Montag, 19. September 2016
Sechs Priesteramtskandidaten zu Diakonen geweiht
Feierlicher Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens in Kirche Maria vom Frieden in Homburg-Erbach
Homburg-Erbach. „Ich bin überzeugt, dass die Botschaft von Jesus gut und froh ist und wichtig für die Welt und dass sie heute noch verkündet werden soll“, erklärte Dominik Schindler aus Homburg-Erbach. Auch - oder gerade - in Zeiten, da immer mehr Menschen aus der Kirche austreten, haben sich er und seine fünf Kollegen aus dem Priesterseminar Speyer für diesen Weg entschieden.
Sie wollen ein Zeugnis geben nach dem Vorbild Jesu Christi. Als ersten Schritt auf ihrem Weg in das Priesteramt erhielten sie am 17. September das Sakrament der Diakonenweihe in Schindlers Heimatkirche Maria vom Frieden der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. Rund 1000 Gläubige feierten in der im Sommer frisch sanierten Kirche den rund zweistündigen Festgottesdienst.
Weihbischof Otto Georgens dankte zu dessen Beginn den sechs Anwärtern, dass sie sich „in den Dienst nehmen lassen von Jesus Christus für die Menschen“. In seiner klaren und bildreichen Predigt verglich er die Akteure auf dem Fußballfeld mit den Zuschauern auf der Tribüne. „In der Arena werden Tore geschossen und fallen die Entscheidungen. Da wird wirklich gelitten und gelobt!“
Die angehenden Diakone sollten sich nicht mit einem Platz auf der Tribüne begnügen, sondern dem Vorbild Christ folgen. Dieser habe seinen göttlichen Tribünenplatz des Denkens verlassen und sei auf die Erde als Arena des Lebens hinabgestiegen sei. Jedes Amt sei ein Geschenk der Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Ausgefüllt werde es durch dessen Gnade sowie durch eigene Demut und mit Verständnis. Für einen freudigen, glaubwürdigen Dienst bedürfe es menschlicher Qualitäten wie Geduld, Milde, Zuversicht, Herzensgüte, Besonnenheit. „Das ist Euer Maßstab: Euch nicht bedienen lassen, sondern selbst dienen.“ Wenn nach einem Jahr die Weihe zum Priester erfolge, bleibe diese Aufgabe erhalten, man könne sich nicht „hochdienen“: „Lasst Euch vom Leben tiefer nehmen in den Dienst Jesu Christi.“ Er forderte die sechs Diakone vor ihrer Weihe auf. „Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben.“ Nach der Weihe durch Handauflegen bekamen die neuen Diakone ihre Dalmatik und Stola angelegt. Priester und Diakone aller Gemeinden umarmten die Neugeweihten als Zeichen der Aufnahme unter die neuen Mitbrüder. Als erste Amtshandlung durften sie das Abendmahl vorbereiten.
Der Kirchenchor Maria vom Frieden, der Kirchenchor Herz-Jesu Hassel und das Blechbläserensemble Sankt Ingbert und der Gesamtleitung von Jürgen Weihers gestalteten den Festgottesdienst musikalisch mit Teilen der Messe in F-Dur von Joseph Friedrich Hummel. Die rührige Gemeinde bewies, dass sie eine solche Großveranstaltung bestens organisieren und würdig inszenieren kann. Eine Vielzahl von Helferinnen und Helfern hatten die Besucher auf die umliegenden Parkplätze eingewiesen. Zum Abschluss luden bei sonnigem Herbstwetter die Pfarrei und das Priesterseminar zu einer Begegnungsfeier auf der Wiese ein.
Das Sakrament der Diakonenweihe empfingen:
- Maximilian Brandt (Gönheim) Pfarrei Hl. Theresia vom Kinde Jesu (Bad Dürkheim), Gemeinde Mariä Himmelfahrt (Friedelsheim),
- Moritz Fuchs (Kaiserslautern-Erlenbach), Pfarrei und Gemeinde Hl. Martin (Kaiserslautern),
- Peter Heinke (Blieskastel-Blickweiler), Pfarrei Hl. Franz von Assisi (Blieskastel), Gemeinde St. Barbara (Blickweiler),
- Thomas Ott (Waldmohr), Pfarrei Hl. Christopherus (Kübelberg), Gemeinde St. Georg (Waldmohr),
- Dominik Schindler (Homburg-Erbach), Pfarrei Hl. Johannes XXIII. (Homburg), Gemeinde Maria vom Frieden (Erbach),
- Matthias Schmitt (Schifferstadt), Pfarrei Hl. Edith Stein und Gemeinde St. Jakobus (Schifferstadt)
Text und Bild: Cordula-Irene v. Waldow im Auftrag des „Pilgers“
