Montag, 14. April 2025
Jesus ruft zur Mitleidenschaft
Beauftragung zum Lektorat und Akolythat im Speyerer Priester- und Pastoralseminar
Speyer. Bislang war die offizielle Beauftragung zum Lektoren- und Akolythendienst einer von mehreren Zwischenschritte ins Diakonen- und Priesteramt. Ein kleiner Meilenstein für die Bewerber auf ihrem Weg zur Weihe. Auf Wunsch des Papstes aber sollen alle Frauen und Männer, die entsprechende Dienste am Wort Gottes sowie am Altar übernehmen, entsprechend beauftragt werden. Bereits im Januar 2021 hat Franziskus dies in seinem Schreiben „Spiritus Domini“ festgelegt und eine Änderung des Kirchenrechts vorgenommen. „Wir im Bistum Speyer sind so etwas wie Pioniere, die dem Wunsch des Papstes in der vorgelegten Form Rechnung tragen“, so die Auskunft von Regens Franz Vogelgesang. Seit vergangenen Jahr erteile der Speyerer Weihbischof den Frauen und Männern, die künftig als Pastoral- und Gemeindereferenten vor ihrer feierlichen Aussendung gemeinsam mit Priester- und Diakonenkandidaten die Beauftragung. „Es bleibt noch die Aufgabe, die Beauftragungen auch Nicht-Theologen zu erteilen, die sich nach einer entsprechenden Ausbildung zum Lektoren- und Akolythendienst in ihren Gemeinden bereit erklären“, erläutert Vogelgesang.
Am 11. April hat Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Priester- und Pastoralseminar St. Germann in einem Gottesdienst drei Frauen und zwei Männer mit den verschiedenen Diensten beauftragt: Die angehende Pastoralreferentin Ann-Marie Weber sowie die angehenden Gemeindereferentinnen Anette Juric und Juliane Schlich wurden als Lektorinnen und als Akolythen beauftragt. Priesterkandidat Aaron Klaaßen erhielt die Beauftragung zum Lektor, Diakonatsbewerber Michael Zimmermann die zum Akolyth.
Weihbischof Georgens stellte seine Predigt unter den Leitsatz „Gott gibt sich uns Menschen zu erkennen im Schicksal Jesu von Nazaret“. Der Weg Jesu ans Kreuz und sein Leiden und Sterben „lässt uns nicht einfach auf Distanz gehen. Wir müssen uns positionieren: Auf welcher Seite stehen wir?“ Jesu Weg „ruft uns zur Mitleidenschaft, zur Compassion“, so Otto Georgens.
Text: Hubert Mathes