Mittwoch, 21. September 2022

Arbeitswelt Kirche gemeinsam gestalten

 

Fortbildungsangebote für Dienstgeber im Heinrich Pesch Haus - Programm für 2022/23 erschienen

Ludwigshafen. Neues Angebot im Heinrich Pesch Haus: Seit Februar 2022 bietet die katholische Akademie Rhein-Neckar Weiterbildungen speziell für die Dienstgeber sowie sogenannte Tandem-Fortbildungen für Dienstgeber und Dienstnehmer gleichermaßen an. Jetzt ist das Programm für die zweite Veranstaltungsreihe 2022/23 erschienen.

Die Katholische Kirche in Deutschland hat mit der „Erklärung der deutschen Bischöfe zum kirchlichen Dienst“ und der „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Dienstverhältnisse“ grundsätzliche Aussagen zur Gestaltung des kirchlichen Dienstes getroffen. Ausgehend vom Leitbild der „Dienstgemeinschaft“ werden Positionen zu den Eigenarten des kirchlichen Dienstes festgelegt und die besonderen Anforderungen an Träger und Leitungen formuliert. In der Literatur wird dieses Konzept oft als der „Dritte Weg“ bezeichnet. „Die Idee der `Dienstgemeinschaft´ bietet grundsätzlich die Chance, das Verhältnis Dienstgeber und Dienstnehmer völlig neu zu definieren. Bisher hat es die Katholische Kirche allerdings versäumt, in diesem Bereich ein Zeichen für mehr Mitbestimmung zu setzen“, sagt Gangolf Schüßler SJ, Bildungsreferent am Heinrich Pesch Haus und zusammen mit Thomas Sartingen Leiter der Angebote für Dienstgeber*innen..

Herausforderungen konkret begegnen

Diese aktuellen Diskussionen um die Novellierung der Grundordnung hat das Heinrich Pesch Haus aufgenommen und neue Angebote speziell für Vertreter*innen der Dienstgeber entwickelt. „Das kirchliche Arbeitsrecht kann im täglichen Leben nur dann funktionieren, wenn Dienstnehmer und Dienstgeber beide um die Regelungen wissen und sich daran halten. Deshalb gibt es künftig nicht nur Fortbildungen für Mitarbeitervertretungen, sondern auch für Dienstgeber“, sagt Thomas Sartingen. Wer das eigenständige Arbeitsrecht der Katholischen Kirche erhalten wolle, müsse konsequent danach handeln – dies gelte übrigens für Dienstgeber*innen wie Dienstnehmer*innen – und müsse ein mehr an Beteiligung der Dienstnehmer*innen ermöglichen.

Die Fortbildungsangebote umfassen das kirchliche Arbeits- und Tarifrecht, die Grundordnung und Mitarbeitervertretungsordnung sowie Mitbestimmungsrechte, aber auch Themen wie Teamentwicklung, Konfliktmanagement, Gesprächsführung, Change Management und Diversity.

„Tandemschulungen“ als verbindendes Element

Ergänzend, um Dienstgeber und Dienstnehmer gleichermaßen zu stärken und gleichzeitig miteinander zu verbinden, bietet die katholische Akademie Rhein-Neckar „Tandemschulungen“ an, bei denen beide Seiten im kritischen Dialog gemeinsam ihre Kompetenzen erweitern und vertiefen. Dabei geht es um Themen wie Mitbestimmung, Wege der ergebnisorientierten Lösungsfindung, Haushalt und Wirtschaftlichkeit. „Das eigenständige kirchliche Arbeitsrecht hat nur dann eine Zukunft, wenn Dienstgeber und Dienstnehmer beide davon profitieren und es letztlich mehr Möglichkeiten der Teilhabe bietet als das Betriebsverfassungsgesetz“, sagt Gangolf Schüßler.

Neben diesen Fortbildungsangeboten berät das HPH-Team Führungskräfte, Teams und Organisationen dabei, Antworten auf die Fragen zu finden, denen sich die eigene Organisation stellen muss: Wer sind wir als kirchliche Organisation? Was ist unser Markenkern. Dazu werden bedarfsorientierte Prozessbegleitung und Weiterbildung angeboten

Das aktuelle Programm ist auf der Homepage des Heinrich Pesch Hauses unter www.heinrich-pesch-haus.de/veranstaltungen zu finden. Die Anmeldung ist telefonisch unter 0621 5999-162 oder per Mail an anmeldung@hph.kirche.org sowie online unter www.heinrich-pesch-haus.de/mav möglich.

Foto: iStock-135607082_mixetto