Freitag, 19. Januar 2018

20 Jahre ökumenischer Kirchenstand auf der Hochzeitsmesse "Trau"

Katholiken, Protestanten und griechisch-orthodoxe Christen informieren am Kirchenstand die Besucher der Hochzeitsmesse. 

Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema kirchliche Trauung in der Ludwigshafener Eberthalle

Ludwigshafen. Die Hochzeitsmesse „Trau“ in der Ludwigshafener Eberthalle fand am vergangenen Wochenende, 13. und 14. Januar, zum 20. Mal statt. Von Beginn an dabei ist der ökumenische Kirchenstand.

„Von Anfang an waren wir ökumenisch, also katholisch und evangelisch am Stand vertreten. Seit mehreren Jahren sind auch Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche stundenweise mit am Stand“, sagt Hede Strubel-Metz, die zusammen mit ihrem Mann Dr. Frieder Metz den Stand von katholischer Seite aus organisiert. Sie findet den Kirchenstand wichtig, weil die Besucher dort auch außerhalb der Gemeinden eine Antwort auf offene Fragen bekommen.

„Die Fragen an uns waren schon viel schwieriger als in diesem Jahr. Und es kamen auch schon viel mehr Menschen an den Kirchenstand“, erzählt sie. Manchmal würden sie und ihre Kollegen mit Fragen konfrontiert, die für sie selbstverständlich seien, aber zeigten, dass die Menschen die Entwicklung in der Kirche in den letzten Jahren gar nicht mitbekommen hätten. Hede Strubel-Metz nannte einige Beispiele: „Wenn ich mich in der katholischen Kirche trauen lasse, muss ich ja konvertieren“ oder „Ich bin evangelisch und meine Braut ist katholisch, wir wissen noch nicht, ob wir uns katholisch oder evangelisch trauen lassen werden“. Immer wieder müssten Standbetreuer den Begriff „ökumenische Trauung“ korrigieren. Die gibt es in Rheinland-Pfalz nicht. Die Trauung selbst sei entweder katholisch oder evangelisch. Allerdings können Seelsorger beider Konfession anwesend sein. Die Messebesucher seien sehr dankbar für diese Antwort gewesen, so Strubel-Metz.

Ein anderes wichtiges Thema war der Ort der Trauung. Paare würden sich gerne irgendwo im Grünen oder in kleinen Kapellen das Ja-Wort geben und fragten, welcher Pfarrer dann komme und ob das überhaupt erlaubt sei. „Noch haben wir mit der evangelischen Kirche die gleiche Meinung, dass eine kirchliche Trauung nur in der Kirche stattfinden muss. Wie lange noch?“, sagt Hede Strubel-Metz.

Sie lobte auch die gute Zusammenarbeit der Konfessionen beim Aufbau des Standes. Auch die Standbetreuung sei dieses Jahr sehr harmonisch gewesen, was nicht immer so gelungen sei. Durch die Vermittlung von Strubel-Merz gibt es inzwischen auf allen Hochzeitsmessen des Veranstalters ökumenische Kirchenstände.

Text: Hubert Mathes-Pilger/Foto: privat