Montag, 13. Dezember 2021
Friedenslicht schafft Verbundenheit

Aussendung des Friedenslichtes aus Betlehem mit Andreas Rubel (BDKJ/DPSG) in der Gedächtniskirche Speyer.
Pfadfinderinnen und Pfadfinder geben das Friedenslicht am dritten Adventssonntag in der Gedächtniskirche Speyer und der Stadtpfarrkirche St. Michael Homburg weiter
Speyer/Homburg. "Ich freu mich so, dass Ihr das Licht gebracht habt. Ich bringe es gleich noch unseren Nachbarn mit!", freut sich eine Besucherin der Gedächtniskirche in Speyer. Bereitwillig - wie viele andere - zeigt sie ihren 3G-Nachweis am Eingang vor und betritt die Gedächtniskirche. Dort steht vorne eine einfache Laterne. Christiane Kämmerer-Maurus vom Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und Andreas Rubel, Diözesanpräses des Bundes der deutschen katholischen Jugend im Bistum Speyer (BDKJ) und Pfadfinder, verteilen das Friedenslicht an alle, die kommen. Begleitet von Klängen des Musikprojekt Landes lesen sie immer wieder Impulsworte vor und schaffen so eine besondere Atmosphäre in der Gedächtniskirche.
Das Friedenslicht in Pandemiejahren
Das Friedenslicht wird jedes Jahr in der Geburtsgrotte in Betlehem entzündet. Von dort aus wird es mit dem Flugzeug nach Österreich gebracht und reist dann in kleinen Delegationen von Pfadfinderinnen und Pfadfindern weiter. In normalen Jahren findet immer am dritten Adventssonntag ein ökumenischer Aussendungsgottesdienst in Speyer statt, abwechselnd im Dom und der Gedächtniskirche, gemeinschaftlich gestaltet von einem Team vom VCP und der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG).
Da zu diesem Gottesdienst regulär 1000 Besucher*innen erwartet werden, entschieden sich die Vorbereitenden dafür, in zweiten Jahr auf dezentrale Vergabeorte zu setzen: "Wir wollten von Anfang an sicher stellen, dass das Infektionsrisiko für Kinder und Jugendliche so gering wie möglich ist. Außerdem haben wir im vergangenen Jahr erlebt, wie begeistert sich viele Pfadfinder*innen an der staffelartigen Weitergabe beteiligt haben.", berichtet Nicole Christmann (DPSG). So war von Anfang an geplant, das Licht nicht nur in Speyer in der Gedächtniskirche auszugegeben, sondern auch in Homburg in der Stadtpfarrkirche St. Michael. "Als im November die Inzidenzen gerade in dieser Altersgruppe immer mehr stiegen, haben wir uns dazu entschieden, auf Gottesdienste zu verzichten, aber trotzdem ein bisschen Friedenslicht-Atmosphäre erlebbar zu machen."
In Homburg bildete sich schnell ein ökumenisches Team, das gemeinsam den Ausgabeort dort gestaltete. Thomas Forthofer, Stammeskurat der DPSG Camino, ermöglichte während der Abholzeiten von 15-17 Uhr immer wieder Impulse. Und auch von hier zieht das Friedenslicht immer weitere Kreise: Pfadfinder*innen haben es weiter nach Saarbrücken gebracht, wo es auf dem Schlossplatz verteilt wurde. Andere bringen es in ihre eigenen Gemeinden und Kommunen. Insgesamt holen es in Homburg ca. 170 Menschen ab, in Speyer etwa 350. Im ganzen Bistum werden in der kommenden Woche noch Aussendungen gestaltet. Wo das Friedenslicht abgeholt werden kann, kann unter www.friedenslicht.de eingesehen werden.
Gefühl der Verbundenheit
Für viele Pfadfinder*innen gehört es zum Jahresabschluss dazu, das Friedenslicht weiterzugeben. Damit verbindet sich meist auch noch kurz ein kleiner Austausch, der gerade in Pandemiejahren häufig zu kurz kommt. "Das ist ja fast wie in normalen Jahren...", freut sich Christina Thielmann (DPSG), die die Aktion in Homburg mit vorbereitet hat. In kleinen Gruppen, mit Maske und Abstand stehen Pfadfinder*innen vor der Kirche zusammen. "Gerade ist es schwierig für die Kinder- und Jugendarbeit - größere Aktionen müssen abgesagt oder ins Digitale verlegt werden, Kinder und Jugendliche haben wenig Möglichkeiten, wirklich zu erleben, was Pfadfinder eigentlich so machen.", erläutert Christina Thielmann. Umso wichtiger ist es, Gleichgesinnte zu treffen und zu hören, wie es denen so ergangen ist. So schafft das Friedenslicht gerade in diesem Jahr eine besondere Verbundenheit zwischen Pfadfinder*innen und anderen, die die kleine Flamme weitergeben.
Text/Foto: DPSG-Diözesanverband