Montag, 29. August 2016

Im Ökumenemobil mit vereinten Kräften unterwegs

Bischof Wiesemann und Kirchenpräsident Schad starten mit dem Ökumenemobil zur Fahrt nach Eschbach 

Beim Weinstraßenerlebnistag zum Motto "Himmlische Pfalz" ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit gesetzt

Neustadt. Mit vereinten Kräften unterwegs: Mit dem „Ökumenemobil“ haben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Erlebnistag Deutsche Weinstraße am Sonntag etliche Kilometer gemeinsam zurückgelegt und so ein Zeichen ihrer ökumenischen Verbundenheit gesetzt. „Der Wein führt Menschen zusammen und stiftet Gemeinschaft. Die Weinstraße ist eine einzigartige Kulturlandschaft, zu der das Christentum wesentlich dazu gehört“, sagte Bischof Wiesemann. Der 31. Weinstraßentag stand unter dem Motto „Himmlische Pfalz“. Partner des Veranstalters Pfalzwein waren das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz.

Die Eröffnung in Klingenmünster war bestens besucht. Straßen sollten Orte der Begegnung sein, dies zeige der Erlebnistag exemplarisch, sagte Staatssekretär Andy Becht vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz. Bischof Karl-Heinz Wiesemann sagte „Der Erlebnistag öffnet uns Augen und Ohren für das reiche christliche Erbe der Pfalz.“ Er lud die Teilnehmer dazu ein, sich bei der Fahrt durch Schöpfung immer wieder an Leib und Seele stärken zu lassen. „Wenn Sie heute an der Weinstraße entlangradeln, werden Sie manchmal das Geläut einer Glocke hören, Sie werden Kirchtürme, Kapellen oder kleine Bildstöcke sehen. Sie geben Zeugnis für den christlichen Glauben.“ Kirchenpräsident Schad erinnerte an die Tugend der Gastfreundschaft. Sie sei heute besonders wichtig angesichts der vielen Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen seien und hier jetzt Heimat suchten. „Alle sind wir Gottes Ebenbilder, Töchter und Söhne Gottes. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, einheimisch oder fremd – alle haben wir eine unantastbare Würde“, so Kirchenpräsident Christian Schad. Der Erlebnistag Deutsche Weinstraße könne dazu beitragen, neue Menschen kennenzulernen und Gott neu zu entdecken.

"Himmlische Pfalz" lockte die Besucher mit vielfältigen Angeboten

Bischof und Kirchenpräsident setzten sich nach der Eröffnung in ihr zweisitziges Ökumenemobil und radelten begleitet von zahlreichen Ministranten nach Eschbach. Von vielen Gästen gelobt wurden die Stationen mit »Himmlischen Häppchen«, die die Kirchengemeinden und Pfarreien entlang der Weinstraße eingerichtet hatten.

Die Gäste freuten sich über viele ungewöhnliche Angebote. Etwa die Aufführung der „Hochzeit von Kana“ im Zentrum von Maikammer, wo immer wieder Radler innehielten und für kurze Zeit dem Theaterspiel zusahen, Führungen in katholischen und protestantischen Kirchen oder die „Schoppenandacht“, die Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad am Mittag gemeinsam in der Eschbacher Kirche feierten. Der Landauer Dekan Axel Brecht verwöhnte die Radfahrer im Klostergarten von Klingenmünster mit einer Weinprinzessinnen-Pastete mit Saumagen. Beim „Fröhlichen Kunterbunt“ in Bad Bergzabern wurden unter anderem indische Spezialitäten angeboten. Mit dem Erlös werden Kinder und Familien in Togo, Indien und Brasilien unterstützt – und das bereits seit dem Jahr 1970. Am Deutschen Weintor in Schweigen lenkte Holzkünstler Erwin Würth mit einer Ausstellung den Blick auf die vielfältigen Verbindungen zwischen Wein und Bibel.Mit zahlreichen Mitmach-Aktionen luden die Kampagne "Gutes Leben. Für alle!"und der DJK-Sportverband die Besucher dazu ein, sich für Rio, den Austragungsort der Olympischen Spiele und der Paralympics, bewegen zu lassen. Am Aktionsstand dreht sich alles um das Aktionsbündnis "Rio bewegt. Uns". Gruppen konnten in Teamarbeit einen Werte-Turm aufbauen oder im Cross-Boccia gegeneinander antreten.

Schattenplätze und kühle Getränke besonders gefragt

Der »Erlebnistag Deutsche Weinstraße« ist das längste Weinfest der Pfalz. Er wurde 1985 zum Jubiläum „50 Jahre Deutsche Weinstraße“ initiiert und ist der älteste Raderlebnistag der Pfalz. Ruhig wie selten verlief der 31. Erlebnistag Deutsche Weinstraße. Bei extremer Hitze mit Temperaturen von weit über 30 Grad blieb ein Besucheransturm aus - doch die Gäste, die gekommen waren, freuten sich über viele ungewöhnliche Angebote. Die Pfalzwein-Werbung, die die Großveranstaltung organisierte, schätzte die Zahl der Besucher auf unter 200.000. Die Stimmung in den Höfen oder an den Ständen entlang der Weinstraße war blendend wie das Wetter, allerdings waren Schattenplätze und kühle Getränke weit mehr gefragt als üblich. Und die Feuerwehr in Diedesfeld, die am Mittelpunkt der Weinstraße die Radler mit einem Bad oder einer Dusche erfrischte, hatte eines der attraktivsten Angebote. Nach Angaben der Polizei gab es keine Unfälle, der Erlebnistag sei »sehr ruhig« gewesen mit deutlich weniger Gästen als 2015.

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Text: is, lk, pw