Donnerstag, 04. November 2021
Diözesanvorsitzende des BDKJ treffen sich mit Bischof
Bischof ermuntert zu Hartnäckigkeit und Geduld
Speyer. Beim diesjährigen Gespräch mit Bischof Wiesemann standen drei Schwerpunktthemen auf der Tagesordnung. Die beiden Diözesanvorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer starteten mit dem Thema Demokratie und Kirche in das Gespräch.
Die Vorsitzenden bekräftigen das Vorgehen des Bistums, den Visionsprozess im Bistum durchzuführen und diesen als Beteiligungsprozess zu strukturieren. Hervorzuheben sei, dass mit der Gründung der Diözesanversammlung ein Gremium eingesetzt wurde, das über diverse Themenkomplexe entscheiden kann. Gleichzeitig herrsche laut Thomas Heitz, Diözesanvorsitzender des BDKJ Speyer, für junge Menschen jedoch ein gewisses Unverständnis dahingehend, dass sich als Kirche in Gesellschaft zu Demokratie und Wahlen positioniert, dies aber in den kirchlichen Strukturen nicht verankert ist. „Es ist schade, dass die Diözesanversammlung des Bistums zwar einzelne Anträge demokratisch beschließen darf, gleichzeitig aber beratendes Gremium ist.“ Bischof Wiesemann machte an dieser Stelle deutlich, dass er sich selbst verpflichtet, sich an die Beschlüsse der Diözesanversammlung zu halten und ernst zu nehmen. Wo es Dissens gibt, möchte er ins Gespräch gehen, um auf einen Konsens hin zu wirken.
Eine weitere Fragestellung, welche die beiden Vorsitzenden mit in das Gespräch einbrachten, war wie die Zielgruppe der Jungen Erwachsenen besser erreicht werden kann. Für viele junge Menschen, die in der katholischen Jugendarbeit aktiv sind, fehlt es nach dem Herauswachsen aus der Kinder- und Jugendarbeit an Orten, wo sie sich in Kirche zuhause fühlen können. Laut Heitz ist es entscheidend, dass Junge Erwachsene als eigene Zielgruppe kirchlicher Arbeit gesehen werden: „Junge Erwachsene sind keine alten Jugendlichen. Sie haben eigene Themen, die sich aus ihrer Lebensrealität ergeben. Wir empfehlen, dass es eine eigene Stelle gibt, die sich dieser Zielgruppe widmet. Aus Gesprächen mit Jungen Erwachsenen wissen wir, dass die Nachfrage groß ist.“
Pfarrer Andreas Rubel, Geistlicher Leiter des BDKJ, blickte sodann auf die Ereignisse rund um die Absage der Glaubenskongregation von Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare zurück und betonte: „Mit unserem Offenen Brief, den wir auch allen Bischöfen und Synodalen zukommen haben lassen, haben wir uns klar dafür positioniert, dass alle Paare den Segen empfangen sollen, um den sie bitten. Wir begrüßen die klare Positionierung des Generalvikars Andreas Sturm. Der BDKJ Speyer und seine Mitgliedsverbände setzen sich auch weiterhin dafür ein, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen vollkommen anerkannt werden.“ Bischof Wiesemann hakte hier ein: „Wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen liegt ein Wert, weshalb diesen Personen Wertschätzung entgegengebracht werden muss. Als Kirche müssen wir einen neuen Blick auf Homosexualität werfen.“
Abschließend ermunterte Bischof Wiesemann die BDKJ Diözesanvorsitzenden, an den Themen dran zu bleiben und mit Hartnäckigkeit aber auch Geduld in den Dialog zu gehen.
Text/Foto: BDKJ Speyer