Mittwoch, 17. August 2022

Neues Thema bei nachhaltig-predigen.de: „frei – fair – handeln“

Containerschiffe transportieren einen Großteil der weltweit gehandelten Waren. 

Corona, Ukraine-Krieg und Welthandel werden aus der Perspektive christlicher Fairness beleuchtet

Mainz/Kaiserslautern. Freies und faires Handeln, also christlich richtiges und begründbares Handeln angesichts der weltweiten Krisen wie Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, Klimawandel und Ukraine-Krieg rückt beim neuen Schwerpunktthema des Internetportals www.nachhaltig-predigen.de für das Kirchenjahr 2021/22 in den Blick.

Mit „frei – fair – handeln“ wollten die Herausgeber – ursprünglich – einen Blick auf das Phänomen der Freihandelsabkommen werfen. Die Entwicklung in Europa und in der Welt haben aufgezeigt, dass die Begriffe der Fairness und des Handelns in Freiheit – oder auch sogenannter Freiheit – jedoch in ganz neuen Facetten zu sehen sind. Wenn auf der einen Seite die Warenströme im Freihandel ansteigen sollen, auf der anderen Seite aber die elementare Versorgung aufgrund von Krieg und Machtdemonstrationen nicht mehr funktioniert, wenn Abhängigkeiten ebenso wie Erpressbarkeit sichtbar werden, sind christliche Perspektive und Ethik gefragt.

„Nachhaltig predigen“ greift diese Fragen auf und beleuchtet sie aus unüblichen Blickwinkeln jenseits der Meldungen der Tagespresse.

Freihandelsabkommen sind weder fair noch gerecht, jedenfalls nicht, wenn man christliche Maßstäbe zugrunde legt. Überzeugend christlich wäre die Berücksichtigung der sozialen Dimension und der Belange der Armen und Schwachen auf diesem Planeten. Bewahrung der Schöpfung bedeutet, die vielfältigen und reichen Beziehungen von Welt und Mensch im Blick zu behalten und zu erhalten, auch die Beziehung zur Schönheit (ein im Politischen oft unterschätzter Aspekt des Lebens), und dem menschlichen Wunsch nach Heilung zu entsprechen. „Frei“, „fair“ und „gerecht“ bekommen damit als Begriffe eine ungeahnte Fülle, die es im Handeln auszuschöpfen gilt. Das betrifft Warenströme, Corona-Impfstoffe und den Respekt vor der Integrität anderer Länder und Kulturen gleichermaßen.

Das Internetportal www.nachhaltig-predigen.de ist ein ökumenisches Kooperationsprojekt, das von 24 Bistümern und Landeskirchen gemeinsam getragen wird, darunter beide Zürcher Kantonalkirchen, die Church of England mit ihrer Diocese in Europe und die Anglikanische Kirche in Deutschland. Es wird von „Brot für die Welt“ gefördert. Es stellt Predigtanregungen zur Verfügung, die dem Handeln auf die Herausforderungen im Natur-, Umwelt- und Klimaschutz und im Bereich der globalen sozialen Gerechtigkeit eine christlich-ethischen Grundlage geben wollen. Die Diözese Speyer gehört dem Projekt seit 2005 als Gründungsmitglied an. Aktuell schreiben acht Autorinnen und Autoren aus dem Bistum Beiträge für das Portal.

Direkter Link zu dem neuen Schwerpunktthema:
www.nachhaltig-predigen.de/index.php/jahresthemen/2021-22-frei-fair-handeln

Text: Thomas Bettinger/Foto: pixabay