Dienstag, 16. Dezember 2025

Förderung für das Krankenhaus Mibilizi in Ruanda

Staatssekretärin Heike Raab übergibt den Förderbescheid an Weihbischof em. Otto Georgens © Klaus Landry 

Staatssekretärin Heike Raab übergibt Förderbescheid an Weihbischof em. Otto Georgens für Krankenhauserweiterung in der Partnerdiözese Cyangugu in Ruanda

Speyer. Rheinland-Pfalz setzt sein langjähriges Engagement in der Partnerschaft mit Ruanda fort und unterstützt die Erweiterung des Krankenhauses Mibilizi in Speyers Partnerbistum Cyangugu mit weiteren 60.000 Euro. Ziel ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung schwangerer Frauen durch den Neubau der Geburtshilfestation sowie die Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit. Bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides durch Staatssekretärin Heike Raab an Weihbischof em. Otto Georgens würdigte sie das außerordentliche Engagement der Diözesen Speyer und Cyangugu in Ruanda, die das vom Land Rheinland-Pfalz unterstützte Projekt ermöglichen.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte die große Bedeutung des Vorhabens: „Das Projekt verfolgt ein zutiefst menschliches Ziel – die medizinische Versorgung schwangerer Frauen zu verbessern, die Geburtshilfe zu modernisieren und die Mütter‑ und Kindersterblichkeit nachhaltig zu senken. Es ist ein konkreter Beitrag zu einer menschenwürdigen Gesundheitsversorgung für die rund 300.000 Menschen, die im Einzugsbereich der Klinik leben.“

Die Partnerschaft des Bistums Speyer mit der Diözese Cyangugu in Ruanda besteht seit 1984 und wurde von Weihbischof em. Otto Georgens über Jahrzehnte geprägt. Erst im Juni 2025 besuchte Georgens erneut das Partnerbistum und das Krankenhaus Mibilizi. „Ihr Einsatz, Herr Weihbischof Georgens, schafft Vertrauen, Verlässlichkeit und Menschlichkeit – Grundlagen, ohne die ein solches Projekt nicht möglich wäre“, so Staatssekretärin Heike Raab. Anlässlich des 75. Geburtstags von Weihbischof em. Georgens Anfang Dezember und seiner Emeritierung würdigte Staatssekretärin Raab dessen langjährigen, engagierten Einsatz für die Partnerschaft mit der Diözese Cyangugu. Zudem dankte sie Professor Peter Schmieg, der das Krankenhausprojekt als Architekt im Rahmen eines ehrenamtlichen Einsatzes im Senior-Expert-Service-Programm konzipiert und seither begleitet hat.

Im Rahmen der Förderbescheidübergabe sagte Weihbischof em. Otto Georgens: „Ich kenne das Krankenhaus Mibilizi in unserer Partnerdiözese in Ruanda schon sehr lange. Vor 12 Jahren konnte ich mich vor Ort über den Ursprungszustand informieren, vor einem halben Jahr war ich noch einmal dort. Ich habe gesehen, wie sich das Krankenhaus qualitativ verbessert hat. Die maternity, die Geburtsstation, war von Anfang an unser Anliegen. Dieser Bereich wird mit dem kommenden Bauabschnitt, der Neonatologie, abgeschlossen – dann werden wir uns zurückziehen.“ Mibilizi ist ein Krankenhaus in Trägerschaft der Partnerdiözese Cyangugu. „Wir haben bei der Weiterentwicklung an einem entscheidenden Punkt mitgeholfen. Dies war nur möglich durch die Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz“, betonte Georgens. „Mit unseren eigenen finanziellen Mitteln hätten wir das nicht leisten können, es ist ein Gemeinschaftswerk. Für diese Unterstützung und auch die neue Fördermittelzusage danken wir dem Land, vertreten durch Frau Staatssekretärin Heike Raab, ganz herzlich.“

Mit jährlich rund 3.500 Geburten im Krankenhaus Mibilizi und etwa 5.000 Geburten im gesamten Verbund ist die Geburtshilfe ein zentraler Versorgungsbereich. Die bisherige Entbindungsstation aus dem Jahr 1952 war den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Nach der erfolgreichen Umsetzung vorangegangener Bauphasen, in denen Aufnahme-, Untersuchungs- und Pränatalbereiche, ein moderner Kreissaal, die Erstversorgung für Neugeborene sowie ein provisorischer Sectio-OP gebaut wurden, folgt mit dem aktuellen Projekt der nächste entscheidende Schritt: Der Bau einer Schnittentbindungs-OP-Abteilung mit Aufwachraum ermöglicht die Ablösung des provisorischen OPs und die Inbetriebnahme eines weiteren Kreißsaals. Die Umsetzung der aktuellen Projektphase soll bis 31. Mai 2026 abgeschlossen sein. Der dann folgende Abschnitt umfasst den Bau einer Neonatologie, durch die die Mütter- und Säuglingssterblichkeit weiter gesenkt werden soll. Nach Abschluss dieser Bauphase wird das Bistum Speyer voraussichtlich etwa 900.000 Euro für das Krankenhaus in Mibilizi aufgewendet haben.

 

Text: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Bistum Speyer