Freitag, 17. Februar 2023
Mehr Klimaschutz und Innovationen im Blick
Strategie-Prozess im Bistum Speyer: Diözesanversammlung tagt im Heinrich-Pesch-Haus
Speyer / Ludwigshafen. Wie lässt sich die Vision des Bistums Speyer („Segensort in der Welt sein“) konkret umsetzen? Wie kann das Bistum mehr für den Klimaschutz tun und CO2-Emissionen möglichst bald stark reduzieren? Wie lässt sich eine Konzeption für den Innovationsetat entwickeln, mit dem Werkstätten für kreative Experimente und die Suche nach neuen Wegen für Kirche effizient gefördert werden können? Mit solchen und ähnlichen Fragen befasst sich die Diözesanversammlung des Bistums Speyer, die am Samstag, dem 25. Februar, im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen tagt.
„Um die notwendigen Veränderungsprozesse in der katholischen Kirche erfolgreich voranzubringen, braucht es neben unserer Vision und Strategie auch Mut - mit der Bereitschaft zu echten Reformen. Diesen Wandel möchten wir im Bistum Speyer konsequent angehen: Klimaschutz, Innovationen, die Weiterentwicklung des Ehrenamtes mit Blick auf die gemeinsame Arbeit von haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in unserer Kirche sind dafür wichtige Elemente", erklärt die Vorsitzende der Diözesanversammlung, Gaby Kemper, im Vorfeld der Beratungen am Samstag.
„Energieverbrauch reduzieren – umweltschonende Mobilität fördern“
Die Diözesanversammlung hatte im November 2022 mit klarer Mehrheit ein Rahmenkonzept verabschiedet: Mit diesem Konzept soll die Segensorte-Vision des Bistums umgesetzt werden und langfristig finanzierbar bleiben. Nun will die Versammlung über die Haushaltplanung des Bistums für 2023 informiert werden und beraten, wie der Strategieprozess konkretisiert und weiterentwickelt werden kann. Zudem stehen Berichte der Diözesanausschüsse („Ehrenamt“, „Geschlechter-gerechtigkeit“, „Klimagerechtigkeit und Globale Verantwortung“) auf der Tagesordnung. Der Ausschuss „Klimagerechtigkeit und Globale Verantwortung“ fordert ein stärkeres Engagement des Bistums im Klimaschutz: Es müsse „konkret, zeitnah, ambitioniert und glaubwürdig“ eine möglichst baldige CO2-Neutralität anstreben. In einem ersten Schritt sei dabei ausreichend, sich zunächst auf die Gebäude (Wärmeerzeugung und Strombezug) sowie auf die Mobilität zu fokussieren – „im kirchlichen Kontext die mit Abstand relevantesten Sektoren.“ Ziele sind eine Reduktion des Energieverbrauchs, der Ausbau erneuerbarer Eigenerzeugung sowie der Bezug von regenerativer Energie. Zudem soll das Bistum umweltschonende Mobilität (z. B. mit Bahn und E-Bikes) fördern.
Innovationsetat: Wie sollen „Menschen mit Gründergeist“ gefördert werden?
Diskutiert werden wird auch über einen Antrag zum Konzept des Innovationsetats. Das Rahmenkonzept enthält einen zusätzlichen Innovationsetat in Höhe von rund einer Million Euro. Hinzu kommen die Personalkosten für Innovationsprojekte, die auf rund zwei Millionen Euro pro Jahr geschätzt werden. Der Innovationsetat soll dazu ermutigen, solche neuen Ideen zu erproben, damit Kirche in einer sich rasch verändernden Gesellschaft präsent bleibt. Gemeinschaften und Gemeinden, die am Wachstum von Kirche mitwirken wollen, sollen mehr Möglichkeit bekommen, neue Formen zu entwickeln und zu erproben. So will das Bistum „Menschen mit Gründergeist“ in den nächsten Jahren gezielt Ressourcen und Begleitung zur Verfügung stellen. Die Beratungen der Diözesanversammlung (Beginn: 9:00 Uhr) im Heinrich-Pesch-Haus sind öffentlich.
- Die Diözesanversammlung hat die Aufgabe, die Themen und Anliegen der verschiedenen Bistums-Gremien zusammenzuführen und den Bischof zu beraten. Aktuell gehören der Diözesanversammlung 116 stimmberechtigte Mitglieder an. Im Sinn des Kirchenrechts nimmt die Diözesanversammlung zugleich die Aufgaben eines Diözesanpastoralrates für das Bistum Speyer wahr.
Foto: Klaus Landry