Donnerstag, 27. Juni 2019

Neues Segelflugzeug trägt Namen des früheren Weihbischofs Gutting

Dekan Axel Brecht bei der Segnung 

Landau. Einem neu angeschafften Flugzeug hat die DJK-Segelfluggemeinschaft Landau in der Pfalz e.V. am vergangenen Samstag, 22. Juni, den Namen "Ernst Gutting" gegeben. Das Hochleistungssegelflugzeug  erinnert damit an den früheren Weihbischof in Speyer, Ernst Gutting (1919 bis 2013). Als Kaplan in der Landauer Pfarrei St. Maria zählte Gutting 1953 zu den Mitbegründern der Fluggemeinschaft. Diese ist am Landauer Fluggelände Ebenberg angesiedelt, das viele Jahrzehnte lang in militärischer Hand war. Heute ist der kirchliche Sportverein Miteigentümer des Segelflugplatzes.  Heute hat der Verein rund 200 Mitglieder, davon sind rund 70 aktive Piloten. In der bundesweit organisierten DJK gibt es ingesamt nur zwei Vereine, die sich dem Segelflug widmen. Der frühere Dekan und Marienkirchen-Pfarrer Klaus Armbrust machte deutlich, wie eng der Verein mit der Landauer Marienkirche verwoben sei: "Früher wurden die Segelflugzeuge im Winter ins Pfarrheim von St. Maria gebracht und dort überholt, dazu war extra eine Werkstatt eingerichtet worden."

In der Segnungsfeier, die in einem kurzweiligen Wortgottesdienst im Flugzeughangar eingebettet war, sagte Landaus Dekan Axel Brecht: "Fliegen ist Teamarbeit und das lebt ihr hier vor. Ihr seid nicht nur eine Segelfluggemeinschaft, sondern auch eine Segensgemeinschaft." Damit spielte der Pfarrer der Landauer Pfarrei Mariä Himmelfahrt auf den Gemeinschaftsgeist, das kameradschaftliche Miteinander, die jahrzehntelange Partnerschaft mit einem französischen Fliegerverein, die starke Jugendarbeit der DJK und die sportlichen Leistungen der DJK an. Dem Verein gehören Deutsche Meister und Vize-Europameister im Segelflug an.

Das neue Flugzeug vom Typ ASG32 hat zwei Sitze, eine Flügelspannweite von 20 Metern und ist für Trainings- und Wettbewerbsflüge prädestiniert, wie der erste Vorsitzende Sebastian Stücker ausführte. Zur Teilnahme an solchen Wettbewerben sind am Heck, auf dem Seitenleitwerk, die Initialen Guttings groß angebracht: „EG“, oder „Echo Golf“, wie die Flieger sagen. Vorne, an der Kabine, steht Guttings Name ausgeschrieben in schwungvoller Schrift. Insgesamt besitzt die DJK-Segelfluggemeinschaft nun acht Segelflugzeuge und ein Motorflugzeug. "Weihbischof Gutting hat den Verein sehr stark geprägt, wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren", so Stücker. Ernst Gutting blieb der DJK Landau zeitlebens eng verbunden, etwa mit jährlichen Besinnungstagen zum Advent, die er für die DJK-Flieger gestaltete. "Er war auch gerne mal auf dem Ebenberg, setzte sich gerne mal zum Piloten", so Axel Brecht. "Wahrscheinlich genoss er den Überblick von oben auf die Pfalz." Der Blick von oben, so der Landauer Dekan, lasse Grenzen verschwinden, die am Boden allzuwichtig genommen würden. Ernst Gutting, der nur knapp 1,60 Meter groß gewesen sei, habe vorgelebt, dass man sich stets auf Augenhöhe begegnen kann. "Es war seine Sache, dass Grenzen zwischen Menschen abgebaut werden."

https://www.djk-landau.de

Text/Foto: der pilger, hm