Freitag, 02. Juni 2017

Weinausschank aus dem Domnapf zum Jubiläum der Neugründung

Die Stifter, Produzenten und Organisatoren für den Weinausschank freuen sich auf die Domnapffüllung zum Bistumsjubiläum. 

Am Pfingstmontag wird seit dem Jahr 2011 erstmals wieder der Domnapf gefüllt – Bistum feiert Jubiläum seiner Neugründung vor 200 Jahren

Speyer. Am Pfingstmontag (5. Juni) wird erstmals seit dem Jahr 2011 wieder der Domnapf vor dem Dom gefüllt und nach dem Pontifikalamt an die Mitfeiernden kostenlos ausgeschenkt. Anlass dafür ist das 200-jährige Jubiläum der Neugründung des Bistums Speyer. Es steht unter dem Leitwort „Seht, ich mache alles neu“ (Off 21,5). Die zentrale Feier findet genau 200 Jahre nach der Unterzeichnung des Bayerischen Konkordats statt, mit dem das Bistum Speyer 1817 in den Grenzen des bayerischen „Rheinkreises“ wieder errichtet worden war. Das frühere Fürstbistum Speyer war in Folge der Französischen Revolution im Jahr 1801 untergegangen.

Seine historische Aufgabe als Grenzstein zwischen den Hoheitsgebieten von Bischof und Stadt hat der steinerne Napf vor dem Speyerer Dom zwar längst verloren. Doch ein beliebter Brauch aus dem Mittelalter ist erhalten geblieben: Bei besonderen kirchlichen Ereignissen wird der Domnapf noch immer "zu des Volkes Lust und Fröhlichkeit" mit einem "guten Fuder weißen oder roten Weines" gefüllt, wie Weihbischof und Dompropst Otto Georgens bei einer Pressekonferenz zur Domnapffüllung erklärte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die steinerne Schüssel 1314. In ihrer jetzigen Gestalt stammt sie allerdings aus dem Jahr 1490. Im Zuge der Französischen Revolution wurde der Domnapf von seiner angestammten Stelle entfernt, um einem Freiheitsbaum Platz zu machen. Um 1822 kehrte er ins Blickfeld der Öffentlichkeit zurück und erhielt zunächst südlich vom Dom einen neuen Standort. Im Zusammenhang mit der 900 Jahr Feier der Grundsteinlegung des Domes im Jahr 1930 fand er wieder einen Platz vor der Kathedrale, wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem er schon im Mittelalter stand. Anlässe für Domnapffüllungen waren in den vergangenen zehn Jahren die Amtseinführung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (2008) und das 950. Weihejubiläum des Domes (2011). 

Floss der Wein in früheren Zeiten in eine dem Napf angepasste Metallwanne, so fertigten aus Anlass der 2000-Jahr-Feier der Stadt Speyer 1990 Mitarbeiter der BASF-Kunststoffwerkstatt eine Schale aus glasfaserverstärktem Polyesterharz. Auch die früher üblichen Schöpfkellen kommen längst nicht mehr zum Einsatz. Heute wird der edle Rebensaft (jeweils rund 1400 Liter) über eine Glasleitung mit Zapfstellen in eigens zu den festlichen Anlässen gestaltete Gläser gefüllt.

Der Wein wird diesmal von der Weinbruderschaft der Pfalz gestiftet. Es handelt sich um einen 2016er Riesling-Cuveé der Weingüter Lidy (Frankweiler) und Axel Schäfer (Neustadt-Mußbach). Der Wein hat ein Volumen von 13 Prozent, eine Säure von etwa 8 g/l und eine Restsüße von 17,2 g/l. „Der Wein hat eine wunderbare Harmonie auf der Zunge und im Gaumen“, begründet Ordensmeister Oliver Stiess von der Weinbruderschaft der Pfalz die Auswahl des Weines. Den Ausschank des Weines am Pfingstmontag übernimmt der Verkehrsverein Speyer.

Insgesamt hat das Bistum Speyer 10.000 Gläser mit dem Logo des Bistumsjubiläums produziert. Die Gläser werden zum Preis von 3 Euro pro Stück an drei Verkaufsständen auf dem Domplatz verkauft. Der Glasverkauf beginnt am Pfingstmontag um 10.30 Uhr. Pro Person sind maximal 6 Gläser erhältlich. Der Erlös aus dem Glasverkauf wird einem wohltätigen Zweck zugeführt. Der Wein selbst wird kostenlos ausgeschenkt. Für Kinder und Erwachsene, die keinen Alkohol trinken möchten, gibt es auch Mineralwasser.

Der Ausschank aus dem Domnapf beginnt nach dem Pontifikalamt um circa 12 Uhr. Der Vorsitzende des Verkehrsvereins Speyer Uwe Wöhlert wird Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das erste Glas überreichen.

Text/Foto: is