Dienstag, 05. September 2023
„Kirche - mit dir": Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Wahlen für die Pfarrgremien des Bistums Speyer am 7./8. Oktober - Erstmals online Wahl möglich
Speyer. Am 7. und 8. Oktober 2023 werden im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. Das Motto lautet „Kirche mit dir“ und macht darauf aufmerksam, dass jede und jeder, ob jung oder alt, aktiv Kirche mitgestalten und so für die Zukunft neu ausrichten kann. „Bei allen Schwierigkeiten: Unser Bistum ist erkennbar unterwegs in die Zukunft – gemeinsam mit vielen Menschen, die mitmachen und mitgestalten. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen weiter verändern und uns künftig deutlich weniger Ressourcen zur Verfügung stehen: Wir arbeiten miteinander an unserer Vision, Segensort in der Welt zu sein!“, schreibt der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in seinem Wort zu den Wahlen. Er bittet alle Wahlberechtigten, sich an der Wahl zu beteiligen: „So unterstützen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten, die in turbulenten Zeiten mit Mut und Zuversicht Verantwortung übernehmen.“ Aufgerufen zur Wahl sind rund 410 000 Katholikinnen und Katholiken im Bistum. In den 70 Pfarreien sind insgesamt fast 3200 Plätze in den Gremien zu besetzen.
Unterschiedliche Gremien mit unterschiedlichen Aufgaben
Ob Pfarreirat, Verwaltungsrat oder Gemeindeausschuss – jedes dieser Gremien hat unterschiedliche Ziele und Aufgaben. Der Pfarreirat und der Verwaltungsrat sind auf die Pfarrei als Ganzes bezogen. Ziel des Pfarreirates ist es, gemeinsam mit dem Pfarrer und dem Pastoralteam für ein attraktives Seelsorgeangebot in der Pfarrei zu sorgen. Der Verwaltungsrat kümmert sich um die dafür notwendigen personellen, räumlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Zu jeder Pfarrei gehören durchschnittlich fünf Gemeinden, für die jeweils ein eigener Gemeindeausschuss gewählt wird. Aufgabe der Gemeindeausschüsse ist es, das kirchliche Leben vor Ort, im Dorf oder im Stadtteil zu gestalten.
Zum ersten Mal kann man online abstimmen – Infoschreiben Mitte September – Wahlalter ab 14
Die größte Neuerung bei der Pfarrgremienwahl 2023 ist das „digitale Wahllokal“. Alle Wahlberechtigten erhalten demnächst ein Anschreiben mit persönlicher Benutzer-ID und Passwort und haben damit erstmalig die Möglichkeit, ihre Stimme online von Zuhause aus abzugeben. Diese Wahlmöglichkeit besteht innerhalb eines festgelegten Abstimmungszeitraumes. Beginn ist am Montag, 18. September 2023, um 6 Uhr und Ende am Mittwoch, 4. Oktober 2023 um 24 Uhr. Nach Ablauf dieser Frist erhalten die Pfarreien Listen für ihre Wahlbezirke, aus denen ersichtlich ist, wer bereits online abgestimmt hat – doppelte Stimmabgaben sind so nicht möglich.
Wer nicht online wählen möchte oder kann, kann auch weiterhin im Wahllokal oder per Briefwahl wählen. Insgesamt gibt es so drei Möglichkeiten, seine Stimme abzugeben: online, im Wahllokal oder per Briefwahl. Letztere muss beantragt werden. Dies ist bis zum 6. Oktober möglich.
Eine weitere Neuerung bei den Gremienwahlen in diesem Jahr ist, dass junge Menschen jetzt schon mit 14 Jahren das passive und aktive Wahlrecht haben und so haben in manchen Pfarreien auch Jugendliche die Chance zur Kandidatur genutzt.
Listen zur Wahl stehen fest
Die Kandidatenlisten für die Gremien stehen inzwischen fest. „Insgesamt sinkt – wie auch in anderen Bereichen - die Bereitschaft zum Ehrenamt, aber es haben sich trotz der komplexen Krisen der Kirche und vielen weiteren Belastungen eine Reihe von engagierten Christinnen und Christen als Kandidaten aufstellen lassen“, berichtet Marius Wingerter, diözesaner Referent für die Pfarrgremienwahlen. In den Pfarreien, in denen auf den Kandidatenlisten für die Pfarrei-, die Verwaltungsräte oder Gemeindeausschüsse weniger Bewerberinnen und Bewerber als die Zahl der vorhandenen Mandate stehen, können durch die sogenannten Urwahlen weitere engagierte Pfarreimitglieder für die Mitarbeit in den Gremien ergänzt werden. Dabei notieren die Wählerinnen und Wähler die Namen von Personen auf den Stimmzettel, die sie zur Mitarbeit in den jeweiligen Pfarrgremien für besonders geeignet halten. Stimmen diese dieser Wahl zu, sind sie ebenfalls Mitglied in dem jeweiligen Gremium.
Zahl der Gemeinden gesunken
Die Zahl der Gemeinden in der Pfalz und Saarpfalz ist seit der Einführung der neuen pastoralen Strukturreform „Gemeindepastoral 2015“ gesunken. Gab es bei den Pfarrgremienwahlen im Jahr 2015 noch 376, so waren es vier Jahre später 360. „Aktuell haben 14 weitere Gemeinden fusioniert, und zwar sowohl im ländlichen Raum als auch auf Stadtebene. Beispielsweise in Ludwigshafen, wo aus drei Gemeinden eine wurde“, erläutert Marius Wingerter. „Hinzu kommen mittlerweile fünf Pfarreien ohne Gemeindestruktur: Feilbingert, Blieskastel und Lambrecht sowie aktuell, seit diesem Jahr, Rockenhausen und Hauenstein.“ Damit sei die Anzahl der Gemeinden von 2015 bis 2023 um zwölf Prozent auf 330 gesunken.
Mehr Informationen zur Pfarrgremienwahl im Bistum Speyer:
https://pfarrgremien.bistum-speyer.de