Dienstag, 03. Mai 2016
Aha-Effekte hinter der Altersbrille
Caritas-Zentrum Speyer mit Aufklärung und Information über Projekt „Jugend stärken im Quartier" beim Stadtteilfest „Voll was los“ am 30. April in Speyer-West vertreten
Speyer. „Jugend stärken im Quartier“ - darum geht es Judith Wiencierz vom Caritas-Zentrum Speyer und ihrem Team seit gut einem Jahr. Beim Stadtteilfest „Voll was los“ am Samstag, 30. April, ausgerichtet vom Netzwerk Speyer-West, war die Caritas-Mitarbeiterin daher ebenfalls mit einem Stand vor Ort. Das Spiel- und Sportfest sollte als Rahmen dienen, innerhalb dessen Gespräche zu den verschiedensten Themen geführt werden können.
Der Name der Veranstaltung war Programm und das den ganzen Samstagnachmittag über. Menschentrauben bildeten sich überall auf dem Berliner Platz. Das Bungeetrampolin war ebenso permanent wie die Hüpfburg in Bewegung. Und die Helferinnen kamen beim Schminken des Nachwuchses unterm Pavillondach kaum nach. Routiniert wurden Obstbecher nachgefüllt und Waffeln gebacken, motiviert wurden Informationen rund um Kindertagesstätten, Grundschulen, Jugendförderung, Sozialverbände erteilt.
Für Judith Wiencierz war das Fest eine optimale Plattform, um die Caritas im Allgemeinen und ihr Projekt im Besonderen vorzustellen. „Wir möchten präsent sein und uns bekannter machen“, fasste sie zusammen. Eine erste positive Zwischenbilanz des Angebots „Jugend stärken im Quartier“ konnte sie schon geben: „Es läuft gut. Wir haben schon einige Jugendliche beraten können.“ Hinter dem Projekt steckt ein bundesweites Programm, das junge Menschen zwischen zwölf und 26 Jahren bei der schulischen und sozialen Integration begleitet. Gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der beruflichen Bildung (VFBB) und in Abstimmung mit der Stadt wird es vor Ort vom Caritasverband Speyer umgesetzt. Perspektiven und Stärken entwickeln, eigene Entscheidungen treffen, die passende Ausbildung finden - unter anderem dabei soll orientierungslosen Jugendlichen geholfen werden.
Zufrieden war Judith Wiencierz mit der Präsenz auf dem Berliner Platz. „Natürlich kommen meist jüngere Kinder hierher, aber wir konnten schon einige junge Menschen aus unserer Zielgruppe und Eltern direkt ansprechen", sagt die Mitarbeiterin. Für den größten Aha-Effekt sorgten an dem Tag die Rausch- und Altersbrillen. Der zehnjährige Nicklas hatte beispielsweise binnen zwei Sekunden den Grünen Star. Spezielle Brillengläser simulieren die Seheinschränkung. Der junge Speyerer versuchte konzentriert, silberne Kügelchen in vorgegebene Kerben eines handlichen Würfels zu bugsieren. Das Resümee des Jungen: „Ein bisschen schwer.“ Für Judith Wiencierz eine sinnvolle Erfahrung: „Die Besucher realisieren durchaus, dass es im Alter Einschränkungen gibt.“
Reichlich Informationen konnten Groß und Klein während des Festes nicht nur am Stand der Caritas ernten, sondern auf dem gesamten Platz. „Zwanzig10“, der Verein zur Förderung der Jugendkultur Speyer, zeigte sich ebenso wie die Beratungsstelle „West2Go“ mit ihrer Malerwerkstatt. Für Unterhaltung anderer Art sorgten die Hip Hop-Gruppen „Super Fresh“ und „Zooper Nova“. Eines zeigte die Vielfalt der Angebote gewiss: In Speyer-West ist nicht nur einmal im Jahr „voll was los“.
Text / Foto: Caritasverband/Susanne Kühner