Donnerstag, 22. November 2018
Anerkennung für ehrenamtliches Engagement

Martina Bouché, Doris Pfeifer, Joachim Mergen, Hannelore Heuser, Heidi Odenwald, Heinz Kutt, Christina Merkle, Regina Horn, Jochen Sehn (v.l.n.r.)
Das Caritas-Zentrum Germersheim erhielt eine Spende der Brauerei Park & Bellheimer in Höhe von 10.000 Euro für die Hospizarbeit. Das Unternehmen legt bei der Auswahl der Spendenempfänger insbesondere Wert auf das ehrenamtliche Engagement
Die Brauerei Park & Bellheimer übergab am Freitag, 16. November, den Scheck mit der Spendensumme dem Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst des Caritas-Zentrums in Germersheim. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt oder ob wir überhaupt schon einmal eine Spende von 10.000 Euro bekommen haben“, freute sich Joachim Mergen, Leiter des Caritas-Zentrums.
Hospizarbeit werde als förderwürdig anerkannt, betonte Mergen. Im Namen der Haupt- und Ehrenamtlichen bedankte er sich für die Zuwendung. Park & Bellheimer wiederum sprach den Hospizbegleitern Dank aus: „Durch Ihr Engagement wird die Gesellschaft reicher“, sagte Prokuristin und Marketingleiterin Hannelore Heuser.
Das Budget des Hospizdienstes ist sehr zweckgebunden: „Es ermöglicht eine gute und intensive Begleitung der Patienten und ihrer Angehörigen“, erläuterte Mergen. Dank der Spende entsteht nun Spielraum. Das Geld ermögliche, den Sterbenden und ihren Angehörigen unbürokratische Unterstützung zu gewähren, so der Zentrumsleiter. Hospizkoordinatorin Heidi Odenwald nannte als Beispiele eine Stunde mit einem Therapiehund oder ein Erlebnisausflug für todkranke Patienten in einen Freizeitpark. Zudem solle ein Teil der Spende den Ehrenamtlichen zugutekommen, etwa indem eine Fortbildung finanziert werde. Ein genaues Konzept wollen die Haupt- und Ehrenamtlichen im neuen Jahr entwerfen. Die Brauerei soll auf jeden Fall Rückmeldung erhalten, wofür das Geld verwendet wird.
Der Getränkehersteller hat seit 2013 insgesamt knapp 500.000 Euro an unterschiedliche Projekte gespendet, sagte Unternehmensvertreterin Heuser. Möglich wird das durch eine Aktion, bei der je ein Cent pro verkaufter Flasche in gemeinnützige Projekte in der Pfalz fließt. Hannelore Heuser selbst hat die Arbeit des Germersheimer Hospizdienstes kennengelernt und als förderwürdig erkannt. Bei der Wahl der Spendenempfänger spiele das ehrenamtliche Engagement eine große Rolle, erklärte sie. Das Unternehmen möchte die freiwillige Arbeit unterstützen. „Wenn es keine Ehrenamtlichen geben würde, wäre vieles im Argen“, sagte sie. Für ihr Plädoyer für das freiwillige Engagement erntete sie die Zustimmung der Hospizbegleiter und des Zentrumsleiters: „Eine wesentliche Säule des Hospizdienstes ist das Ehrenamt – ohne das Ehrenamt würde es ihn nicht geben“, betonte Joachim Mergen.
Für das Germersheimer Caritas-Zentrum sind derzeit 24 ehrenamtliche Hospizbegleiter im Einsatz. Nächstes Jahr kommen sieben weitere hinzu. Sie stehen unheilbar kranken Menschen und deren Angehörigen zur Seite, unabhängig von deren Alter, Religion und Herkunft. Sie unterstützen die Familien dabei, Krankheit und Sterben als Teil des Lebens zu betrachten. Sie erkennen, wie Beschwerden gelindert werden können und organisieren Betreuung durch Pflegedienste und Ärzte. Sie stehen für Gespräche zur Verfügung und helfen, mit Gefühlen und Trauer umzugehen. Beratung und Begleitung sind kostenlos. 2017 hat das Hospiz-Team im Kreis Germersheim 160 schwerstkranke und sterbende Menschen, ihre Verwandten und Freunde betreut. Menschenwürde bestehe bis zuletzt, machte Joachim Mergen deutlich: „Dem trägt unsere Arbeit Rechnung.“