Montag, 26. September 2016
Katholische Jugend beschließt Positionspapier gegen Rechtspopulismus
Zweite Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer fordert zudem finanzielle Unterstützung des Bistums für die Erweiterung des Jugendhauses St. Christophorus in Bad Dürkheim | Weiterhin zwei Ämter im Leitungsteam vakant
Kaiserslautern/Speyer. Die rund 50 Delegierten des höchsten beschlussfassenden Gremiums im Dachverband der katholischen Jugendverbände haben am 25. September in Kaiserslautern mit großer Mehrheit ein Positionspapier gegen Rechtsextremismus verabschiedet. Damit legt der BDKJ Speyer zum Start der deutschlandweiten Aktion "Zukunftszeit" des BDKJ den Grundstein für die Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Meinungen. In dem Papier heißt es: "Wir stellen uns jeder Form von Diskriminierung, Panikmache und geistiger Brandstiftung entgegen. Wir setzen uns ein für eine menschenfreundliche Politik auf der Grundlage der Verfassung unseres Landes. Dies tun wir alltäglich durch unsere politische Bildungsarbeit, durch die Willkommenskultur bei all unseren Veranstaltungen und das Leben dieser in unseren Verbänden. Maßstab unseres Handelns ist das Gebot der Nächstenliebe. Wir helfen, weil wir Christen sind, orientieren uns dabei am Handeln Jesu und wollen so seine Frohe Botschaft in unserer Zeit leben".
Der BDKJ Speyer hatte bereits auf seiner Diözesanversammlung im Juni diesem Jahres die Teilnahme an der Aktion "Zukunftszeit" beschlossen. Mit der Aktion stellt sich der BDKJ bundesweit im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 mit dem Slogan "Gemeinsam für ein buntes Land" gegen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Das nun beschlossene Positionspapier bildet die theoretische Grundlage für die Umsetzung der "Zukunftszeit" im Bistum Speyer und für die Auseinandersetzung mit rechtspopulistischem Gedankengut. Der Höhepunkt der Aktion wird in der Zeit von März bis September 2017 liegen. In diesem Zeitraum sammeln Jugendliche aus den Verbänden insgesamt vier Jahre (etwa 35.000 Stunden) ihrer Zeit und ihres Engagements. In dezentralen Projekten für Weltoffenheit und Integration werden die Verbände dann in etwa soviel Zeit investieren, wie die kommende Legislaturperiode umfassen wird. Lena Schmidt, BDKJ-Diözesanvorsitzende, freut sich, dass das Positionspapier einstimmig beschlossen wurde: "Die intensive Diskussion zeigt, wie wichtig der Versammlung das Engagement gegen Rechts und für Integration ist. Unsere Gruppen leisten hier schon einen wichtigen Beitrag. Ich freue mich auf die Aktion "Zukunftszeit" mit der sie zeigen, dass Jugendarbeit viel bewegen kann."
Die Delegierten unterzeichneten im Rahmen der Diözesanversammlung einen Brief an Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Darin fordern sie, das Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim zu erweitern. So soll sichergestellt werden, dass den Jugendverbänden für ihre Veranstaltungen ein geeignetes Haus in Trägerschaft des Bistums zur Verfügung steht.
"Das Jugendhaus St. Christophorus ist das einzige verbliebene Jugendhaus des Bistums.Wir merken aber mehr und mehr, dass es an seine Kapazitätsgrenzen stößt", erläutert BDKJ-Diözesanpräses Carsten Leinhäuser: "Unsere Jugendgruppen sind sehr stark und brauchen deshalb mehr Raum. Ein größerer Versammlungsraum und zusätzliche Betten würden dem Anliegen Rechnung tragen."
Im Jahr 2013 war das Kardinal-Wendel-Haus in Homburg verkauft worden, welches bis dahin in Trägerschaft des Bistums Speyer zweiter Standort für Jugendgruppen gewesen war. Dort hatten mehr Betten und größere Räumlichkeiten die Durchführung von Großveranstaltungen möglich gemacht. Mit der Unterzeichnung des Briefes appellieren die Jugendverbände an ihren Bischof und fordern finanzielle Unterstützung für die baulichen Maßnahmen. Diese seien wichtig, um auch künftig Großveranstaltungen zu für die Jugendverbände tragbaren Konditionen durchzuführen.
Im kommenden Jahr wird das 70jährige Bestehen sowohl des BDKJ auf Bundesebene als auch des Jugendhauses St. Christophorus mit einem Festakt gefeiert werden. Die Delegierten diskutierten auch über eine vereinfachte interne Kommunikation. Entsprechende Anträge wurden einstimmig beschlossen.
Die freien Ämter eines bzw. einer hauptamtlichen und eines bzw. einer ehrenamtlichen Vorsitzenden im vierköpfigen Leitungsteam konnten nicht neu besetzt werden. Der BDKJ Speyer wird daher bis auf weiteres von einer Doppelspitze aus Lena Schmidt (Ludwigshafen) und Pfarrer Carsten Leinhäuser (Waldsee) geleitet.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist Dachverband von sieben katholischen Kinder- und Jugendverbänden im Bistum Speyer. Er vertritt die Anliegen von 8.000 Mitgliedern in Politik, Kirche und Gesellschaft in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Mehr: www.bdkj-speyer.de
Text: BDKJ
