Mittwoch, 20. September 2023

„Die Kita als Segensort in aller Vielfalt stärken“

Die beiden neuen Referentinnen für die Seelsorge in Kitas im Bistum Speyer: Marion Krüttgen (links) und Jutta Schwarzmüller (rechts). 

Die neuen Gesichter im Referat Seelsorge in Kitas, Jutta Schwarzmüller und Marion Krüttgen, im Interview

Speyer. Marion Krüttgen und Jutta Schwarzmüller sind die beiden neuen Kitaseelsorgerinnen im Referat„Seelsorge in Kindertageseinrichtungen“ der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat in Speyer. Sie sind die Nachfolgerinnen von Herbert Adam, der zum 1. Juni in den Ruhestand gegangen ist.

Marion Krüttgen, seit 2013 Gemeindereferentin, zunächst in Queidersbach, seit 2017 in der Pfarrei Hl. Sebastian in Dannstadt-Schauernheim, kümmerte sich vor allem um Familien, die Jugend und die Ministranten in der Pfarrei. Sie engagiert sich bei „Fresh X“ und der Kirche Kunterbunt und kümmerte sich auch um die Kitas in ihrer Region. Welche Sorgen und Nöte in den Kitas herrschen, ist für sie somit keine Überraschung. Mit vielen neuen Ideen wechselt sie nun ab 1. November in das Amt der Kitaseelsorgerin.
Jutta Schwarzmüller, die bereits seit 1. August im Referat arbeitet, ist Pastoralreferentin und seit 20 Jahren zusätzlich in der Gemeindeberatung aktiv. In der pastoralen Begleitung von Gemeinden hat sie langjährige Erfahrung. Neben der Verantwortung für das Referat sind die beiden außerdem für die pastorale Begleitung der Kitas in den Dekanaten Bad Dürkheim (Marion Krüttgen) und Pirmasens (wie gehabt Jutta Schwarzmüller) zuständig. 

 

Was sind Ihre Aufgaben als Kitaseelsorgerinnen?

Jutta Schwarzmüller: „Wir unterstützen die Kitas der Diözese und setzen gemeinsam mit den pastoralen Begleiter:innen spirituelle Impulse und Angebote bei Oasen- und Besinnungstagen, die sich als Auszeiten für das Team verstehen und bieten für die pädagogischen Fachkräfte Fortbildungen in Religionspädagogik an.“

Marion Krüttgen: „Daneben sind wir aber auch im seelsorgerischen Bereich für die Erzieherinnen und Erzieher zuständig, wenn zum Beispiel eine Krisensituation eintritt. Wenn das Team Hilfe braucht, reden möchte oder Fragen hat, sind wir für sie da. Auch bieten wir Angebote an, zu verschiedenen Tagen im Jahreskreis oder unterstützen bei Aktionen, wie zum Beispiel bei der Aktion Solibrot, die gemeinsam mit Misereor stattfindet.“

Jutta Schwarzmüller: „Als Kitaseelsorgerinnen sind wir natürlich eng verknüpft mit den anderen Referaten der Hauptabteilung Seelsorge. Und natürlich sind wir auch mit den umliegenden Bistümern in Rheinland-Pfalz gut vernetzt, im Austausch und auch auf Bundesebene aktiv.“

 

Was werden Schwerpunkt Ihrer Arbeit sein?

Jutta Schwarzmüller: „Wir wollen das Projekt „Start up“, ein dreitägiger Workshop für Berufsanfänger:innen weiter fortführen, insgesamt die religionspädagogischen Fortbildungen ausbauen und die Kitas beim SpeQM, der Qualitätssicherung des Bistums, weiterhin unterstützen. Ebenso bieten wir eine Fortbildung mit dem Titel „Segensort Kita“ an, die sich explizit an der Visionsstrategie des Bistums orientieren wird. So stärken wir die Kitas in der Diözese und erarbeiten gemeinsam mit dem pädagogischen Fachpersonal neue Narrative.“

Marion Krüttgen: „Richtig, wir wollen die Kita als Segensort in aller Vielfalt stärken. Dazu gehört es auch, dass wir mehr Angebote für Hauptamtliche gestalten wollen. Wir wollen neue Ideen für die religionspädagogische Arbeit gemeinsam erarbeiten und die Referate untereinander stärker vernetzen. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Hauptabteilung Seelsorge bringen viel Know-How und kreative Ideen mit. Diese Ressourcen besser zu nutzen, ist uns ein Anliegen.

 

Welche Ideen für Projekte bringen Sie mit?

Jutta Schwarzmüller: Was in der Zukunft auch wichtig sein wird, ist die Arbeit mit multireligiösen Teams. Die Frage wird sein: Wie können wir das katholische Profil aufrechterhalten, und dabei andere Religionen gut integrieren. Hier ist es wichtig die verbindenden Elemente herauszuarbeiten und gemeinsam einen Weg zu finden, wie religionspädagogische Arbeit aussehen kann.

Marion Krüttgen: „Uns ist auch die Ausweitung der Onlineangebote der „Aktionsseite Kita“ ein großes Anliegen. Wir möchten die Seite überarbeiten und erweitern. Derzeit stellen wir hier Ideen und Anregungen für religionspädagogische Angebote in den Einrichtungen zur Verfügung und auch spirituelle Impulse für das Team sind dort zu finden. Anreichern wollen wir die Seite mit theologischem Hintergrundwissen und neuen Videosequenzen, um dem pädagogischen Fachpersonal schnelle Hilfestellung geben zu können, gerade in Zeiten des Personalmangels, wo wenig zeitliche Kapazitäten für die Vorbereitung zur Verfügung stehen. Und weiter steht natürlich auch die Vernetzung mit den pastoralen Kitabegleiter:innen im Mittelpunkt, denn diese bieten ergänzend zu uns auf Dekanatsebene Fortbildungen an. So können wir Hand in Hand die Teams sowohl auf regionaler als auch auf diözesaner Ebene unterstützen und begleiten.“

 

Zum Hintergrund
Was macht die pastorale Begleitung in Kitas?In den Bereichen der Regionalverwaltung stehen den katholischen Kitas pastorale Begleiterinnen und Begleiter zur Verfügung.

Sie können angefragt werden für:

  • religionspädagogische Beratung der Teams und Leitungen
  • durch Fortbildungen zu religionspädagogischen und theologischen Fragestellungen
  • persönliche Gespräche
  • spirituelle Angebote (Besinnungs- und Oasentage)
  • Hilfe bei der Implementierung von SpeQM in den Bereichen "Qualitätsbereiche Glaube und Pastoraler Raum"
  • bei der Vorbereitung und der Durchführung der Visitation durch den Bischof
  • die Unterstützung von Teams bei der Bewältigung von Trauerfällen und Fortbildungen zur Akut-Mappe

Foto: Susanne Tagscherer