Montag, 04. Dezember 2017
Kolpingwerk ehrt herausragende Kolpingsfamilien
Auszeichnung für generationenübergreifende und soziale Projekte
Ludwigshafen/Kaiserslautern. Der Wettbewerb „Wir sind Kolping – we are family“, der 2015 gestartet wurde und bei dem sich Kolpingsfamilien aus der ganzen Diözese bewerben konnten, endete im Juli 2017. Ziel des Wettbewerbes war es, Projekte und Projektideen zu sammeln, die verschiedene Generationen verbinden, langfristig angelegt sind und damit Lust auf Kolping machen. Ebenfalls war die kreative Präsentation ein Bewertungskriterium der Jury, bestehend aus verschiedenen Mitgliedern aller Altersgruppen. Am 1. Dezember wurden insgesamt vier Kolpingsfamilien für ihre Projekteinreichungen ausgezeichnet.
Den Preis der Kategorie „bestes umgesetztes Projekt“ erhielt die Kolpingsfamilie (KF) Ludwigshafen-Pfingstweide für das Projekt „Tannenbaumverkauf“. In diesem bereits seit zehn Jahren bestehenden Projekt wird jedes Jahr ein kleiner Weihnachtsmarkt vor der Kirche „St. Albert“ aufgebaut, Weihnachtsbäume verkauft und Gemeinschaft gelebt. Die Einnahmen aus dem Weihnachtsbaumverkauf werden immer im Wechsel an soziale Projekte vor Ort, beziehungsweise weltweit, gespendet. „Die Ursprungsidee ging von unserer Jugend aus“, erklärt Maria Heitz, Teil der Vorstandschaft der Pfingstweide, die Entstehung des Projektes.
Hervorragende Projektideen
In der Kategorie „beste Projektidee“, in der insgesamt drei Kolpingsfamilien ausgezeichnet wurden, ging der erste Platz an die KF aus Erfenbach. Sie hat ihre Idee zur Verbesserung der Medienkompetenz von Eltern, Kindern, Jugendlichen und Senioren eingereicht und damit die Jury überzeugt. „Besonders die Aktualität der Maßnahme hat uns überzeugt“, erzählt Annika Bär (Grünstadt), Jurymitglied und Diözesanleitung der Kolpingjugend im DV, begeistert. „In unserer immer digitaleren Umwelt wird es zunehmend wichtiger, Menschen mit Medien und ihren Auswirkungen in Kontakt zu bringen und zu sensibilisieren. Das leistet dieses Projekt in vorbildlicher Form und ist dabei noch abgestimmt auf die jeweiligen Altersgruppen.“, führt Bär weiter aus.
Weitere Preisträger in der Kategorie „beste Projektidee“ waren die KF Dirmstein und Heßheim. Sie landeten in der Bewertung der Projekte punktgleich auf dem zweiten Platz.
Die KF Dirmstein hat sich mit ihrem 2015 ins Leben gerufenen Jahresprogramm für junge Familien erfolgreich beworben. Über das ganze Jahr hinweg finden hierbei verschiedene Aktionen statt, die Eltern und ihre Kinder miteinander, aber auch Familien untereinander verbinden. Ein Teilprojekt hierbei war eine Lesenacht. Andrea Storminger, Teil der Vorstandschaft von Dirmstein, berichtet: „Die Eltern unserer Kinder konnten sich in einem Gesprächscafé mit anderen austauschen, oder wie auch viele andere Mitglieder unserer Kolpingsfamilie kleineren Kindern vorlesen. Größere Kinder konnten sich selbstständig aus unserer Gemeindebücherei Lesestoff suchen. Der Abend gipfelte in einer kleinen Schatzsuche und anschließendem Kinderpunsch trinken.“
Bereits seit 30 Jahren besteht die Grundidee des Projektes der KF Heßheim. Sie begannen mit kleinen Sketchen, die schnell zu abendfüllenden Theaterstücken wurden. „Seit 2008 haben wir unser Ensemble erweitert und eine eigene Jugendgruppe gegründet. Diese spielt seit 2014 auch ihre eigenen Stücke und ging damit sogar 2016 auf Tour.“, berichtet Sandra Forster, die in Heßheim Ansprechpartnerin für die Jugendarbeit ist.
Kolpingfamilie Limburgerhof erhält Sozialpreis
Weiterer Schwerpunkt der Preisverleihung war die Ehrung eines sozialen Projektes einer KF. Der Sozialpreis, der vom DV Speyer alle zwei Jahre verliehen wird, ging in diesem Jahr an die KF Limburgerhof für ihren Einsatz für Eine Welt, besonders in Guatemala. In den letzten Jahren wurden hier mit mehr als 13.000 € Spenden 50 Öfen in Familienhäusern sowie 2 Brotbacköfen finanziert. „Die 2 Brotbacköfen ermöglichen 2 Dorfbäckereien den Betrieb, schaffen so Arbeitsplätze und versorgen die umliegenden Bewohner mit frischem und gesundem Brot“, beschreibt Matthias Donauer (Kindsbach), stellvertretender Diözesanvorstand und zuständig für die Verleihung des Sozialpreises, das Projekt. Donauer führt weiter aus: „Viele unserer Kolpingsfamilien engagieren sich sozial. Sowohl im Ausland als auch vor Ort und dieses Engagement wollen wir mit der Verleihung des Sozialpreises würdigen.“ Der Preis wurde auf eine Initiative von Diözesanvorsitzendem Andreas Stellmann (Heßheim) ins Leben gerufen.
Weiterer Bewerber um den Sozialpreis war das Kolpingblasorchester (KBO) Kaiserslautern, das mit seiner offenen Nachwuchsarbeit junge Menschen für Musik begeistert. Darüber hinaus verbindet die Musik Menschen jeden Alters und Herkunft, so werden auch Geflüchtete im KBO integriert und finanziell Benachteiligte unterstützt.
Die dritte Bewerbung kam von der KF Dahn, die mit der Kleiderstube „Anziehend“ einen Ort geschaffen hat, an dem Bedürftige für kleines Geld gebrauchte, noch gut tragfähige Kleidung erstehen können. Die Kleidungsstücke werden für 1 € verkauft, Einnahmen dienen der Kostendeckung und falls etwas Geld erwirtschaftet wird, werden diese Überschüsse anderen sozialen Projekten gespendet.
„Was ist für uns typisch Kolping?“
In seiner Festrede stellt Matthias Donauer mit der Frage „Was ist für uns typisch Kolping?“ einen Zusammenhang zwischen den vier prägenden Bereichen des Kolpingwerkes, Glaube, Gemeinschaft, der Person Adolph Kolpings und soziales Engagement als Profil der Kolpingsfamilien, her. „Natürlich können wir an einem solchen Abend nur einen kleinen Ausschnitt in die vielfältige Arbeit unserer 51 Kolpingsfamilien geben. Dennoch ist es uns wichtig, diese Arbeit, die ‚typisch Kolping‘ ist, zu würdigen und zu ehren.“, beantwortet Donauer schließlich die Frage.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Leah Maria Hauck an der Querflöte und Laura Sophie Hauck an der Oboe, die bereits unter einigen international anerkannten Dirigenten, unter anderem aus Finnland, England und Japan spielten.
Weitere Informationen: www.kolping-dv-speyer.de
Text/Foto: Kolping
