„Ich möchte mich mit meiner Trauer nicht auseinandersetzen.
Ich habe Angst, dass alte Wunden wieder aufreißen.
Das halte ich nicht aus… Ich bin froh, dass ich schon so weit gekommen bin…“
Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor?
Ich verstehe das so gut. Wer leidet schon gerne? Wer geht schon gerne freiwillig wieder
einige Schritte zurück und setzt sich all´ den Gefühlen, Gedanken und Emotionen aus,
die den Verlust eines lieben Menschen auf so schmerzliche Weise zum Ausdruck bringen.
Es liegt doch oftmals harte (Trauer-)Arbeit hinter einem Menschen, der schon viel geweint
und getrauert hat und den Schmerz des Verlustes Tag für Tag neu ausgehalten hat.
Man wäre doch dumm, man würde sich bewusst und willentlich erneut diesen Emotionen
aussetzen, oder?
Sollte man nicht besser froh sein, wenn man es irgendwie bisher geschafft hat, und der
Trauer Raum gegeben oder sie gar verdrängt hat?
Das ist nicht der richtige Weg. Leider!
Auch ich wurde eines Besseren belehrt:
Eine Wunde muss von innen heraus heilen.
Manchmal muss man eine Wunde wieder aufreißen.
Dann blutet sie zwar!
Aber das ist ein gutes Zeichen, damit es „gut“ werden kann.
Bistum Speyer
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