Mittwoch, 13. Juli 2016
Gemeindepastoral bleibt im Blick
Diözesan-Katholikenrat beschäftigt sich mit zukünftigen Arbeitsschwerpunkten
Römerberg-Heiligenstein. Auch in den kommenden vier Jahren wird die Begleitung des neuen Konzeptes für die Seelsorge zu den wichtigen Arbeitsfeldern des Speyerer Diözesan-Katholikenrates gehören. Das machte dessen Vorsitzende Luisa Fischer bei der zurückliegenden Vollversammlung des Laiengremiums am 9. Juli in Römerberg-Heiligenstein deutlich.
Nachdem die erste Zusammenkunft im Mai von Wahlen bestimmt war, verständigten sich die Mitglieder des Katholikenrates jetzt auf die Schwerpunkte der Arbeit, die vor allem in den sogenannten Sachausschüssen geleistet wird. Auf besonderes Interesse stieß der Sachausschuss Innerkirchliche Fragen/Gemeindepastoral. Das neue Konzept Gemeindepastoral 2015 „ist nicht die Zukunft, sondern ein Prozess“, formulierte in Heiligenstein Alfred Lenz für die entsprechende Vorbereitungsgrupperuppe. Der Katholikenrat wolle diesen Prozess von unten her im Blick behalten und sich gegebenenfalls für Weiterentwicklungen des Konzeptes stark machen. Wichtig sei zudem, die Freiräume, die Gemeindepastoral 2015 bewusst einräume, auzuloten und Vorschläge hierzu einzubringen.
Mit Interesse beobachtet der Katholikenrat das „Projekt Kundschafterreisen“ der Hauptabteilung Seelsorge, die pastorale Impulse aus der Weltkirche auf den Philippinen, in Nicaragua, Südafrika und England sammeln. Diese wolle man auch im Kontext der eigenen Arbeit betrachten. Katholikenratsmitglieder regten an, auch die Erfahrungen von ausländischen Seelsorgern, die im Bistum Speyer tätig sind, fruchtbar zu machen und zudem in die „direkte Nachbarschaft“, etwa nach Frankreich oder in die neuen Bundesländer, zu schauen.
Ein weiterer Sachausschuss arbeitet unter dem Thema „Soziale Verantwortung, Arbeit, Armut“. Darin eingebettet ist die Zusammenarbeit mit der „Allianz gegen Altersarmut“, die 2010 auf Initiative des Katholikenrates gegründet worden war. In Heiligenstein verwies Hans Mathieu, Leiter und Motor der Allianz gegen Altersarmut, auf die „wachsende soziale Ungleichheit in unserem Land, in Europa und weltweit“. Mathieu sieht darin ein gefährliches Bedrohungspotential für unsere Gesellschaft und viele Entwicklungen in der Welt. „Die Globalisierung braucht Werteorientierung“, unterstrich er – verbunden mit dem Hinweis auf einen Workshop-Tag am 23. Juli in Kaiserslautern (Info: hansmathieu@t-online.de).
Die Beschäftigung mit sogenannten Eine-Welt-Themen wird auch in den kommenden vier Jahren einen Schwerpunkt der Katholikenratsarbeit bilden, wobei die erfolgreiche Kampagne „Gutes Leben. Für alle“ weiterhin im Fokus bleibt und begleitet wird. Als weitere Themenschwerpunkte wurden „Generationenfragen“ und die Caritas benannt, insbesondere deren Verortung in den Pfarreien – als Grundvollzug des kirchlichen Lebens. Im Fokus ist zudem das Thema Dialog der Religionen, auch im Licht der Flüchtlinge, die in großer Zahl zu uns kommen.
Das Thema Ökumene sieht der Katholikenrat als „Querschnittsaufgabe“, die fast alle Arbeitsbereiche durchzieht, wie Katholikenrats-Vorsitzende Luisa Fischer deutlich machte. In Heiligenstein hatte ein größerer Tagesordnungspunkt ebenfalls mit Ökumene zu tun. Dr. Thomas Stubenrauch, Ökumenereferent im Bistum Speyer, hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Das Reformationsjubiläum 2017 als ökumenisches Christusfest feiern“. Dabei beleuchtete er die verschiedenen Phasen in der Vorbereitung des Reformationsjubiläums, die die Konfessionen näher zueinander geführt hätten. Ausdrücklich verwies Stubenrauch auf den gemeinsamen Brief von Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann mit der Einladung, das Reformationsjubiläum als „ökumenisches Christusfest“ zu feiern.
Die Mitglieder und Gremien des Katholikenrates
Text/Foto: Norbert Rönn
