankte, „zuverlässig und uneigennützig ihre Dienste der Gemeinde solange sie konnte, zur Verfügung stellte“.

 

Wilma Brock aus St. Ingbert (Pfarrei Hl. Ingobertus, St. Ingbert) nannte der Bischof „ein Urgestein der Pfarrei Hl. Ingobertus“, denn die 82-Jährige ist seit 53 in ihrer Gemeinde St. Josef engagiert und lang ist die Liste der Aufgaben, die sie in dieser Zeit übernommen hat. Wiesemann hob hervor, dass Wilma Brock über Jahrzehnte den Haushalt des Pfarrers führte und gleichzeitig zwei weitere Pfarrer betreute. Wilma Brock ist erste Vorsitzende des Pfarrhaushälterinnenkreises im Dekanat Saar-Pfalz und zweite Vorsitzende im Bistum Speyer. Seit 40 Jahren übernimmt die Saarländerin in der Kolpingfamilie ein Amt im Vorstand, beinahe ebenso lange ist sie Mitglied der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD), dort ebenfalls im Vorstand tätig. Sie ist langjähriges Mitglied im Pfarrgemeinderat, war viele Jahre Vorsitzende des Festausschusses und wirkt im Liturgie- und Caritasausschuss mit. Seit vier Jahrzehnten ist sie Sakristanin in St. Josef und St. Engelbert, seit 20 Jahren engagiert sie sich in der Sternsingeraktion.

 

Karl-Heinz Ebersold aus Bexbach (Pfarrei Hl. Nikolaus, Bexbach) ist laut Bischof Wiesemann „ein Organisationstalent und kompetenter und verständnisvoller Ansprechpartner der Gemeinde St. Martin“. Seit vielen Jahren organisiert Ebersold Konzerte für die Pfarrei, holte unter anderem die Münchner Sängerknaben in die Kirche. Als Sakristan kümmert sich der 80-Jährige seit knapp 20 Jahren um die Sakristei von St. Martin und außerdem um alle Dinge, die rund um die Pfarrkirche und das Pfarrheim anfallen. Bei Wind und Wetter begleitet er die Geistlichen zu Gottesdiensten und Beerdigungen in die Filialgemeinden Kleinottweiler und Niederbexbach. „Wie sehr Sie in der Pfarrei geschätzt werden, erkennt man daran, dass Messdiener und Sternsinger Sie liebevoll ‚Vater Ebersold‘ nennen“, sagte der Bischof. Daneben übernimmt Karl-Heinz Ebersold viele andere Aufgaben, ist Mitglied im Liturgie- und Organisationsausschuss und in der Männerschola sowie Boten-Verantwortlicher für den Gemeindebrief. Lange Jahre war er Mitglied im Pfarrgemeinderat St. Martin.

 

Auch Ute Dingenouts aus Maxdorf (Pfarrei Hl. Antonius von Padua, Maxdorf) bringt sich seit vielen Jahrzehnten aktiv in der Pfarrei ein. Seit 40 Jahren ist sie in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) Maxdorf engagiert und mit einer kurzen Unterbrechung seit 1979 deren Leiterin. Sie stellt regelmäßige KFD-Treffs auf die Beine und Spielenachmittage, Einkehrtage, religiöse Freizeiten, Literaturnachmittage, Vorträge und meditative Tanzabende. Die 76-Jährige unterstützte stark den Aufbau der Seniorenarbeit in der Pfarrei. Sie übernimmt Krankenbesuche, Kommunion- und Firmvorbereitungen und pflegt eine jahrelange Patenschaft für psychisch Kranke. „Besonders hervorheben möchte ich auch Ihren aktuell wichtigen Einsatz für Flüchtlinge in der Pfarrei“, betonte Bischof Wiesemann anlässlich der Verleihung der Pirminius-Plakette.

Gertrud Engelbreit aus Frankenthal (Pfarrei St. Dreifaltigkeit, Frankenthal) war mehr als 55 Jahre lang Kirchenrechnerin. „Für diese wichtige Aufgabe benötigt man eine verlässliche, engagierte und gut mit Zahlen umzugehen verstehende Person“, erklärte Wiesemann. „Die Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit hatte in Ihnen eine solche Person gefunden.“ Der Bischof lobte Gertrud Engelbreits große Gründlichkeit, Zuverlässigkeit und Hingabe für diese Aufgabe. In ihrer Position als Kirchenrechnerin war die heute 89-Jährige unter anderem für den Bau der Frankenthaler Kirche St. Paul im Jahr 1967 mitverantwortlich. Die Vorderpfälzerin wachte zudem als Kassenwartin über die Finanzen der Kolpingfamilie.

Auf Vorschlag des Bischofs wurde Franz Leideckeraus Kaiserslautern mit der Pirminius-Plakette geehrt für „ein Engagement in einem besonders wichtigen, aber auch schmerzlichen Bereich des kirchlichen Lebens“, wie Wiesemann erklärte. Bis Ende September hatte Leidecker das Amt des Missbrauchsbeauftragten des Bistums Speyer ausgeübt. Am 1. Oktober hat Ansgar Schreiner, Direktor des Amtsgerichts Ludwigshafen, diese Aufgabe übernommen. Franz Leidecker war bis 2011 als leitender Kriminaldirektor und stellvertretender Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen tätig. Vor sechs Jahren hatte er der Diözese seinen Dienst angeboten und sich bereiterklärt, als Ansprechpartner bei Fällen von sexuellem Missbrauch zur Verfügung zu stehen – zu jener Zeit, als die kirchlichen Missbrauchsfälle fast täglich in den Medien thematisiert wurden. Tag und Nacht sei Leidecker telefonisch erreichbar gewesen. Der Bischof bescheinigte Leidecker Verantwortungsbewusstsein und Diskretion, großen juristischen Sachverstand und ein starkes Maß an Einfühlungsvermögen. „Ihre unabhängige Stellung, aber auch Ihre souveräne Art haben Sie für alle Seiten zu einem vertrauenswürdigen Ansprechpartner gemacht. Wir schulden Ihnen Dank.“, würdigte Bischof Wiesemann die Verdienste Leideckers.“Ihrer Einschätzung der Situation und Ihren Vorschlägen zur finanziellen Anerkennung des Leids, die Sie auf Grund der genauen Kenntnis der Situation abgegeben haben, konnten wir als Diözese ohne Einschränkung folgen.“

Text und Fotos: Yvette Wagner