Montag, 01. Dezember 2025

„Gerechtigkeit und Frieden küssen sich“ Psalm 28,11

Gruppe bei der Darstellung einer Bibelstelle © Walburga Wintergerst 

Studientag des KDFB-Arbeitskreis Glaube und Kirche in Kooperation mit dem Bischöflichen Ordinariat, Bibel und Leben

Speyer. Auf große Resonanz traf das Angebot des diesjährigen Studientags zum Thema „Biblische Frauen als Friedensstifterinnen … inspirierend und ermutigend – auch heute“. Mehr als 40 Frauen (und zwei männliche Interessierte) besuchten am 22.11.2025 die Veranstaltung im Pastoralseminar Speyer. Ulrike Groß, Geistliche Beirätin des KDFB und Walburga Wintergerst, Bibelbeauftragte vom Bischöflichen Ordinariat moderierten den Tag.

Referentin Dr. Katrin Brockmüller, Direktorin des Katholischen Bibelwerks, begeisterte mit Wissen, Esprit und Lebendigkeit. Es gelang ihr auf unterhaltsame Weise, interessante Frauen aus der Bibel und der heutigen Zeit in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Blick auf die zwanzig weiblichen Friedensnobelpreisträgerinnen zeigte, wie sich Frauen heute für den besonderen Schutz von Frauen und Mädchen in Krisen- und Kriegssituationen einsetzen. Die Referentin machte einen Exkurs in die Geschichte: „Krieg war das Normale und das Volk Israel oft ein Spielball der Mächte“. Den aus den biblischen Erzählungen ausgewählten Frauen Judit und Abigail näherten sich die Teilnehmer*innen mit besonderen Methoden: Kleine Gruppengespräche, ein szenisches Spiel und angeleitete Perspektivwechsel auf Personen der biblischen Erzählung. Die hochaktuelle Frage nach dem Gebrauch von Gewalt, um den Frieden zu sichern, dem „Tyrannenmord,“ wurde diskutiert.  Fest steht: Judit sicherte mit ihrer Tat am Gewalttäter Holofernes ihrem Volk den Frieden und wendete großes Unheil von ihm ab.
Die schöne und reiche Jüdin Abigail verstand es, mit kreativen Ideen, ihrer Großzügigkeit und ohne Gewalt, großes Unheil von ihrem Volk abzuwenden, nachzulesen in 1 Sam 25. Sie ist die meistzitierte Frau der Bibel, denn ihr Ausspruch „sei eingeschrieben in das Bündel des Lebens“ findet sich auf vielen jüdischen Grabsteinen.
Mit einer inneren Visualisierung zur Bergpredigt, aus der die Teilnehmer*innen einen Gegenstand „mitbrachten“, endete die inspirierende und ermutigende Veranstaltung.

Text: Sigrid Schwab