Dienstag, 02. Januar 2018

Ökumenischer Gedenkgottesdienst nach Messerattacke in der Südpfalz

Gedenkgottesdienst in der Kirche St. Pius in Kandel 

Generalvikar Dr. Franz Jung als Vertreter des Bistums Speyer bei Gottesdienst in Kandeler Kirche St. Pius

Kandel. In der Kirche St. Pius in Kandel ist am Montagabend mit einem ökumenischen Gottesdienst des 15-jährigen Mädchens gedacht worden, das am Mittwoch nach Weihnachten mit einem Messer in einem Drogeriemarkt in Kandel erstochen worden war. Rund 400 Menschen waren zu dem Gottesdienst gekommen, darunter Angehörige und Freunde wie auch zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik. Als Vertreter des Bistums Speyer nahm Generalvikar Dr. Franz Jung an dem Gedenkgottesdienst teil.

„Wir sind hier, um uns gegenseitig zu stützen und uns in unserem Schmerz und unserer Trauer an Gott zu wenden, der unser Trost und unser Halt ist“, sagte Pastoralreferent Thomas Jäger von der Pfarrei Heilige Vierzehn Nothelfer in seiner Begrüßung. „Über den ersten Schritten in das neue Jahr liegt der Schatten der vergangenen Tage“, unterstrich Pfarrerin Mirjam Dembek von der protestantischen Kirchengemeinde in Kandel. „Ein junger Mensch ist gestorben, getötet von einem anderen. Wir begreifen nicht, warum dies geschehen musste. Wir sind ratlos und hilflos, wütend und aufgebracht.“ Pastor Carsten Perl von der evangelischen Christusgemeinde in Kandel rief die Trauernden in seiner Predigt dazu auf, sich von Gott trösten zu lassen. „Auch wenn uns die Tat im Schock zurücklässt: Das Böse und der Schmerz haben nicht das letzte Wort“, so sein Zuspruch an die Versammelten, den er mit der Aufforderung verband, „das Böse mit dem Guten zu überwinden“. „Das Geschehene ist kaum zu ertragen. Über unserer Stadt liegt ein dunkler Schatten, wir fühlen mit den Angehörigen“, machte Kandels Bürgermeister Günther Tielebörger in einer kurzen Ansprache deutlich.

Die Gewalttat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Als dringend tatverdächtig gilt der Ex-Freund des getöteten Mädchens. Er ist ein nach Behördenangaben ebenfalls 15 Jahre alter Flüchtling aus Afghanistan.

 

Text und Bild: is