Freitag, 01. April 2022

Fastenbrechen der Religionen

 

Veranstaltung in Landau-Godramstein am 9. April in der Kinck'schen Mühle

Landau. Auch weil es für fast alle Religionen ein Teil ihres Selbstverständnisses ist, soll es jetzt in Landau zum Ende der Fastenzeit zusammen praktiziert werden: Die Fastenzeit und der Ramadan enden dieses Jahr ziemlich zeitgleich. Deshalb wollen Christen und Muslime dies zusammen mit Juden am Samstag, 9. April 2022, um 20 Uhr in der „Kinck‘schen Mühle“ in Godramstein mit einem gemeinsamen Fastenbrechen begehen. Platz ist dort für rund 350 Menschen. Willkommen sind alle, auch nicht religiöse Südpfälzer.

Das Treffen soll einen Dialog in Gang setzen, der künftig Menschen aller Länder Herkunft in der Region Landau immer wieder aufs Neue zusammenführt. Gereicht werden am 9. April orientalische Spezialitäten - kostenlos. Die Begegnung steht unter dem Motto „Barmherzigkeit“: Die Anteilnahme am Leben anderer steht im Mittelpunkt dieser und künftiger Begegnungen, so die Jakob-Reeb-Schule des Jugendwerks St. Josef, das die Veranstaltung und die daraus folgende neue Gemeinsamkeit initiiert, immer in enger Zusammenarbeit mit dem Migrationsbeirat Landau, der sich für die Integration einsetzt und aus Vertretern muslimischer und christlicher Gemeinden der Region besteht.

Religiöse und kulturelle Grenzen überwinden und Gemeinsamkeiten entdecken ist beileibe nichts Neues:  Daran versuchen sich in Deutschland bereits viele - teils sehr erfolgreich. Nun soll diese neue Gemeinsamkeit auch die Südpfalz erreichen: Ziel ist mehr Toleranz und mehr Dialog durch mehr Begegnung. Neben der muslimisch-christlichen soll auch die Begegnung mit Juden aus der Region verstärkt mit einbezogen werden. Wichtig ist den Initiatoren: Diese Veranstaltung soll lediglich der Startschuss für weitere gemeinsame Vorhaben sein, mit dem Ziel, Menschen aller Religionen und Glaubensauffassungen in der Region immer wieder aufs Neue zusammen zu bringen. Willkommen sind deswegen bereits beim Fastenbrechen in Godrammstein jede und jeder.  

Wichtig ist das Gespräch miteinander. Gebetet wird gleichwohl: Dafür sind Imam Abdullah Elgallad von der muslimischen Gemeinde und Pfarrer Axel Brecht zuständig. Den jüdischen Aspekt steuert Prof. Dr. Wolfgang Pauly bei, Vorsitzender der Gesellschaft der christlich-jüdischen Zusammenarbeit Pfalz. Der Krieg in der Ukraine ist auch bei dieser Veranstaltung nicht vergessen: Wer für die Nothilfe für die Menschen in der Ukraine spenden mag, kann dies an diesem Tag tun.

Die Idee für den neuen Südpfalz-Dialog kommt von der Jakob-Reeb-Schule in Landau, einer Förderschule mit Schwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung. Dort entwickeln junge Menschen unabhängig von sozialer Herkunft, religiöser Ausrichtung und kultureller Herkunft gemeinsam Perspektiven für ihre Zukunft. Dies gilt ebenfalls für die berufsbildende Schule des Jugendwerks. Beide Schulen verbindet das soziale Miteinander: Alle werde mit Blick auf Religion und Herkunft gleichbehandelt, können sich frei entwickeln und bilden.

Um dabei sein zu können, wird aufgrund der Coronamaßnahmen zu einer Voranmeldung eingeladen. Es gilt die 3 G-Regel.

Anmeldungen zum Fastenbrechen: Fastenbrechen@jugendwerk-st-josef.de

Text: Christoph Wopalka, Jakob-Reeb-Schule des Jugendwerks St. Josef/Foto: Adobe Stock